Die 2005 gegründete putzART stützt sich dabei vornehmlich auf «putzARTistinnen», welche Teilzeitpensen absolvieren möchten. Wegen der grossen Nachfrage nach den Dienstleistungen der putzART sucht das Dornacher Reinigungsunternehmen laufend qualifizierte Frauen, welche als Wiedereinsteigerinnen nicht einen Ganztagesjob, sondern eine Teilzeittätigkeit suchen, um so Zeit für ihre Familien zu haben. Warum putzART mit Fug und Recht als einzigartiges Unternehmen in der Branche angesehen wird, erklären im Interview Geschäftsführer Thomas Varga und Nathalie Anderegg, Personalverantwortliche und Assistentin der Geschäftsleitung der putzART GmbH. Als hauptsächliche Gründe nennen sie dabei unter anderem hohes fachliches Know-how der firmenintern und akkurat geschulten putzARTistinnen, deren charakterliche Integrität sowie grosse Sozialkompetenz, aber vor allem auch das dank intensiver Kommunikation erarbeitete Vertrauensverhältnis zu den Auftraggebern, welche auf sie massgeschneiderte Dienstleistungen bauen können.
«Geschäftsführer»: Zu Beginn die quotenrelevante Frage: Gibt es auch putzARTisten?
Nathalie Anderegg: (lacht). Die gibt es auch. Die Männer werden vor allem als Unterstützung bei körperlich anstrengenden Arbeiten eingesetzt. Die Mehrheit der rund 100 Mitarbeitenden der putzART GmbH ist allerdings weiblich.
Warum beschäftigt die putzART vornehmlich weibliches Personal in Teilzeit?
Thomas Varga: Zum einen möchten wir Frauen, welche zum Beispiel wegen Mutterschaft eine gewisse Zeit aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, einen attraktiven und vor allem zeitlich flexiblen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt ermöglichen. Zum anderen haben wir festgestellt, dass Frauen mit einer gewissen Reife, die grosse Erfahrung in der Führung eines Haushaltes haben und vielleicht auch etwas älter sind, enorm verantwortungsbewusst und sozialkompetent sowie lernbegierig sind, was sich in einer hohen Arbeitsqualität, Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit niederschlägt. Dies wird übrigens auch von uns entsprechend honoriert. So sind die putzARTistinnen dem Gesamtarbeitsvertrag angeschlossen, aber deutlich bessergestellt als dort verlangt. Jede einzelne putzARTistin hat einen schriftlichen Arbeitsvertrag, wo Lohn, Ferien, Sozialleistungen und Versicherungen klar geregelt sind.
Sind die putzARTistinnen aus Ihrem Haus denn besonders sensibel, was die Wünsche Ihrer Kunden angeht?
Thomas Varga: Das kann ich klar bejahen. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung wissen die putzARTistinnen zweifellos genau, wie man einen Haushalt putzt, auf was man achten und worauf man ein beson-
deres Augenmerk richten muss, zum Beispiel bei der Verwendung von ökologisch sinnvollen Reinigungsmitteln. Im Idealfall verzichten wir auf Putzmittel und verwenden Reinigungslappen.
Nathalie Anderegg: Nachhaltigkeit ist für uns generell ein wichtiges Thema. So setzen wir unsere putzARTistinnen in der Nähe ihres Wohnorts ein, damit sie problemlos mit dem ÖV zu ihren Einsatzorten kommen.
Welche Voraussetzungen müssen denn angehende putzARTistinnen mitbringen, damit sie von PutzART eingesetzt werden?
Thomas Varga: Sie müssen sehr gut Deutsch sprechen und schreiben können, damit die mündliche und schriftliche Kommunikation mit ihren Kunden klappt. Aus diesem Grund beschäftigen wir vornehmlich Schweizerinnen. Dann müssen sie charakterlich integer und gut beleumdet sein, denn die Kunden müssen absolutes Vertrauen ihnen gegenüber haben. Dementsprechend durchläuft unser Personal ein restriktives Rekrutierungsverfahren, bei dem es auf Tauglichkeit und Integrität geprüft wird. Referenzauskünfte, Betreibungsauskünfte, Vorstrafenregister und Niederlassungsbewilligung werden bei Bedarf eingeholt.
Nathalie Anderegg: Wir sind übrigens mit dem Label «iPunkt» zertifiziert, das Unternehmen auszeichnet, welche Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt anstellen und deren berufliche Chancengerechtigkeit achten.
Und welche fachlichen Qualifikationen zeichnen die putzARTistinnen aus?
Nathalie Anderegg: Wir bieten hausintern obligatorische und fakultative Schulungskurse an, deren zeitlicher Aufwand übrigens vergütet und mit einem Zertifikat abgeschlossen wird. In diesen Schulungen lernen die angehenden putzARTistinnen alles über das Putzen und Reinigen verschiedenster Oberflächen, wie man effizient und sicher arbeitet, was sie im Umgang mit Putzmitteln, Staubsaugern und andern Hilfsmitteln wissen müssen oder geben ihnen Tipps und Tricks zum Wäsche waschen oder Hemdenbügeln. Man muss sich diese Schulungen als Workshops vorstellen, wo die Teilnehmerinnen nicht nur viel lernen, sondern wo sie sich auch untereinander austauschen können.
Die putzART GmbH ist aber nicht nur in der Haushaltreinigung für Private tätig?
Thomas Varga: Zu etwa 80 Prozent schon. Wir arbeiten zudem mit
SPITEX-Organisationen zusammen und bieten unsere Dienstleistungen auch Senioren an. Dabei kommt auch die soziale Kompetenz unserer putzARTistinnen zum Tragen, indem man sich mit den Kunden unterhält, zusammen mit ihnen einen Kaffee trinkt oder auch mal im Haushalt zuhanden geht. Basierend auf dem Vertrauen, das wir uns bei unseren Kunden erarbeitet haben, werden unsere Dienstleistungen aber auch für die Reinigung von Büros, Arztpraxen, bei Umzügen, für Baureinigungen und bei Entsorgungen nachgefragt.