Die neu gegründete SportAkademieBasel (SAB) bietet ab 2014 zusammen mit dem KV Basel jungen Fussballern und Fussballerinnen die Möglichkeit, Berufs- und Sportausbildung gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Dabei geniesst der Schulabschluss absolute Priorität.
Aber schon für diesen Herbst (ab den Herbstferien) hat die SAB zusammen mit der Klubschule Migros ein Aus- und Weiterbildungsmodell entwickelt, welches allen fussballtalentierten Schulabgängerinnen und -abgängern, die sich noch nicht schlüssig sind, in welche Richtung ihr Ausbildungsweg geht, ermöglicht, während des zehnten Schuljahres Fussball und Bildung (mit Abschluss) optimal zu kombinieren.
Ab 2014 können dann Absolvierende der SAB innert vier Jahren eine vollwertige Berufslehre zur Kauffrau/zum Kaufmann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis oder in drei Jahren zur Büroassistentin/ zum Büroassistenten mit Berufsattest abschliessen. Gleichzeitig stehen während der gesamten Ausbildung zwei bis drei Vormittage pro Woche für Trainingseinheiten unter professioneller Leitung zur Verfügung.
Hinter der SAB stehen drei Personen, die über enormen fussballerischen Sachverstand verfügen. Vittorio Jenny, verantwortlich für Marketing und Finanzen, war bei der UEFA zuständig für Marketing und TV, und damit nicht unmassgeblich am medialen Erfolg der Champions League beteiligt. Zudem war er Geschäftsführer beim FCB oder Gründer der Sport Academy Zürich (SAZ). Reto Flury, ebenfalls schon für die SAZ tätig, ist Sportchef beim FC Concordia Basel und bei der SAB für den operativen Bereich verantwortlich. Ebenfalls kaum mehr vorgestellt werden muss der für die technischen Belange der SAB zuständige Marcel Hottiger, der auch schon für die SAZ gearbeitet hat, aber natürlich vor allem als Fussballtrainer in zahlreichen regionalen und überregionalen Clubs oder als Teamchef bei Young Boys bekannt geworden ist.
«Geschäftsführer»: Welches Potential sehen Sie für die SAB und treten Sie mit der SAB nicht in Konkurrenz zum Beispiel zum FCB-Campus?
Vittorio Jenny: Nachdem wir gesehen haben, wie in Zürich das Konzept funktioniert, sind wir sicher, dass auch in unserer Region für die SAB grosses Potential besteht. Ich möchte betonen, dass die SAB keinerlei Konkurrenz zum FCB-Campus ist, sondern vor allem für junge Spieler gedacht ist, die in den zahlreichen regionalen Clubs in den Nachwuchsmannschaften spielen und deren Karriereweg noch nicht eindeutig definiert ist.
Reto Fluri: Dank der Möglichkeit, Berufsausbildung und Sport zu kombinieren, erhalten diese Spieler – aber auch Spielerinnen – längerfristige Perspektiven, die es ihnen erlauben, sich ohne Druck zu entwickeln. Gleichzeitig bleiben die Auszubildenden in ihrem angestammten sozialen Umfeld und können weiterhin Trainings und Wettkämpfe bei ihren eigenen Vereinen absolvieren.
Welches Feedback haben Sie von den Lehrbetrieben, immerhin dauert die Ausbildung nach des SAB-Konzept ja ein Jahr länger?
Vittorio Jenny: Die Reaktionen sind sehr positiv, denn vor allem Lehrmeister wissen, dass vor allem junge Sportler in Bezug auf Leistungsbereitschaft und Disziplin diese Eigenschaften auch in ihre Ausbildung einbringen.
Reto Fluri: Noch stehen wir am Anfang – der erste Ausbildungszug hat ja erst dieser Tage begonnen – aber dank der Zusammenarbeit mit dem KV, der Unterstützung durch das Berufsbildungsamt oder den vielen Gesprächen mit Verbänden und Firmen hat das Angebot der SAB enorm viel frischen Wind gebracht und es werden verschiedenste Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Brückenjahr, geprüft, um jungen Sportlern entsprechende Perspektiven zu bieten.
Ist an eine Ausweitung des SAB-Angebots über den Fussball hinaus gedacht?
Vittorio Jenny: Die Ausdehnung auf andere Sportarten ist angedacht, ebenso die Gründung von weiteren Akademien in Bern und Luzern.
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