Herr und Frau Omlin, dieses Jahr blicken Sie mit Ihrem Unternehmen auf 20 Jahre zurück. Wie haben Sie damals angefangen?
Cornelia Omlin: Wir haben die Firma innerhalb von zwei Wochen auf die Beine gestellt.
Martin Omlin: Wobei wir bei null anfangen mussten. Die Gründung der Firma, die Werkstatt, die Büros, die Autos – alles musste organisiert werden. Unser Kundenstamm lag bei null. Alle haben uns von einer Firmengründung abgeraten, auch die Banken.
Wie ging es der Branche vor 20 Jahren?
Martin Omlin: Es herrschte Rezession, einige grosse Heizungsfirmen sind Konkurs gegangen.
Sie mussten also stark kämpfen?
Martin Omlin: Kämpfen mussten wir nicht, aber sehr sehr viel arbeiten. Heute sind die Rahmenbedingungen noch schwieriger: Ein Selbstmord auf dem Golfplatz gibt es bei uns nie – wir haben gar keine Zeit, Golf zu spielen.
Was treibt Sie täglich zu Höchstleistungen an?
Cornelia Omlin: Das liegt in unseren Genen: Wir haben gelernt, was harte Arbeit ist und dass es keine halben Sachen gibt!
Martin Omlin: Wir streben danach, uns ständig weiter zu entwickeln und das Beste zu erreichen. Dass unsere Heizungen derart hocheffizient laufen, ist immer wieder eine Bestätigung und treibt uns zu neuen Höchstleistungen an.
Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?
Martin Omlin: Wir setzen kompromisslos auf Qualität. Das zeichnet unsere Firma aus, und das bestätigen auch unsere Kunden. Sobald wir eine Anlage per Händedruck übergeben, läuft alles bestens und man sieht uns dort nie wieder: Das beweist unsere hohe Qualität!
Cornelia Omlin: Das beginnt schon bei der Offerte: Diese bestand früher aus wenigen Seiten, heute ist es ein ganzes Dossier. Eine Offerte mit unserem Qualitätsanspruch zu erstellen, braucht sehr viele Vorabklärungen: Welche Förderbeiträge erhält man für eine thermische Solaranlage? Welche Varianten sind möglich? Um eine Offerte dieser Qualität zu erstellen und Fragen zu beantworten, braucht es fachlich qualifizierte Mitarbeiter.
Martin Omlin: Wir bringen die Offerten persönlich bei den Kunden vorbei: Das zeigt, wie hoch wir den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch gewichten. Anstatt über E-Mail zu kommunizieren, ziehen wir den Postweg oder das persönliche Gespräch vor.
Wie gehen Sie mit Konkurrenzdruck um?
Cornelia Omlin: Wir schauen nicht, was die Konkurrenz macht, wir gehen beharrlich unseren Weg.
Martin Omlin: Uns zu kopieren wird schwierig: Dafür braucht es einen ungemein hohen Arbeitseinsatz. Und eine sehr hohe Fachkompetenz.
Warum funktioniert Ihr Konzept so gut?
Martin Omlin: Wir setzen konsequent auf topmoderne, hochqualitative Heizungssysteme mit hohem Energieertrag und leisten so einen grossen Beitrag an die Energiewende. Immer mehr Kundinnen und Kunden sind bereit, mit uns diesen Weg zu gehen. Wir waren und sind der Zeit immer voraus, unser Konzept ist einzigartig in der Schweiz. Die Anlagen, die wir heute bauen, werden künftig überall zum geforderten Standard gehören.
Was ist Ihre grösste Herausforderung?
Martin Omlin: Die richtigen Mitarbeiter zu finden, damit wir uns weiter entwickeln können. Kompetente Fachleute sind kaum verfügbar – vor allem im Bereich Planung. Auch auf anderen Ebenen mangelt es zunehmend an Qualität ¬– zum Beispiel bei Lieferungen von Kleinmaterial.
Sie werfen der Politik vor, auf dem Weg zur Energiewende die falschen gesetzlichen Bedingungen zu formulieren. Was genau läuft falsch?
Martin Omlin: In unseren Gesetzen steht immer die CO2-Neutralität im Vordergrund. Der Energieertrag ist aber eine viel wichtigere, ja die wichtigste Kennzahl auf dem Weg zur Energiewende. Nur Heizungen mit einem hohen Energieertrag sind nachhaltig und sparen wirklich Energie. Um dieses Bewusstsein zu fördern, haben wir im November 2015 den Verein «EnergieErtragSchweiz» gegründet.
Sie gründen einen Verein, exponieren sich in Zeitungen und Magazinen, treten im Fernsehen auf. Wie hoch ist die Gefahr, als Selbstdarsteller wahrgenommen zu werden?
Martin Omlin: Wenn man sich öffentlich für eine Sache engagiert und Verantwortung übernimmt, kann das auch falsch verstanden und interpretiert werden. Spätestens wenn es um die Fachkompetenz geht, kommt die Wahrheit ans Licht: Dann spürt man, dass unsere Aussagen nicht nur warme Luft sind, sondern Hand und Fuss haben.
Cornelia Omlin: Wir machen das alles ja nicht nur für uns, sondern für die ganze Gesellschaft.
Wo steht Ihre Firma in zehn Jahren?
Martin Omlin: Das ist schwierig zu sagen, wir sind keine Propheten. Klar ist für uns, dass wir die Qualität vor das Wachstum stellen. Und dass wir unserer Philosophie treu bleiben. Mit unserem Fachwissen sind wir der Branche zehn Jahre voraus.