Auf dem EUREF Campus in Berlin hat die MINT Engineering GmbH einen Photobiaoreaktor zur Mikroalgenkultivierung installiert, um dessen Nutzbarkeit im grossstädtischen Raum zu illustrieren. Die Systemkomponenten dafür lieferte GF Piping Systems.
Die Weltbevölkerung wächst rasant und mit ihr die Metropolen. Um die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Energie in Zukunft zu sichern, sind neue Konzepte gefragt. Eines davon entsteht gerade auf dem EUREF Campus in Berlin-Schöneberg im Rahmen eines weltweit einzigartigen Projektes: An der Fassade eines Bürogebäudes auf dem Campus schlängelt sich seit November 2015 ein tubulärer Photobioreaktor (PBR) zur Kultivierung von Mikroalgen.
Optimiert für die Anwendung im städtischen Raum
Das Konzept für den Fassaden-Reaktor stammt von der neu gegründeten MINT Engineering GmbH. Geschäftsführer Gunnar Mühlstädt brachte dieses Pilot-Projekt gemeinsam mit spezialisierten Anlagenbauern an die Wand. Herzstück der Anlage sind die speziell entwickelten, witterungsbeständigen Kunststoffrohre von GF Piping Systems. Durch eine massgeschneiderte PMMA-Rezeptur halten die Rohre jeglichen Temperatur- und Wettereinflüssen stand, was eine ganzjährige Algenproduktion ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht die einfache Verbindungstechnik eine kostengünstige Montage. Über ein zentrales intelligentes Steuerungssystem, kann die Anlage bequem online kontrolliert und optimal einjustiert werden.
Die ersten Testläufe sind bereits gestartet, das Kreislaufsystem – entworfen nach Vorbild der patentierten Anlagen der niederländischen Firma LGem, die mit diesem System bereits kommerziellen Erfolg hat – läuft störungsfrei. Auch den Winter überstand die Anlage wie erwartet unbeschadet. Ein LED-Lichtband beleuchtet das Röhrensystem und sorgt dafür, dass der PBR prominent in Szene gesetzt wird. Ab Frühjahr werden dann die ersten Mikroalgen produziert – Chlorella und Spirulina für den Einsatz als wertvolles Nahrungsergänzungs-mittel. Damit ist der Erweis erbracht, dass die Kultivierung von Mikroalgen auch im grossstädtischen Raum möglich ist, ohne dafür landwirtschaftliche Nutzflächen in Anspruch zu nehmen.
Ausblick in zukünftige Projekte
Mühlstädt fasst das Projekt folgendermassen zusammen: „Dieses anspruchsvolle Projekt wurde nur durch eine hervorragende Zusammenarbeit in Planung und Ausführung aller beteiligten Projektpartner möglich.“ Mit diesem Projekt sei in vielen Dingen technologisches Neuland betreten worden. „Für die Zukunft gibt es für derartige Fassadensysteme bei der MINT Engineering GmbH weitergehende integrale Konzepte,“ so Mühlstädt weiter. Mit ihnen sollen über den Einsatz von Fassaden-Photobioreaktoren Energie- und Nährstoffkreisläufe an Gebäuden geschlossen werden können.
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