KMU SWISS Symposium im Campussaal Windisch. Swiss Entrepreneur Award Verleihung. Copyright by: FOTO Wagner / Alexander Wagner

Arbeitsplätze sind für eine gesunde Volkswirtschaft notwendig. Eine steigende Staatsquote, Auflagen, Gesetze und desgleichen hindern eine schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten, um Arbeit und Arbeitsplätze zu schaffen. Aktuell fehlt es aber auch am Interesse handwerkliche Berufe zu erlernen. Eltern sind mit Betreuung der Kinder gebunden, daher sind zwar Arbeiter/innen-Potenziale vorhanden, jedoch nicht verfügbar. Am Symposium Brugg wurde die Thematik aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Und zu guter Letzt: Der „Swiss Entrepreneur Award“ 2024 geht an Leonardo Niederer, Inhaber der Hergiswiler Glas AG!

Das Herbst-Symposium von KMU SWISS wurde bereits das 15. Mal durchgeführt. Nahezu 250 unternehmerisch denkende Persönlichkeiten trafen sich in Brugg, um sich zu inspirieren und vernetzen. Gegen 30 Aussteller umrahmten das Programm in den Pausen mit Ihren Produkten und Dienstleistungen. Vor dem Start des Symposiums fand der Prolog der Aktionariat AG statt. Deren CEO Murat Ögat erläuterte dabei die Vorteile für Schweizer Aktiengesellschaften der digital tokenisierten Aktie, wie u.a. Kapitalbeschaffung, Mitarbeiterbeteiligung, usw..

Bei der Begrüssung untermauerte Armin Baumann, Initiant von KMU SWISS, dass der Wirtschaftssektor 2 (Industrie und Gewerbe) die tragende Säule in einer Volkswirtschaft ist. Weiter erwähnte er, dass in diesem Sektor zugleich Arbeitsplätze ausgelagert werden und Arbeitskräfte fehlen. Auch steigende Auflagen, Gesetze und Einsprachen würden eine schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten verhindern. Dr. Hans-Peter Strebel erzählte als Initiant OYM seinen spannenden Werdegang vom Apotheker zum Pharma-Hersteller bis und mit dem Initianten des OYM und welche Hürden und Bürden es dafür zu meistern galt. Chris Oeuvrai referierte treffend zu den Auswirkungen von Narzissmus im Business und zeigte auf, wie solche Personen erkannt werden können.

Der zweite Referatsblock wurde von Regina Kuratle, Leiterin Zentrum Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Schwyz eröffnet. Sie erklärte die Bildungspolitik und was diese beitragen könnte, bzw. sollte. Im Anschluss daran zeigte die Island-Schweizerin Sigrun Gudjonsdottir auf, wie «vorwiegend zu Hause engagierte» Frauen sich online zu erfolgreichen Unternehmerinnen mauserten und dadurch Selbstverantwortung wahrnehmen. Wozu Carol Häusermann Arbeitsmodelle von der Historie bis in die Moderne mit deren jeweiligen Auswirkungen beleuchtete und ihren Ausblick auf die Arbeits-Zukunft gewährte.

Im abschliessenden Referatsblock sprach der höchste, politische, aargauische Würdenträger, Regierungsrat Dr. Markus Dieth – seines Zeichens aktueller Landammann – über den «Arbeitgeber» Aargau im Zentrum des Wirtschaftsdreiecks Basel-Winterthur-Luzern, welches zwei Drittel des BIP erwirtschaftet. Patrizia Laeri, CEO ellex, Journalistin und Ex-SRF-Börse-Moderatorin, verdeutlichte wie Frauen als Fachkräfte gewonnen werden können. Dies könne unter anderem durch flexiblere Tagesstrukturen und Elternzeit erreicht werden.

Den Abschluss bildete die Vergabe des „Swiss Entrepreneur Award“, welcher vom Wirtschaftsmagazin PRESTIGE BUSINESS und KMU SWISS initiiert wurde. Dabei wird ein Schweizer Unternehmen respektive Unternehmer/in ausgezeichnet, welches dank weitsichtigem Handeln nachhaltigen Wert aufgebaut hat. Die Wahl erfolgte durch die Fach-Jury, welche aus ausgewählten Schweizer Führungskräften besteht. Als Preisträger des Jahres 2024 wurde Leandro Niederer, Inhaber der Firma Hergiswiler Glas AG ausgezeichnet. Die im Volksmund „Glasi Hergiswil“ genannt wird, besticht durch traditionelle, qualitativ hoher Handwerkskunst und verfügt über eine 200-jährige Geschichte. Mit ihren ausschliesslich in Handarbeit ausgeführten Glasarbeiten ist die Firma die letzte Glashütte in der Schweiz. Die Familie Niederer rettete die Firma 1975 und führte sie zu neuen Ufern. Leandro Niederer führt heute die Firma in dritter Generation. Das unternehmerische Handeln wird mit der Übergabe des „Swiss Entrepreneur Award“ geehrt. Nebst dem Pokal erhielt er ein Bruttomediapaket von 100’000 Schweizer Franken, das in den Titeln PRESTIGE, PRESTIGE BUSINESS und bauRundschau umgesetzt respektive platziert werden kann.