Zu häufig unterschätzen junge Frauen ihre Fähigkeiten, insbesondere in Technik und Informatik. Das Programm Swiss TecLadies ermöglicht Mädchen, ihr technisches Talent spielerisch zu entdecken und im Rahmen eines Mentoring-Programms auszubauen. Damit leistet Swiss TecLadies einen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Botschafterin des Programms ist Fanny Chollet, die erste Schweizer Militärpilotin auf der F/A-18 Hornet.
Mädchen trauen sich Ausbildungen und Berufe in Technik und Informatik häufig nicht zu, auch wenn sie dafür begabt sind. So gehen viele Talente für diese Bereiche verloren. Angesichts des Fachkräftemangels ist das fatal. Nebst einer zu pessimistischen Selbsteinschätzung sind überholte Stereotypen und fehlende Rollenbilder Gründe für die Fehlentwicklung. Um dies zu korrigieren, müssen begabte Mädchen bereits früh in Technik und Informatik bestärkt und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden: Lob und persönliche Erfolgserlebnisse sind wichtig. Zudem braucht es Rollenbilder, um Stereotypen zu überwinden. Rollenbilder wie Hauptmann Fanny «Shotty» Chollet, die erste Schweizer F/A-18-Pilotin. «Ich engagiere mich für Swiss TecLadies, weil es ganz normal sein sollte, dass Frauen in technischen Berufen arbeiten», so die Botschafterin des Programms. Dafür ist sie laut Programmleiter Beat Schuler die ideale Wahl: «Sie hat ein technisches Studium absolviert und ist Pionierin in einem technisch geprägten, von Männern dominierten Umfeld. Als Waadtländerin hilft sie zudem, Swiss TecLadies in der Romandie bekannt zu machen, wo das Programm neben der Deutschschweiz erstmals stattfindet.»
Qualifikation via Online-Challenge
Swiss TecLadies ermöglicht Mädchen mittels einer Online-Challenge, ihr Talent in Technik und Informatik spielerisch zu entdecken. Die Challenge kann vom 15. März bis 10. Juni 2020 auf dem Smartphone, Tablet oder Computer gespielt werden, in Deutsch und Französisch. Alle Interessierten – Mädchen, Knaben, Erwachsene – können teilnehmen und Preise gewinnen. Für das Mentoring-Programm können sich aber nur Mädchen von 13 bis 16 Jahren qualifizieren. Die Challenge ist so konzipiert, dass sie innert einer Schullektion absolviert oder im ergänzenden Einzelunterricht eingesetzt werden kann. Für Lehrpersonen, die sie in den Unterricht einbauen wollen, bietet die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW Anleitungen und Lernmaterial an.
Selbstvertrauen dank Rollenbildern
Im neunmonatigen Mentoring-Programm erkunden besonders interessierte und begabte Mädchen Arbeitswelten und lernen die Vielfalt technischer Themenfelder kennen. Bei der Stärkung ihres Selbstvertrauens und der Entwicklung ihre Persönlichkeit werden sie von qualifizierten Mentorinnen begleitet: Motivierten Frauen in technischen Berufen und/oder mit entsprechenden Ausbildungen. Diese Mentorinnen fungieren auch als Rollenbilder, welche die Mädchen auf ihrem Weg beraten und unterstützen. Swiss TecLadies wird 2020/21 zum zweiten Mal durchgeführt. Die bisherigen Erfahrungen mit je rund 50 Mentees und Mentorinnen waren sehr positiv. Diesmal sollen rund 60 Duos gebildet werden.
Finanziell unterstützt wird das Programm von den Akademien der Wissenschaften Schweiz, dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG sowie der Werner Siemens-Stiftung. Weitere Partner helfen bei der Bekanntmachung, stellen Mentorinnen oder organisieren Betriebsbesichtigungen und Workshops.
Das Video mit Fanny Chollet ist auf Youtube zu sehen.
Material für Lehrkräfte gibt es auf der Website von Swiss TecLadies.