Teamentwicklung als Erfolgsfaktor in KMU
Die Aufmerksamkeit von Mitarbeitenden und ganzen Teams ist viel zu oft in die falsche Richtung gerichtet, es entsteht ein Nebeneinander-Arbeiten. Dies kostet die KMU jährlich Millionen. Führungskräfte sind gefordert, die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeitenden und ihre Aufmerksamkeit in eine konstruktive und produktive Richtung zu lenken. Dies gelingt nachhaltig mit den richtigen strategischen Instrumenten.
Der «Engagement Index 2016» des Gallup-Instituts zeigt auf, dass lediglich 15 Prozent der Mitarbeitenden eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber haben und dadurch hoch motiviert sind. 70 Prozent machen Dienst nach Vorschrift, das heisst, sie haben innerlich gekündigt, bringen sich und ihre Arbeitsleistung nur beschränkt ein und sind wenig motiviert. Die restlichen 15 Prozent sind sehr unmotiviert. Die volkswirtschaftlichen Kosten für diese innere Kündigung werden für Deutschland auf 80 bis 105 Milliarden Euro geschätzt1!
Realität in KMU
Ein Team lässt sich mit der Crew eines Bootes vergleichen. Führungskräfte richten ihre Aufmerksamkeit und Energie oft auf die Mitarbeitenden, die – wissentlich oder unwissentlich – das Boot zum Sinken bringen. In der Folge lenkt auch die Gruppe in der Mitte des Bootes, die 70 Prozent, die Dienst nach Vorschrift machen, ihre Energie in die gleiche Richtung. Denn ihre Blickrichtung folgt immer der Aufmerksamkeit ihrer Führung, um auch deren Interesse zu gewinnen. Die beiden Ruderer, die sich voll einbringen, bekommen dabei von allen Seiten am wenigsten Aufmerksamkeit und Anerkennung. Oft stellt sich deshalb unter ihnen nach und nach Frustration ein, gefolgt von innerer oder sogar effektiver Kündigung. Hat die Führung zu spät bemerkt, dass die Leistungsträger nicht mehr wirklich im Boot sind, schlagen der Verlust an Effizienz und Know-how empfindlich zu Buche.
Gemeinsame Teamarbeit
In vielen Unternehmen und Institutionen herrscht unbewusst eine Kultur der Schuld- und Fehlerzuweisung. Wer hingegen andere unterstützt, findet dafür kaum Anerkennung, da Leistung meistens an Einzelzielen und der Fehlerquote gemessen wird. Zudem herrscht ein Verständnis von Team als «Toll, ein anderer macht’s».
Kurz: Es wurde nie gelernt, im Team als «total engagiertes, ausgerichtetes Miteinander» (und Füreinander) zu arbeiten.
Das Team stärken
Mitarbeiter-, Teambefragungen und Potenzialanalysen sind sehr hilfreiche strategische Instrumente zur kontinuierlichen, systematischen und partizipativen Organisationsentwicklung. Sie dienen nicht nur der Qualitätsverbesserung im Unternehmen, sondern bringen auch eine Effizienz- und Leistungssteigerung sowie eine höhere Produktivität.
Der erste Schritt ist eine Analyse der Ist-Situation. Ein gutes Online-Teamtool sollte Auskunft geben über Vertrauen und Zusammenarbeit, Umgang mit Konflikten, Engagement, Verantwortung, Ergebnisorientierung und Sitzungskultur. Noch besser ist es, wenn sich firmenspezifische Zusatzfragen einbauen lassen.
Als zweiten Schritt besprechen die KMU-Verantwortlichen mit den Mitarbeitenden die Ergebnisse. Danach finden Workshops zur gemeinsamen Festlegung der grössten Verbesserungspotenziale statt – nicht nur in einem Team, sondern auch in der teamübergreifenden oder projektbezogenen Zusammenarbeit. Sie definieren zusammen mit Ihren Kollegen und Mitarbeitenden, wie das noch schlummernde Potenzial geweckt werden kann.
Im vierten Schritt muss ein KMU konkrete Massnahmen finden zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Arbeitsstrukturen. Als letzter Schritt müssen das KMU und die Mitarbeitenden diese umsetzen.
Fazit
Viele KMU sind der Meinung, dass bei ihnen ist alles in Ordnung ist und sie keinen Bedarf haben, etwas an der Zusammenarbeit zu verbessern. Nach einer Auswertung anonymisierter Ergebnisse aus Teamumfragen sieht es jedoch meist ganz anders aus. Menschen ist heute eine sinnstiftende Arbeit, in der sie ihre Kompetenzen einsetzen können, wichtiger als ein hoher Lohn, Karrieremöglichkeit oder mehr Ferientage.
Die Unternehmensberatung Honorex erkennt die Herausforderungen in der Teamzusammenarbeit – auch in interdisziplinären Teams – und kann so gezielt die Teamentwicklung vorantreiben. Was genau die Teams brauchen, erarbeitet ein Coach zusammen mit den Mitarbeitenden und den Teamleitern. Für mehr Freude an der Arbeit – und mehr Geschäftserfolg.