W ährend seiner ersten zehn Jahre hat das BASEL TATTOO insgesamt nicht nur rund 900.000 Besucher auf das Kasernenareal gelockt, sondern sich zu einem der weltweit grössten Tattoos und zur grössten sowie erfolgreichsten Outdoor-Musikshow Europas entwickelt. Für die Stadt Basel stellt das BASEL TATTOO ausserdem ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor dar, der mittlerweile jeweils eine Wertschöpfung von 25 Mio. Franken generiert. Mit elf Abend- und drei Frühvorstellungen wurde das Angebot des BASEL TATTOO 2016 auf die Bedürfnisse des Publikums angepasst. Neu wird eine Familienvorstellung angeboten, deren Programm sich speziell auf Familien mit Kindern ausrichtet. Auch 2016 wird die Basel Tattoo Parade durch die Basler Innenstadt wieder Abertausende von Zuschauern erfreuen. Neu findet diese am ersten Aufführungssamstag, dem 23. Juli 2016, um 14.00 Uhr statt. Äusserst attraktiv präsentieren sich für die Gäste des BASEL TATTOO auch die verschiedenen Hospitality-Angebote: Ob in stilvollem Ambiente in der Basel Tattoo Lounge oder bodenständiger Pub-Atmosphäre mit exzellentem Catering und in der gemütlichen Davidoff Cigar Lounge – das BASEL TATTOO bietet den perfekten Rahmen, damit ein Besuch zu einem einmaligen Erlebnis wird. Zusätzlich steht in den Lounges
Museum Kleines Klingental und Rappaz Museum Platz für grössere Anlässe zur Verfügung, und beste Sicht auf die Show wird in den exklusiven Skyboxen auf den gedeckten Sitzplätzen garantiert.
Im Gespräch mit dem «Geschäftsführer» macht Erik Julliard, Gründer, CEO und Produzent des BASEL TATTOO, Lust auf einen Besuch der diesjährigen Ausgabe, spricht über die musikalische Öffnung des Festivals oder seine Zukunft auf dem Kasernenareal.
«Geschäftsführer»: Wieso findet das BASEL TATTOO dieses Jahr später als sonst statt?
Erik Julliard: Einerseits mussten wir uns an den internationalen Tattoo-
Kalender anpassen, andererseits wäre dieses Jahr der Aufbau auf dem Kasernenareal noch in die Schulzeit gefallen, was wir den Schülern dort aber nicht zumuten wollten.
Welche Highlights erwarten die Besucher des 11. BASEL TATTOO?
Ein Höhepunkt werden sicher unsere Gäste aus Japan sein. Das Silent Marching Team der Nippon University marschiert die schwierigsten Choreografien und überzeugt durch absolute Präzision und faszinierende Perfektion. Ebenfalls aus Japan kommt die Japan Maritime Self-Defense Force Band, Tokyo. Mit der Band of Her Majesty’s Royal Marines aus Grossbritannien konnte ein absoluter Publikumsliebling erneut verpflichtet werden. Aus Kanada kommt eine Gruppe von 36 Spitzentänzerinnen, die anmutigen Canadiana Celtic Highland Dancers. Für ein wenig Auflockerung wird die lustige und unterhaltsame Formation aus Russland, The Orchestra of the Central Military District, sorgen. Selbstverständlich wird das Tattoo wie jedes Jahr von den Massed Pipes and Drums aus der ganzen Welt vervollständigt.
Weil dieses Jahr keine Schweizer Formation auftritt, kommen die Fans einheimischer Militärmusik für einmal nicht auf die Rechnung – weshalb dieser Entscheid?
Zum einen möchte ich klarstellen, dass das BASEL TATTOO nicht ein explizites Militärmusik-Festival ist. Zwar treten bei uns viele Formationen mit militärischem Hintergrund auf, wir haben aber ganz bewusst in den letzten Jahren eine Öffnung weg von reiner Militärmusik vorangetrieben, was uns übrigens von einigen Militärmusikfans angekreidet worden ist. Heute liegt der Fokus vor allem auf Grossformationen und fantastischen Showbands sowie Massed Pipes and Drums aus der ganzen Welt. Heute wird zu klassischen Tönen marschiert und getanzt, zu Klassikern der Pop- und Rockgeschichte gerockt, es erklingen schottische Hochlandklänge oder musikalische Traditionen aus fernen Ländern. Die diesjährige Abwesenheit von Schweizer Militärformationen, welche übrigens auch international einen hervorragenden Ruf geniessen, hat mehrere Gründe. So ist das Schweizer Armee-Spiel WK-bedingt eigentlich nur während dreier Wochen im Jahr verfügbar, die Swiss Army Concert Band ist abgeschafft worden, und weil das Rekruten-Spiel schon oft am BASEL TATTOO aufgetreten ist, haben wir für dieses Jahr auf einen Auftritt
verzichtet. Das BASEL TATTOO findet aber dieses Jahr trotzdem mit Schweizer Beteiligung statt, denn das «Top Secret Drum Corps» feiert ja seinen 25. Geburtstag, und rund 50 aktive und ehemalige Mitglieder werden sich zu einer Jubiläumsformation, dem «Top Secret Jubilee Corps», zusammenschliessen und am diesjährigen BASEL TATTOO mit einer speziellen Show aufwarten.
Wird dieses Jahr die Patrouille Suisse wieder an der Dernière über Basel fliegen?
(lacht) Nein, das war letztes Jahr quasi ein Geburtstagsgeschenk zu unserem 10-Jahr-Jubiläum. Dieses Jahr wird es auch keine Jubiläums-DVD oder ein Jubiläumsbuch geben. Aber das nächste Jubiläum kommt bestimmt!
Mit anderen Worten: Sie fühlen sich am Standort Kaserne – trotz Nebengeräuschen von Anwohnern – wohl und planen längerfristig?
Die Kaserne ist natürlich ein idealer und toller Standort. Zurzeit ist es
allerdings schwierig, diesbezüglich allzu weit in die Zukunft denken zu können, obwohl ich grundsätzlich positiv gestimmt bin. Im Moment konzentriere ich mich deshalb darauf, nicht einfach nur das Festival auf hohem Niveau zu konsolidieren, sondern vor allem den Brand BASEL TATTOO als weltweites Qualitätssiegel weiterzuentwickeln.
Bekommen Sie von der Stadt Basel die gewünschte Wertschätzung und Unterstützung?
Absolut. Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit der Stadt und spüren sehr viel Goodwill. Die Stadt weiss, was sie am BASEL TATTOO hat, was ja allein schon die Äusserung des Standortmarketings, dass wir in zehn Jahren für Basel eine Wertschöpfung von 188 Mio. Franken generiert haben, belegt. Dass sich die Stadt quasi von Amtes wegen zum Beispiel mit Einsprachen und Reklamationen auseinandersetzen muss, trübt dieses gute Verhältnis nicht.
Eigentlicher Nukleus des BASEL TATTOO ist ja eigentlich die Trommelformation «Top Secret», die Sie 1991 mitbegründet haben und deren Manager Sie heute sind – trommeln Sie heute eigentlich mit dem Drum Corps mit?
Ich trommle zwar immer noch leidenschaftlich gerne, aber primär aus zeitlichen Gründen nicht mehr mit «Top Secret». Die Mitglieder des «Top Secret Drum Corps» kommen sehr gut ohne mich als Tambour, aber nicht ohne mich als Manager aus (lacht)! Es ist wahr, am Anfang der Geschichte des BASEL TATTOO stand tatsächlich «Top Secret». 2001 wurden wir am Royal Nova Scotia International Tattoo in Halifax entdeckt und erhielten eine Einladung für das weltberühmte Royal Edinburgh Military Tattoo, wo wir dann 2003 auftreten konnten, was dann auch unseren Durchbruch bedeutete. In den beiden folgenden Jahren habe ich dann mit «Top Secret» in der Basler Eishalle jeweils einen erfolgreichen Trommel-Event organisiert. 2006 folgte dann das erste BASEL TATTOO auf der Kaserne, und statt ein Vollzeit-Jurist zu werden, wurde ich halt Tattoo-Produzent!