Mit einem BMW möchte der Fahrer auch in Zukunft immer noch hauptsächlich selbst fahren. Im BMW VISION NEXT 100 steht der Fahrer auch in Zukunft im Mittelpunkt. Ständige Vernetzung, digitale Intelligenz und modernste Technologien unterstützen ihn lediglich. Mehr noch: Er wird durch sie zum perfekten Piloten, zum Ultimate Driver. Die Welt wird sich ändern, doch die Freude am Fahren bleibt – intensiver denn je. Ausgangspunkt des Designprozesses war der Innenraum. Das Wohlbefinden des Fahrers wird in Zukunft immer wichtiger werden. Ihm soll das Gefühl gegeben werden, in einer für ihn persönlich konzipierten Maschine zu sitzen, die nicht nur autonom fährt. Daraus ergibt sich eine Architektur, bei der die Kabine im Vergleich zur kompletten Grösse des Fahrzeugs besonders grosszügig wirkt. Gleichzeitig ist der BMW VISION NEXT 100 durch seine Linienführung eindeutig als BMW erkennbar. Er verfügt optisch trotz seines kuppelförmigen Innenraums wie eine BMW Limousine über die sportliche und BMW typische Silhouette. Die Gestaltung des Interieurs sollte verschiedene Fahrmodi zulassen: das Selberfahren – Boost Modus – und das Gefahrenwerden – Ease Modus. Im Ease Modus kann sich der Fahrer zurücklehnen und wird gefahren. Das Fahrzeug bietet ihm dabei einen Rückzugsort an, mit viel Platz, angenehmem Licht und einer ansprechenden Haptik. Im Boost Modus fährt er selbst. Die Maschine unterstützt ihn dabei auf eine sehr subtile und intuitive Weise. Gleichzeitig lernt sie den Fahrer immer besser kennen, dabei hilft eine sensorische und digitale Intelligenz, den die BMW Group den Companion nennt. Der Companion lernt den Fahrer immer besser zu unterstützen – der BMW VISION NEXT 100 macht dadurch aus seinem Fahrer den Ultimate Driver. Ein besonders wichtiges Element des Visionsfahrzeugs ist die Alive Geometry – etwas, das man so im Automobil noch nie gesehen hat. Es ist eine Art dreidimensionale Skulptur, die im Interieur wie im Exterieur wirkt.
Alive Geometry sorgt für Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug
Bei der Alive Geometry handelt es sich um knapp 800 bewegliche Dreiecke, eingelassen in die Instrumententafel und in Teile der Seitenverkleidung. Sie wirken wie eine Skulptur und kommunizieren durch Bewegung auf eine sehr unmittelbare, direkte Art mit dem Fahrer. Sie entspricht eher einer Geste und hat nicht die Flächigkeit eines Displays. Der Fahrer nimmt hier selbst kleinste Regungen im Randbereich seines Sichtfelds wahr. Gemeinsam mit dem Head-Up Display haben wir eine einzigartige Verschmelzung von Analogem und Digitalem.In einer gemeinsamen Bewegung in der Art eines kontrolliert fliegenden Vogelschwarms formen die beweglichen Dreiecke einfach verständliche Signale für die Passagiere. In Verbindung mit der digitalen Anzeige durch das kontaktanaloge Head-Up Display ergibt sich so eine Form der vorbewussten Kommunikation. Wir erhalten dabei unmittelbar vor einem realen Ereignis ein intuitives Signal. Ansätze, dass so etwas möglich sein wird, kann man in der heutigen Zeit deutlich erkennen. Die Themen Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing werden von Tag zu Tag wichtiger. Die Annahme ist, dass diese Technologie in 30 Jahren weit verbreitet sein wird. Heute ist es noch schwer vorstellbar, wie die Abstimmung von Hunderten kleiner Dreiecke funktionieren soll, doch in Zukunft wird das kein Hindernis mehr sein. Wie wir heute Autos bauen, wird künftig nicht mehr der Standard sein. Man wird viel komplexere, flexiblere Formen herstellen können. Die BMW Group spricht deshalb beim BMW VISION NEXT 100 auch vom 4D-Druck, wegen der Erweiterung um eine vierte funktionale Ebene. Denn die gedruckten Teile übernehmen Funktionen, die heute noch eigens konstruiert, produziert und hinzugefügt werden müssen. Im Moment ist die digitale Welt mit Displays verbunden. Der nächste Schritt sind organische LEDs, also frei formbare Displays. Die These im Visionsfahrzeug ist aber, dass es im Auto gar keine Displays mehr geben wird, dieses wird durch ein riesiges Display direkt vor dem Fahrer abgelöst: der Scheibe, die komplett bespielt wird. Zukünftig wird es zu einer starken Verschränkung zwischen digitaler und physischer Welt kommen. Auch das drückt sich in der Alive Geometry aus, zum Beispiel indem das analoge Dashboard mit dem digitalen Head-Up Display in der Frontscheibe interagiert.
Fahrmodi Boost und Ease
Sowohl im Boost wie auch im Ease Modus bewirken alle relevanten Elemente und Technologien im Fahrzeug ein maximal intensives oder entspannendes Fahrerlebnis. Der Wechsel von einem Modus in den anderen wird dabei zu einem beeindruckenden, inszenierten Erlebnis. Die Alive Geometry spielt auch bei den Fahrmodi eine wichtige Rolle: Im Boost Modus, wenn der Fahrer ganz auf die Strasse konzentriert ist, formt sie für ihn beispielsweise eine Ideallinie, einen Einlenkpunkt oder ein Warnsignal bei entgegenkommenden Fahrzeugen. Dadurch soll er nicht in erster Linie schneller fahren, sondern einfach spürbar besser. Die intuitive Gestik wirkt zudem körperlicher und unmittelbarer als eine Roboterstimme oder Anweisungen auf einem Bildschirm. Im Ease Modus bewegt sich die Alive Geometry zurückhaltender und informiert so die Passagiere über Fahrsituationen wie den Strassenverlauf, Beschleunigungs- oder Bremsvorgänge. Im Boost Modus fokussiert sich das gesamte Fahrzeug auf den Piloten und unterstützt ihn durch Intelligenz für ein maximales Fahrerlebnis. Neben Sitzposition und Lenkrad verändert sich auch die Stellung der Mittelkonsole. Sie orientiert sich stärker zum Fahrer. Dieser kann während der Fahrt mit Gestiksteuerung interagieren. Das kontaktanaloge BMW Head-Up Display der Zukunft nutzt die komplette Frontscheibe für die Kommunikation mit dem Fahrer. Im Boost Modus konzentriert sich die technologische Kompetenz des BMW VISION NEXT 100 nur auf die für den Fahrer wirklich relevanten Dinge. Unter anderem sieht der Fahrer seine Ideallinie, Einlenkpunkte und die optimale Fahrgeschwindigkeit. Durch umfassende Vernetzung, intelligente Sensorik und ständigen Datenaustausch erzeugt das Head-Up Display ein digitales Abbild der Umgebung. Beispielsweise erhält der Fahrer so trotz Nebels wichtige Informationen – etwa über kreuzende Fahrzeuge, bevor sie in seinem Blickfeld erscheinen. Die Unterstützung des Fahrers erfolgt dabei sehr reduziert, dezent und individuell. Das System verbessert sich ständig, indem es mehr über den Fahrer lernt. Wobei ein möglichst persönliches und intensives Fahrerlebnis immer im Mittelpunkt bleibt. Beim Übergang in den Ease Modus verändert sich die gesamte Atmosphäre im Innenraum: Das Lenkrad und die Mittelkonsole ziehen sich zurück, die Kopfstützen schwenken zur Seite und es entsteht eine entspannt-wohnliche Atmosphäre. Die Sitze bilden eine Einheit mit der Türverkleidung, sodass Fahrer und Mitfahrer sich leicht schräg setzen und einander zuwenden können. Diese entspannte Haltung erlaubt auch eine angenehmere Kommunikation. Das kontaktanaloge Head-Up Display versorgt die Passagiere jetzt mit individuell aufbereiteten Inhalten, es informiert und unterhält wunschgemäss. Während der Blick im Boost Modus auf das für den Fahrer Wesentliche konzentriert wird, lenkt der Ease Modus je nach Umgebung und Stimmung die Aufmerksamkeit beispielsweise auf die beeindruckende Landschaft. Ob sich das Auto gerade im Boost oder Ease Modus befindet, wird für alle Verkehrsteilnehmer sichtbar: die typischen BMW Nieren verwandeln sich gemeinsam mit den für die Marke typischen Doppelscheinwerfern und den L-förmigen Heckleuchten in ein Kommunikationstool. Sie verdeutlichen unter anderem durch die Farbe des Lichts, in welchem Modus sich das Fahrzeug befindet.
Companion: Intelligenter Begleiter
Eine kleine Skulptur symbolisiert den Companion – die Verbindung zwischen Fahrer und Automobil. Die Skulptur hat die Form eines grossen geschliffenen Edelsteins und sitzt zentral unter der Frontscheibe auf der Instrumententafel. Der Companion visualisiert die Intelligenz, die Vernetzung und die Dienstbereitschaft des BMW VISION NEXT 100. Gleichzeitig symbolisiert er einen stetigen Austausch von Daten. Durch immer neue Erfahrungen mit seinem Besitzer und dessen
Mobilitätsgewohnheiten verbessert er sich ständig. Dadurch erledigt er alltägliche Dinge für ihn irgendwann von selbst und gibt passende Empfehlungen. Unabhängig vom eigentlichen Fahrzeug wird er so für seinen Besitzer ständig wertvoller. Eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrzeug übernimmt der Companion auch beim Übergang vom Boost in den Ease Modus. So lange im Boost die volle Konzentration des Fahrers der Strasse gehört, verharrt der Companion flach in der Instrumententafel. Bei der Übergabe der Verantwortung vom Fahrer an den BMW VISION NEXT 100 erhebt er sich und verbindet sich mit der Windschutzscheibe. Ein entsprechendes Lichtsignal zeigt dem Fahrer die Bereitschaft zum vollkommen automatisierten Fahren. Eine ähnliche Funktion übernimmt der Companion gegenüber der Fahrzeugumgebung und anderen Verkehrsteilnehmern. Diese erkennen an seiner Beleuchtung in Verbindung mit der Lichtinszenierung des Fahrzeugs den voll automatisierten Fahrmodus. In bestimmten Verkehrssituationen gibt der Companion
Verkehrsteilnehmern eine optische Rückmeldung und signalisiert beispielsweise Fussgängern durch einen grünen Lichtverlauf in der Front, in welcher Richtung sie gefahrlos die Strasse überqueren können.