Zur Beurteilung der Lebensqualität jeder Stadt wurden 39 Kriterien analysiert, die aus Sicht von Mitarbeiter, die ins Ausland entsandt wurden, eine zentrale Rolle spielen. Diese Merkmale schliessen unter anderem politische, soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte ein. Hinzu kommen Faktoren wie Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Für die aktuelle Studie untersuchte Mercer erstmalig gesondert das Merkmal «persönliche Sicherheit». Denn die politische und soziale Stabilität am Einsatzort hat den grössten Einfluss auf die Lebensqualität von Expatriates. Massgebliche Kriterien zur Beurteilung sind beispielsweise innere Stabilität, Kriminalitätsraten und Leistungsfähigkeit der örtlichen Strafverfolgungsbehörden.
Die Rangliste der sichersten Städte weltweit wird von Luxembourg angeführt, gefolgt von Bern und Zürich (beide Platz 2) sowie Genf (6). Damit finden sich drei Schweizer Städte auf den vorderen Plätzen des weltweiten Sicherheitsvergleichs. Ebenfalls Platz 2 belegt Helsinki, Wien folgt auf dem 5. Rang. Bagdad und Damaskus sind gemäss der Rangliste die unsichersten Städte der Welt.
«Viele Mitarbeiter, die von ihren Unternehmen ins Ausland entsendet werden, nehmen ihre Familie mit an den neuen Arbeitsort. Auch deshalb steht für sie der Sicherheitsgedanke an erster Stelle und bestimmt ihre Lebensqualität», sagt Mercer-Expertin Narcisa Chelaru. «In Schweizer Städten herrscht vergleichsweise wenig Kriminalität, die Strafverfolgung ist effizient, die sozialen und politischen Verhältnisse sind stabil. Sie werden daher als sehr sicher empfunden und landen im internationalen Vergleich ganz weit vorne.» Im Gegensatz dazu hatten Terrorismus und soziale Unruhen zur Folge, dass einige europäische Städte im Ranking schlechter dastehen, wie beispielsweise Paris (71), London (72), Madrid (84) und Athen (124).
Herausforderung für Unternehmen
«Erhöhte Sicherheitsrisiken im In- und Ausland, Massenvertreibungen durch Gewalt sowie soziale Unruhen in wichtigen Wirtschaftszentren auf der ganzen Welt fordern multinationale Unternehmen bei der Analyse von Sicherheit und Gesundheit ihrer im Ausland tätigen Belegschaft heraus», so Ilya Bonic, Seniorpartner und President Talent Management von Mercer. Sie benötigen exakte Daten und objektive Methoden, um die finanziellen Auswirkungen eines geringeren Lebensstandards und Fragen der persönlichen Sicherheit bei der Entlohnung von Expats festzustellen. Gleichzeitig ermöglicht die vorliegende Studie, geeignete Sicherheitsvorkehrungen für Expats zu treffen.
«Für die meisten multinationalen Unternehmen ist es im Rahmen der Mitarbeiterbindung und Rekrutierung selbstverständlich, die Bedürfnisse von Expatriates und ihren Familien im Ausland zu erfüllen», ergänzt Slagin Parakatil, Principal bei Mercer und verantwortlich für die Lebensqualität-Studie. «Vor allem für Mitarbeiter, die mit Familie umziehen, ist der Umgang mit Sicherheits- und Gesundheitsanliegen von grösster Bedeutung.» So müssen Unternehmen zu den üblichen Sicherheitsmassnahmen und -kosten an ausländischen Standorten weitere Ausgaben einkalkulieren. Beispielsweise für eine gut gesicherte Unterkunft, ein hauseigenes Expat-Sicherheitsprogramm, die Bereitstellung professioneller Sicherheitsexperten und medizinischer Dienstleister sowie schliesslich für Sicherheitstraining und bewachte Büroräume.
Die Top Ten des Mercer «Quality of Living»-Rankings 2016
1 Wien | 7 Frankfurt |
2 Zürich | 8 Genf |
3 Auckland | 9 Kopenhagen |
4 München | 10 Sydney |
5 Vancouver | 14 Bern |
6 Düsseldorf |
Mercer veröffentlicht jährlich Ranglisten zur Lebensqualität weltweit aus seinen Worldwide Quality of Living Surveys. Für jede untersuchte Stadt werden einzelne Berichte erstellt. Zudem sind vergleichende Indizes zur Lebensqualität zwischen einer Basis- und einer Gastgeberstadt sowie Vergleiche zwischen mehreren Städten verfügbar.
Weitere Informationen:
www.mercer.com
www.mercer.com/qualityofliving