Wer heute E-Commerce zeitgemäss betreiben will, wird mit Nachhaltigkeit konfrontiert. Der Kunde oder die Kundin verlangt danach und es gibt immer mehr Möglichkeiten, umweltschonend zu handeln. Dass Kundenwunsch und Realität in gewissen Punkten noch divergieren, bestätigt auch Michael Nussbaumer, Leiter des CAS Onlineshop and Sales Management an der Hochschule Luzern.
Sechs von zehn Onlineshop-Betreibern sehen Nachhaltigkeit als wichtiges Kundenbedürfnis. Trotzdem hat das Thema bei den Händlern nicht oberste Priorität. Warum ist das so?
Die meisten Händler sind vor allem mit der Prozessoptimierung beschäftigt und versuchen, sich so von den Mitbewerbern abzuheben. Doch ich höre von den Teilnehmenden des CAS genau die Aussage, dass der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit (auch bei Verpackung und Versand) ein echtes Kundenbedürfnis ist.
Gehen Sie im CAS Onlineshop and Sales Management denn explizit auf dieses Thema ein?
Das Thema hat Berührungspunkte zu vielen Inhalten des CAS und begegnet uns auf verschiedenen Ebenen. Wer einen Onlineshop nachhaltig betreiben will, muss letztlich die Details und die Zusammenhänge sehen. Analysiert man zum Beispiel das Nutzerverhalten entlang der Customer Journey, weiss man, wie und wo sich potenzielle Kunden im Netz bewegen, wonach sie suchen und welche Bedürfnisse sie haben.
Dann wäre das eine Chance, sich abzuheben und Marktanteile zu gewinnen?
Da besteht in der Tat Potenzial. Viele Shops bieten zwar nachhaltige Produkte an, kennzeichnen sie aber nicht explizit. Auch Filtermöglichkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit
wären eine einfach umzusetzende Massnahme, um potenzielle Kunden zu gewinnen. Während des CAS lernen die Teilnehmenden, solche Aspekte zu berücksichtigen und in bestehende Shop-Konzepte zu integrieren.
Mit welchen Themen beschäftigen sich die Teilnehmenden im CAS ausserdem?
Im CAS behandeln wir das gesamte ECommerce- Spektrum. Wir befassen uns mit den strategischen Grundlagen und Geschäftsmodellen. Shopsysteme, Logistik und Prozesse sind Teil der Ausbildung, genauso auch marketingrelevante Inhalte. Dazu zählen Content-Marketing, Suchmaschinenmarketing und auch Suchmaschinenoptimierung. Dabei orientieren wir uns selbstverständlich an den neusten Trends der digitalen Wirtschaft und des Online-Handels.
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