Manchmal stecken wir mitten in einer Arbeit und haben das Gefühl, einfach nicht vorwärts zu kommen, ständig unterbrochen zu werden, uns nicht auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Wir sind genervt und genau da taucht plötzlich die Frage auf: «Warum mache ich das eigentlich?»
Warum tun wir die Dinge, die wir tun? Die Antwort darauf beginnt häufig mit dem Wort «weil». «Weil ich mich verpflichtet habe, diese Arbeit zu übernehmen» oder «Weil wir zu wenig Kunden haben». Ganz ehrlich, motivierend klingt anders. Aber oft ist es das Einzige, was uns einfällt, wenn wir das motivierende Ziel aus dem Blick verloren oder erst gar keines definiert haben. Wir suchen nach einer Rechtfertigung in der Vergangenheit.
Die bessere Frage ist «Wofür?» Ein Ziel gibt uns genau diese vorwärts gerichtete Perspektive im Sinne von «Welchem Zweck dient unser Tun? Was wollen wir erreichen?». Die Antwort darauf beginnt mit den Worten: «Um zu …». To-dos, Aufgaben – also das «Was» – können so präzise formuliert sein, wie sie wollen. Erst das «Wofür» inspiriert uns und setzt immer wieder die Energie frei, die es uns erlaubt, weiterzumachen – gerade, wenn es schwierig wird.
Viele der Dinge, mit denen wir beschäftigt sind, haben wenig damit zu tun, was wir eigentlich erreichen wollen. Gerade Kooperationen oder die Zusammenarbeit in Projekten sind oft eine Zusatz- oder Nebenaufgabe. Der Rest der Welt hält nicht an, nur weil wir uns entscheiden, zu kooperieren. Und nicht immer läuft es so, wie wir uns das zu Beginn ausgemalt haben.
Mit dem Wunsch, schnell vorwärts zu kommen und Ergebnisse zu erzielen, starten wir die Zusammenarbeit gerne mit To-do-Listen. Kurz gesagt, wir beginnen mit der Frage «Wasist zu tun?» Vielleicht sprechen wir noch darüber, «wie» wir bestimmte Dinge angehen werden. Dann werden die Aufgaben verteilt, das heisst, wir klären also auch die Frage «Wer macht was?» Das sollte auf keinen Fall vergessen werden, denn nur dann entsteht Verbindlichkeit.
Wenn aber derjenige, der die Aufgaben ausführen soll, das «Wofür» nicht versteht, wird es für ihn schwer, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Da es bei Kooperationen nicht nur darum geht, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern die aller Beteiligten, genügt es nicht, den eigenen Zweck im Blick zu haben, sondern es muss der gemeinsame Zweck sein. Bevor wir uns dem ‚Was‘, dem ‚Wie‘ und dem ‚Wer‘ zuwenden, brauchen wir also unbedingt das ‚Wofür‘ am Beginn einer Zusammenarbeit. Was ist der grosse gemeinsame Nutzen? Wofür dient uns das?