Mit dem seit längerer Zeit vorbereiteten Stabwechsel an Wilhelm Luxem ging im Baur au Lac die «Aera Rey» zu Ende, welche mit Michels Vater Georges im Jahr 1954 ihren Anfang genommen hatte und mit der Berufung seines Sohnes Michel 1982 an die Spitze des Managements bis weit in unser Jahrhundert hinein fortgeschrieben wurde. Während rund 60 Jahren – mehr als einem Drittel des 170-jährigen Bestehens des Baur au Lac – haben Georges und Michel Rey, jeder für sich, ein veritables Kapitel Schweizer Hotelgeschichte geschrieben. Besonders die vergangenen drei Jahrzehnte waren von markanten Veränderungen in den Komfort- und Serviceansprüchen sowie den Reisegewohnheiten kosmopolitisch orientierter Führungskräfte aus der Wirtschaft, der Politik und der Kunst geprägt.
Mit unermüdlichem Einsatz, Kreativität und unbedingtem Erfolgswillen hat das Management unter Führung von Michel Rey mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin Viviane die Herausforderungen, welche mit der globalen Mobilität und dem anspruchsvollen Lebensstil seiner exzeptionellen Gäste einhergegangen sind, bewältigt und die herausgehobene Stellung des Baur au Lac im nationalen und internationalen Wettbewerb ausgebaut und manifestiert. Über die, während Jahrzehnten gewachsenen Beziehungen zum amerikanischen und europäischen Markt hat Michel Rey früh das Potenzial der Zukunftsmärkte erkannt. Für das operative Geschäft rückten Brasilien, Indien und die Emirate in den Fokus, und Russland und China stellen heute mit Repräsentanten ihrer Wirtschaft aber auch auf hohem Niveau reisenden Touristen einen veritablen Anteil der täglich aus aller Welt an der Talstrasse eintreffenden Gäste.
Seit Frühjahr 2013 bekleidet Michel Rey einen Verwaltungsratssitz in der H. Krachts Erben AG, der das Baur au Lac gehört. Etwa zur gleichen Zeit wurde er auch Präsident des Verwaltungsrates des Hotel Metropol in Moskau, in dem sein früherer Kollege Dominique Godat als General Manager die Geschicke des Hauses leitet. Die heutige Besitzerfamilie des wohl berühmtesten Moskauer Hotels möchte es wieder zurück an die Weltspitze privat geführter Luxushotels führen. Die Hardware wird mit enormem Investitionsaufwand auf den Stand heutiger Technik und Annehmlichkeiten gebracht und bei der Software vertrauen die Besitzer auf die Erfahrung zweier Schweizer Hotelprofis. Godat und Rey setzten von Beginn an auf neue und motivierte Mitarbeiter um das Metropol wieder auf die Agenda der Geschäftsreisenden aus aller Welt zu setzen und die internationalen Standards in der Luxushotellerie schnellstmöglich zu erfüllen. Für die kommenden Jahre sind zudem weitere Renovationen für 150 Millionen Franken geplant. Längst trifft man sich wieder in der imposanten Lobby für angeregte Geschäftsbesprechungen oder entspannt im intimeren Barbereich bei einer original russischen Teezeremonie.
Aber Michel Rey ist eigentlich auf der ganzen Welt aktiv. Bei der Société des Bains de Mer (SBM) in Monte-Carlo ist er seit 1999 Verwaltungsrat. Zur SBM gehören neben den legendären Hotel de Paris und Hermitage noch zwei weitere Hotels sowie über 30 Restaurants und Bars. Die SBM ist das wohl nobelste und berühmteste Resort an der Côte d’Azur und ist der Treffpunkt des internationalen Jetset, nicht nur zum Formel 1 Wochenende oder während der Rolex Masters. Das Hotel de Paris und das daneben liegende alte Sporting d’Hiver werden derzeit bei eingeschränktem Betrieb für umgerechnet 650 Millionen Schweizer Franken renoviert. Danach wird es unwiderruflich wieder zur absoluten Weltspitze im Bereich Luxushotellerie gehören. Während die Renovationsarbeiten im Hotel de Paris auf Hochtouren laufen, erstrahlen die Thermes Marins Monte-Carlo in neuem Glanz. Der grandiose Blick auf das Meer und der persönliche Service sind geblieben. Neu sind noch mehr Platz, das Outdoor Jacuzzi und die Cryotherapie Einrichtung, übrigens die erste in Europa. Wieder einmal übernehmen die Thermes Marins eine Vorreiterrolle, wie schon bei ihrer Gründung 1895 als Pionier der Thalasso-Therapie.
Zusammen mit der Familie Emery führt er zudem die gemeinnützige Stiftung La Fondation pour la Formation Hôtelière, die sich der Ausbildung Jugendlicher zu Experten der Luxushotellerie widmet.
Michel Rey ist Mitglied der EHMA, der European Hotel Management Association, in der über 400 Experten aus 26 Ländern vertreten sind. Um diese Aufgaben zu bewältigen hat er sich inzwischen aus einigen Verantwortungsbereichen zurückgezogen, seine Mandate bei Swiss Deluxe Hotels, Preferred Hotel Group und Zürich Tourismus hat er niedergelegt.
Dafür kann er wieder um so mehr Energie in eine andere ihm wichtige Herausforderung investieren: Die Präsidentschaft beim Kispi Ball, den er mitbegründet hat und der seit nunmehr zehn Jahren während der grossen Gala im Baur au Lac unglaubliche Summen zu Gunsten des Kinderspitals sammelt. Zuletzt wurde die Rekordsumme von 750’000 Schweizer Franken erzielt.
Vor seiner Hotelkarriere war Michel Rey Mitglied der Schweizer Golf-Nationalmannschaft. Die Begeisterung für seinen Sport hat er nie verloren, und wenn es seine Zeit erlaubt, dann spielt er nicht nur in seinem Zürcher Club, sondern entflieht dem Alltag auch schon mal in Richtung Schottland. Dort ist er Member im berühmtesten aller Golfclubs. The Royal and Ancient Golf Club of St Andrews gilt als heimliche Heimstatt des Golf. Bleibt zu hoffen, dass Michel Rey genug Zeit findet sich seinem Sport und seiner Liebe zur Musik zu widmen.