Ich liebe den herbstlichen Garten. Es ist nun weniger die Blütenpracht, die laut um Aufmerksamkeit buhlt, sondern es sind eher die Blattfarben und -formen, die Astgerüste der Gehölze und die wogenden Ziergräser, welche den Garten leise bespielen. Der Herbst ist auch Erntezeit – in ihm klingt der Sommer nach. Deshalb mag ich Obstgehölze besonders gut. Man kommt nicht nur in den Genuss einer überschwänglichen Blüte im Frühjahr und kann den Bienen beim Befruchten zuschauen, sondern nun auch mit Stolz die Ernte einbringen und geniessen. Das mag im Zeitalter von «alles ist jederzeit möglich» seltsam klingen, denn die Früchte sind ja ganzjährig im Supermarkt erhältlich. Aber das selbst gezogene Gemüse und die selbst geernteten Äpfel schmecken einfach viel besser als die Gekauften! Haben Sie diese Erfahrung auch schon gemacht?
Ein Produkt beinhaltet eben nicht nur Materielles, sondern mindestens ebenso viel Immaterielles. Die Frucht aus dem Garten schmeckt anders, weil ich den Baum selbst gepflanzt habe, weil ich der Frucht beim Gedeihen zusehen konnte, weil ich bei Trockenheit den Baum gegossen habe – kurz, weil ich mich mit Liebe und Fürsorglichkeit um die Pflanze gekümmert habe.
Es ist mir klar, dass sich eine selbst gezogene Frucht schlecht mit einem in Fernost produzierten Fernseher vergleichen lässt. Die Beziehung wird – auch bei gutem Marketing – nie gleich emotional sein. Deshalb wird der Fernseher dort eingekauft, wo ich mit möglichst wenig Zeit- und Geldaufwand zum Erfolg komme.
Anders ist es vielleicht, wenn mir ein Laden beim letzten Einkauf in besonders guter Erinnerung geblieben ist. Die gute Stimmung, die freundlich lächelnde Bedienung, die fundierte Beratung oder die kulante Behandlung eines Garantiefalls könnten es gewesen sein. Da spielt es dann plötzlich nicht mehr eine so grosse Rolle, ob der Preis woanders noch ein paar Fränkli tiefer ist. Ob im Laden, Garten oder im Restaurant – die Leistung muss stimmen, das ist Voraussetzung. Entscheidend aber dafür, ob ich das Lokal wieder besuche, sind wohl eher Faktoren wie Freundlichkeit, Ambiance und aufmerksamer Service. Sie sind Teil des Erlebnisses und kosten den Betreiber nicht viel.
Als Kunde sollte ich mir bewusst sein, dass ich nicht nur das Produkt kaufe, sondern mit dem Kauf auch den Herstellungsprozess, die involvierten Firmen mit ihren Angestellten und schliesslich auch den Verkäufer unterstütze und mitfinanziere. Wir gestalten mit unserem Einkauf unsere Umwelt. Insofern tragen wir als Konsument eine grosse Verantwortung.Es ist doch paradox, dass Themen wie lokaler Stellenabbau, fairer Handel und tiergerechte Haltung in der öffentlichen Diskussion einen grossen Stellenwert haben und gleichzeitig ennet der Grenze das möglichst günstigste Angebot gesucht wird.
Wir müssen uns vermehrt fragen: Können wir hinter diesem Herstellungsprozess stehen? Können wir uns mit der Firma und ihren Werten identifizieren? Schafft die Firma Arbeitsplätze in der Region und bildet sogar Lernende aus? Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die regionalen Unternehmen ihre gepflegten Werte und ihre Leistungen für die Allgemeinheit gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren. Ganz nach dem Moto: «Tue Gutes und sprich darüber!»
Die im Verband «Gärtnermeister beider Basel» zusammengeschlossenen Gärtner sind allesamt aus der Region. Sie bieten hier hochwertige Dienstleistungen, lokale Arbeitsplätze und Lehrstellen für unsere Jugend an und danken Ihnen für die geschätzte Zusammenarbeit!