Das Bevölkerungswachstum in den Gemeinden am linken Zürichseeufer entspricht in etwa der Entwicklung im ganzen Kanton Zürich. Heute leben bereits über 120’000 Personen in dieser verkehrstechnisch bestens erschlossenen Region. Während bereits zwischen 1960 und 1974 jährlich rund 2 000 Personen neu in den Bezirk gezogen sind und die 100’000-er Schwelle erreicht wurde, hat sich die Einwohnerzahl dann während einiger Jahre nur wenig verändert. Erst 1997, also 25 Jahre später, hat die Bevölkerung wieder deutlicher zugelegt und in den folgenden 20 Jahren wurden weitere 20’000 Einwohner in den Gemeinden registriert. Durch das grosse Wachstum hat auch die Bautätigkeit massiv zugenommen und heute stehen knapp 60’000 Wohnungen und 10’000 Einfamilienhäuser zur Verfügung. Damit gehört der Bezirk zu den dichter besiedelten Gebieten (2015: 1 173 Einwohner pro km2, Kanton 881), mit Thalwil (Rang 3 mit 3 217), Kilchberg (Rang 4 mit 3 106) und Adliswil (Rang 10 mit 2 378) finden sich drei Gemeinden unter den Top-10 der dichtest besiedelten Kommunen. Der Gegensatz von urbanen zu ländlichen Gemeinden findet sich aber auch in dieser Statistik, sind doch mit Hütten, Schönenberg und Hirzel drei in den wenig besiedelten Rängen aufzufinden.
In einer ganz anderen Richtung hat sich die Arbeitsplatzsituation entwickelt. Waren vor rund 40 Jahren noch rund 5 % der Stellen in der Landwirtschaft und weitere 40 % in der produzierenden Industrie zu finden, sind heute noch gut 1 % im primären Sektor und gut 21 % im sekundären Sektor beschäftigt. Somit sind knapp 80 % der total rund 37’000 Vollzeitäquivalente (Jahr 2013) im tertiären, also im Dienstleistungssektor zu finden. Die Arbeitsplatzerhaltung und Betreuung der Arbeitgeber ist wichtig im Bezirk Horgen und wird von der Standortförderung mit ihren Organen gepflegt und gefördert. Der hohe Grad an Facharbeitsplätzen hat auch den Bevölkerungsmix beeinflusst. Die Region hat einen für die Schweiz durchschnittlichen Anteil an ausländischen Bewohnern und Bewohnerinnen, je nach Generation kommen sie eher aus den südlichen Ländern von Europa (sekundärer Bereich, Zuwanderung primär in den 60er und 70er Jahren) oder aus den angelsächsischen Gebieten (tertiärer Bereich mit einem hohen Anteil an Expats, Zuwanderung vor allem seit 2 000).
Zürich Park Side entsteht
1996 stellten verschiedene Gemeinden fest, dass sich die Arbeitsplatzsituation im Bezirk Horgen ungünstiger als in anderen Gebieten entwickelt. Unter der Führung des Gewerbes entwickelte man ein Leitbild zur Förderung der Region für Arbeitsplätze. Mit grossen Unternehmungen wie der Dow Horgen oder dem Laber der IBM in Rüschlikon waren bereits namhafte internationale Firmen im Gebiet ansässig. So wurde 1997 dann der Verein Standortförderung Zimmerberg-Sihltal als Public Private Partnership gegründet und aufgebaut. Die Gemeinden und das Gewerbe delegierten ihre Vertretungen in den Leitenden Ausschuss. Dieser setzte sich von Beginn an mit seinem Geschäftsführer effizient und Schritt für Schritt im Rahmen des finanziell Machbaren für die Entwicklung neuer Arbeitsplätze und für die Erhaltung bestehender Arbeitsstätten ein. Aufgrund der sich immer internationaler ausgerichteten Wirtschaft, vor allem auch in der Stadt Zürich, wurden die Verantwortlichen mit der Frage konfrontiert, wie die Region positioniert werden soll. Als erster Schritt wurde ein passender und leicht verwendbarer Name gesucht. «Zürich Park Side» war geboren.
Zürich Park Side ist ein Versprechen: Die Marke verbindet gemeinsame Werte heute sogar über drei Kantonsgrenzen hinweg. Eine hohe Lebens- und Umweltqualität steht dabei im Zentrum. Sie äussert sich mehrfach: landschaftlich, kulturell und wirtschaftlich.
Landschaftlich zeigt Zürich Park Side klare Konturen. Die Region liegt zwischen drei Seen, die ihr Weite und Freiraum verleihen. Reizvolle Hügelzüge sorgen für einen spannungs- und aussichtsreichen Kontrast. Natur-, Wald- und Grünlandschaften mit dem Sihlwald im Zentrum geben der Region ihren Charakter. Die Nähe zu den Alpen und zu den urbanen Wirtschaftszentren zeichnet sie aus.
Kulturell ist Zürich Park Side unverwechselbar. Hoch qualifizierte Bildungsinstitutionen und Forschungszentren mit besonderen Kompetenzen in den Bereichen Life Sciences, Natur und Umwelt verbinden sich mit der Vorstellung vom Park im Süden Zürichs zu einer Region mit weltläufiger Offenheit. Freiräume, in denen ein weit gefächertes kulturelles Angebot Platz findet, sind Ausdruck davon. Kultur sorgt für kommunikative Vernetzung, hat Ausstrahlung über die Region hinaus und schafft in all ihren Aspekten ein unverwechselbares Profil.
Wirtschaftlich zeichnet sich Zürich Park Side durch eine optimale Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschung aus. Renommierte und hoch spezialisierte Finanzdienstleister und eine gut ausgebaute Infrastruktur international tätiger Konzerne befruchten sich gegenseitig. Zusammen mit den kurzen Wegen in Zentren und Naherholungsräume und einer breiten Palette von Dienstleistungsangeboten sorgen sie für ein offenes Klima für prosperierende Unternehmen.
So vereint Zürich Park Side dreierlei: Der Begriff signalisiert Lebensqualität und betont ein unverwechselbares Profil, profitiert dank der Nähe zu Zürich aber auch bewusst von einer internationalen Bekanntheit, die hohe Reputation geniesst. Als eine Marke, die über die Region hinweg wirken soll, ist die Zürich Park Side zudem ein Musterprojekt, was allein schon erhöhte Aufmerksamkeit erreicht. Sie schafft gemeinsame Werte, die verbinden. Aber niemand muss den Verlust von Eigenständigkeit befürchten. Vielmehr ergänzen sich die einzelnen Gebiete innerhalb von Zürich Park Side gegenseitig und verleihen der Region insgesamt eine Stärke, die einzeln nicht erreicht werden könnte. Gerade die Vielfalt lokaler Eigenheiten ergibt erst jene Lebens- und Umweltqualität, für die Zürich Park Side steht.
Natur pur – Wildnispark Zürich
Trotz der direkten Nachbarschaft zur Stadt Zürich ist im Sihltal in den letzten 150 Jahren ein Naturgebiet entstanden, welches einerseits einen Bezug zu einheimischen Tieren aber andererseits auch unberührte Natur zeigen will. Nach einer über Jahrhunderte bewegten Geschichte wurde im Sihlwald bereits Mitte des 19. Jahrhunderts vom damaligen Stadtforstmeister Carl Anton Ludwig von Orelli mit einer nachhaltigen Nutzung gestartet. 2000 wurde dann die Waldpflege im gesamten Sihlwald-Perimeter eingestellt und im Jahr 2009 erfolgte die Anerkennung des Wildnisparks Zürich Sihlwald als «Naturerlebnispark – Park von nationaler Bedeutung». Von Orelli war es auch, der 1869 den Wildgarten im Langenberg als «bleibende Stätte des Genusses» schuf. Der Langenberg, von der Stadt Zürich schon im 16. Jahrhundert als Brennholz-Lieferant erworben, sollte der Bevölkerung als Erholungsgebiet, mit der Möglichkeit einheimische Tiere zu erleben, dienen. Die erste Tierart im Langenberg war der Rothirsch. Seither wurde der Langenberg laufend erweitert und neue einheimische Tierarten kamen dazu. Die Haltung wird nach neuesten Erkenntnissen laufend so naturnah wie möglich realisiert. Der Park ist aber nicht nur Erholungsraum, er liefert auch regelmässig wichtige Forschungserkenntnisse und ist bei Schulen beliebt als naturnahe Ausbildungsstätte.
Doch nicht nur der Wildnispark ist für die hohe Lebensqualität verantwortlich. Insgesamt verfügt der Bezirk über die grössten zusammenhängenden Waldgebiete des Kantons, welche durch die Bevölkerung gerne genutzt werden. Die Möglichkeiten, welche der Zürichsee und die kleinen Weiher wie auch die Sihl bieten, führen dazu, dass die Wohnbevölkerung stetig wächst, was sich aber auf die Preisentwicklung niederschlägt.
Urban – zentral
Neben der Natur ist die Verkehrserschliessung einer der zentralen Erfolgsfaktoren für die positive Entwicklung im Bezirk Horgen. Die Pendlerströme zeigen auf, dass eine Mehrheit der Bevölkerung ausserhalb arbeitet beziehungsweise wohnt. Die Bewohner und Bewohnerinnen bewegen sich somit aus dem Bezirk hinaus zur Arbeit während umgekehrt viele Arbeitsplätze von Personen besetzt sind, welche nicht in einer der linksufrigen Seegemeinden wohnen.
Ein wichtiger Schritt der Verkehrserschliessung sind die beiden hochfrequentierten Bahnlinien von Zürich Richtung Gotthard und Chur. Mit der 2015 eröffneten Durchmesserlinie konnten die Kapazitäten nochmals deutlich gesteigert werden. Heute ist man in nicht einmal 30 Minuten am Flughafen und dies in einem Viertelstundentakt. Genau solche Stärken werden von den Unternehmungen, die international tätig sind, gefordert und positiv gewertet.
Aber nicht nur der öffentliche Verkehr hat dem Gebiet zu seiner Prosperität verholfen. Ein weiterer Meilenstein in der Gebietsentwicklung war die Eröffnung der heutigen Autobahn A3 im Mai 1966. Vor 50 Jahren war noch nicht absehbar, dass diese Verkehrsverbindung, welche heute Chur direkt mit Basel verbindet, eine so grosse Bedeutung für den Bezirk Horgen bekommt. Einerseits verbindet sie die Region mit den verschiedenen Schneesportgebieten in Graubünden und andererseits ermöglicht sie eine effiziente Verbindung mit dem Stadtzentrum und dem Flughafen.
Aber nicht nur diese wichtigen Verkehrsverbindungen finden sich am Zimmerberg. Als Kuriosität betreibt die Sihltal-Zimmerberg-Uetliberg Bahn als Teil des Zürcher Verkehrsverbundes auch eine Seilbahn. Die Felseneggbahn wurde 1954 zur besseren touristischen Erschliessung des Uetlibergs erbaut. Seit dieser Zeit überwindet die Bahn von Adliswil auf guten 1 000 Meter Strecke eine Höhendifferenz von 307 m in heute rund 5 Minuten Fahrzeit. Seit Beginn haben über 11 Millionen Personen die Bahn benutzt, seit der Gesamtsanierung 2008 werden jährlich regelmässig über 200’000 Passagiere gezählt.
Kultur
Die Nähe zur Stadt Zürich ermöglicht es der Bevölkerung von dem riesigen Angebot der Kantonshauptstadt zu profitieren. Trotz dieser Möglichkeiten hat sich im Bezirk eine rege Aktivität im kulturellen Umfeld entwickelt und verschiedene Theater, Konzerte und Ausstellungen sind entstanden.
Ausstellungen in den verschiedenen Museen (z. B. Johanna Spyri, Hirzel, Unter den Bäumen, Wädenswil, Bergwerk Käpfnach, Horgen oder das C. F. Meyer-Haus, Kilchberg, diverse Ortsmuseen) bilden einen wichtigen Teil des Angebotes. Daneben sind aber in Adliswil, Langnau und Wädenswil auch Theater mit regelmässigen Produktionen zu finden. Zudem hat die Region auch Produktionen wie die Thalwiler Kulturtage, Arx-en-Ciel oder ähnliche zu bieten.
Die grosse Vielfalt und der Wille, das regionale Schaffen zu unterstützen, führten 2009 zur Entwicklung eines modernen, auf Geomapping basierten Kulturkalenders. Zusammen mit den Regionen Einsiedeln, Höfe, Knonauer-Amt und Zug entwickelte das Webcenter der ZHAW Wädenswil eine Suchmaschine, welche automatisiert alle publizierten Kulturangebote auffindbar macht. 2011 wurde die Internetseite durch eine Gratis-App ergänzt.
Aber zum kulturellen Leben gehört auch eine Vielzahl von Vereinen, die nicht nur künstlerische Bereiche abdecken, sondern auch im Sport sehr aktiv sind. Bekannt sind unter anderem die Wasserballer von Horgen oder die Badmintonspieler und -spielerinnen aus Langnau. Das sportliche Angebot und die noch immer funktionierende Vereinslandschaft ist auch ein Garant für Familien, dass die Kinder die nötigen Angebote in der näheren Umgebung finden können.
Bildung und Forschung
Grosse Bedeutung für die Qualität eines Standortes hat das Bildungsangebot und nachgelagert die Forschung. Neben der hohen Qualität der allgemeinen Schulbildung und den stetig ausgebauten Betreuungsangeboten ist für unsere Region auch ein Gymnasium geplant, welches den rund 1 400 Gymnasiasten den Weg nach Zürich erspart. Die Prüfung des Standortes ist leider noch nicht abgeschlossen und somit muss der Bezirk weitere Jahre auf die Eröffnung warten. Schneller geht es mit dem Bildungszentrum Zürichsee in Horgen, wo dieses Jahr der Spatenstich für die Schulerweiterung erfolgt ist. 2019 soll der Neubau eingeweiht und 2021 die Sanierung der bestehenden Gebäude abgeschlossen sein. In Horgen wird die Berufsbildung für den Detailhandel, Kaufmann / -frau, Informatik und Mediamatik sowie technische Berufe (Recylist / in, Elektroinstallateur / in und Montage-Elektriker / in) angeboten aber auch viele Weiterbildungskurse. Zudem ist das Regionale Ausbildungszentrum Au RAU in der Berufsausbildung tätig und bietet Ausbildungen in Konstruktion, Mechanik, Automation, Elektronik, Informatik und Wirtschaft (Kaufmann/-frau). Eine wichtige Rolle spielt die Zurich International School und ähnliche Institutionen, welche vor allem für die internationalen Einwohner von grosser Bedeutung sind.
Mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Wädenswil und dem Lorange Institut of Business Zürich in Horgen bietet die Region aber auch im Fachhochschulbereich rund 1 500 Studierenden ein Angebot.
Der Bezirk Horgen verfügt über viele unterschiedliche Forschungsaktivitäten, angefangen bei den grossen Labors der ZHAW, Agroscope, IBM und Dow über die verschiedenen spezialisierten Forschungseinheiten im Gottlieb Duttweiler Institute, der Swiss Re in Rüschlikon aber auch in diversen KMU-Betrieben. Es ist ein grosses Anliegen, diese Institute und Aktivitäten besser zu vernetzen und damit die Attraktivität als Forschungsstandort weiter zu stärken.
Nicht zu vergessen die vielen Weiterbildungsangebote, die in der Region zu finden sind. Neben den schulischen und privaten Kursen, bieten die Ausbildungsstätten Bocken, Swiss Re Centre of Global Dialogue, das Gottlieb Duttweiler Institute sowie die Bildungsinstitute ausgezeichnete Infrastrukturen für die unterschiedlichsten Formen der Weiterbildung an.
Lebensqualität
Die Symbiose von Wohnen, Arbeiten, Natur, Kultur, Bildung und Forschung ermöglichen es der Region überaus attraktiv zu sein. Der etwas provokative Slogan «Barfuss in die Oper» fasst das bestens zusammen. Herzlich willkommen in Zürich Park Side.
Bezirk Horgen – Region Zimmerberg-Sihltal
- 12 politische Gemeinden (vor Fusion Horgen und Hirzel)
- 122’313 Einwohner und Einwohnerinnen
- Durchschnittsalter der Bevölkerung 42 Jahre
- 53’796 Haushalte
- 7 724 Arbeitsstätten
- Fläche 10’424 ha
Alle Angaben stammen vom statistischen Amt des Kantons Zürich.
Weitere Informationen:
www.zimmerberg-sihltal.ch
www.zurichparkside.ch