Der Umbau und die Sanierung der Niederlassung des Versicherungskonzerns Helvetia am Basler Steinengraben, Neubauten wie der «Grosspeter Tower», die Schweizer Botschaft in Seoul, das Einkaufs- und Erlebniszentrum «Mall of Switzerland» in Ebikon oder die Wohnüberbauung «Sky Lights Schoren» im Basler Hirzbrunnenquartier – um nur ein paar wenige aktuelle Beispiele zu nennen, dokumentieren eindrücklich, wie Burckhardt+Partner Zukunftstrends aufgreift und globale, wirtschaftliche, politische,
gesellschaftliche und technische Veränderungen in ihr Denken und
Arbeiten einbezieht. Das Basler Unternehmen mit verschiedenen Tochterfirmen und Standorten in Zürich, Bern, Lausanne, Genf und Grenzach erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 112.7 Mio. Franken – gegenüber 102 Mio. im Vorjahr. 2015 haben die rund 330 Mitarbeitenden an über 450 Aufträgen, 66 Projektentwicklungen, 22 Wettbewerben und an elf selbstfinanzierten Bauprojekten gearbeitet. Die Burckhardt+Partner AG gilt heute auch als ein Arbeitgeber, der mit seinem Beteiligungsmodell – die Aktien sind vollumfänglich im Besitz von rund 50 leitenden Mitarbeitenden – der Ganzjahresarbeitszeit sowie einem Modell für eine flexible Pensionierung Pionierarbeit im Bereich der sozialen Verantwortung leistet. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» kommentiert Samuel Schultze, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Standortleiter Basel von Burckhardt+Partner, das hervorragende Geschäftsergebnis 2015 und spricht über den Umbau und die Vergrösserung der Büroflächen am Hauptsitz an der Dornacherstrasse 210 in Basel.
«Geschäftsführer»: Seit letztem Juni präsentiert sich Burckhardt+Partner in den erweiterten und umgebauten Räumlichkeiten an ihrem Hauptsitz – können Sie uns einen kurzen Einblick gewähren?
Samuel Schultze: Insgesamt haben wir an der Dornacherstrasse 3 600 m2 Fläche auf zwei Stockwerken neu gestaltet. Nachdem das Erdgeschoss, wo sich früher ein Discounter befand, frei wurde, haben wir dort 50 Arbeitsplätze in einem einzigen, grossen Raum realisiert. Dabei galt es, eine Art Werkstatt-Atmosphäre zu schaffen, was auch von aussen dank der grossen Schaufenster gut sichtbar ist. Hier befinden sich auch der Empfang, die Sitzungszimmer und eine Küche für das Personal. Im angrenzenden Auditorium können grössere Veranstaltungen durchgeführt werden. Die freien Flächen im Erdgeschoss können zudem als Ausstellungsbereich genutzt werden. Im ersten Stock befinden sich für 120 Mitarbeitende offene, lichtdurchflutete Arbeitsplätze unter holzverkleideten Decken, die grosszügige Bibliothek – mein persönlicher Lieblingsplatz – der IT-Bereich, Besprechungszimmer, Erholungszonen oder zwei Innenhöfe mit Feigenbäumen und Kräutern.
Was war der Grund für den Umbau?
Seit mehr als 40 Jahren sind wir im Gebäude an der Dornacherstrasse 210. Weil wir in den letzten Jahren gewachsen sind, brauchten wir einfach mehr Platz. Durch die Möglichkeit, die leerstehenden Ladenflächen im Erdgeschoss zu mieten, ergab sich für uns ausserdem die Möglichkeit, «barrierefrei» zusammenarbeiten zu können, anstatt auf Einzelbüros über mehrere Etagen verteilt zu sein. Mit der Neugestaltung, weg von den Einzelbüros hin zu grossräumigen Arbeitsflächen, konnte Transparenz geschaffen werden, denn in den offenen Bereichen ist nun zu sehen, woran gearbeitet wird. Dadurch ist die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden erheblich verbessert worden, was schlussendlich den Projekten zugutekommt. Gerade die Planung von grossen Projekten im Gesundheitswesen, in Industrie, Pharma oder Dienstleistung sind heute sehr komplex und erfordern das reibungslose Zusammenspiel von Mitarbeitenden mit Spezialwissen. Mit der neu geschaffenen Bürokultur können wir dies optimieren.
Wie kommentieren Sie die erfreuliche Geschäftsentwicklung von Burckhardt+Partner?
Unser Wachstum beruht natürlich einmal auf unserer 65-jährigen Erfahrung, einer kontinuierlichen und klugen Weiterentwicklung, dem enormen Knowhow der Mitarbeitenden sowie der Tatsache, dass wir aufgrund unserer Grösse die gesamte Wertschöpfungskette unter einem Dach haben. So haben unsere Tochterfirmen Burckhardt Immobilien oder die AG für Planung und Überbauung / tk3 AG wesentlich zu unserem Umsatzwachstum beigetragen. Ein entscheidender und vor allem langfristiger Erfolgsfaktor ist sicher unser Qualitätsanspruch, den wir seit vielen Jahren konsequent verfolgen. Heute ernten wir, was wir vor zehn Jahren gesät haben. Zu diesem Prozess tragen die Mitarbeitenden mit Spezialwissen bei, die wir nur dank unserer Grösse beschäftigen können. Dank deren Talenten können wir nicht nur hochkomplexe Planungen erbringen, sondern auch die Chancen, die Machbarkeit sowie den Nutzen von Projekten erkennen, was uns wiederum auch befähigt, Projekte und potentielle Investoren zusammenzubringen.
Sie lassen sich als gefragter Experte immer wieder zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung vernehmen – inwieweit engagiert sich Burckhardt+Partner diesbezüglich?
Wenn ich mich zum Beispiel für die Entwicklung beim Rankhof einsetze, dann geht es mir nicht darum, für Burckhardt+Partner beim Kanton neue Aufträge «an Land zu ziehen». Mit geht es – auch als verantwortungsvollem Staatsbürger – darum, die Vorteile einer prosperierenden Stadtentwicklung aufzuzeigen. Dafür braucht es vernünftige Rahmenbedingungen, die es leistungsstarken Unternehmen ermöglicht, die Voraussetzungen zu schaffen, dass es Basel auch in Zukunft gut geht. Dies gelingt nur, wenn die verschiedenen planerischen Aspekte aus Arbeiten, Wohnen und Mobilität zukunftsgerecht – und vor allem unideologisch -zusammengeführt und berücksichtigt werden.