Anlagen in Edelmetallen sind in der Schweiz beliebter als Investitionen in Immobilien oder Aktien. Davon haben auch die Banken etwas, wie eine neue Studie zeigt.
Edelmetalle sind die beliebteste Anlageklasse in der Schweiz. Für Herr und Frau Schweizer rangieren sie als Anlageform knapp vor Immobilien, aber deutlich vor Aktien. Zu diesem Resultat kommt die diesjährige Edelmetallstudie 2022, die der Goldhändler Philoro gemeinsam mit der Universität St. Gallen durchgeführt hat.
Pro Kopf besitzt die Schweizer Bevölkerung derzeit durchschnittlich 94,67 Gramm physisches Gold. Das entspricht mengenmässig ungefähr einer Tafel Schokolade oder in Geld ausgedrückt rund 5’400 Franken. Goldschmuck wurde dabei nicht berücksichtigt.
In jedem Alter geschätzt
Laut der Studie beurteilen mehr als zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung (67 Prozent) Edelmetalle als eine sinnvolle Anlagemöglichkeit. Damit hat deren Beliebtheit in der Schweiz über die letzten drei Jahre weiter zugenommen – ausser in der französischsprachigen Landesregion. Dort werden Edelmetalle nurmehr von 50,4 Prozent der Interviewten als eher sinnvoll eingestuft.
Edelmetalle werden indes über alle Altersklassen hinweg geschätzt. Am beliebtesten sind sie in der Altersgruppe von 30 bis 39 – und da insbesondere bei Männern. Aber auch bei jüngeren Männern und Frauen zwischen 18 und 29 kommt die Anlageklasse überraschend gut weg. Zudem zeigt die Studie, dass Männer nicht nur edelmetallaffiner sind als Frauen, sondern auch bereit sind, wahrscheinlicher und mehr Geld in Edelmetalle zu investieren.
Beliebter als «Betongold»
Mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) aller Befragten gab an, dass sie am ehesten in Edelmetalle investieren würde, wenn ein grösserer Geldbetrag zur freien Verfügung stände. Hoch in der Gunst stehen auch Immobilien (50,2 Prozent). Aktien dagegen werden nur von knapp einem Drittel (32,9 Prozent) genannt.
Etwa jeder Vierte gibt das Sparkonto (26,7 Prozent) oder Anlagefonds (24,9 Prozent) an. Schon deutlich abgeschlagen sind Kryptowährungen: Weniger als ein Fünftel (17,9 Prozent) nennen Bitcoin & Co. Investitionsvehikel wie Derivate (4 Prozent) rangieren derweil am Tabellenende.
Gesucht als Krisenschutz
Unter den Edelmetallen wiederum haben Schweizer und Schweizerinnen eine klare Vorliebe für Gold (49 Prozent), noch vor Silber (12,2 Prozent) sowie Platin (10,6 Prozent) und Palladium (7,2 Prozent).
Investiert wird vor allem aus Gründen der Stabilität (43,3 Prozent) und Sicherheit (41,3 Prozent). 29,2 Prozent der Befragten sehen in Edelmetallen einen Schutz vor Inflation. Für etwas mehr als ein Viertel ist der Vermögensaufbau (27,3 Prozent) ein Grund für Investitionen in Edelmetalle. Fast jeder Dritte (29,3 Prozent) beabsichtigt, in den kommenden zwölf Monaten in Edelmetalle zu investieren.
Am liebsten gekauft werden Edelmetalle weiterhin bei der Hausbank, aber im Vergleich zu früheren Jahren ist deren Beliebtheit als bevorzugter Edelmetallanbieter gesunken.
Foto: Shutterstock