Kleidung in eine Textilreinigung zu bringen und wieder abzuholen, ist oft mit grossem Zeitaufwand verbunden. Das Startup hemdenreinigung.ch bietet dabei eine effiziente Lösung: Textilreinigungen können in drei Schritten ganz einfach von zuhause aus abgewickelt werden. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in der Region Bern will Raphael Bolliger mit seinem Startup nun schweizweit durchstarten. Ob Anzüge, Abendkleider oder Vorhänge – viele Schweizerinnen und Schweizer setzen bei der Reinigung ihrer Textilien nach wie vor auf eine klassische Textilreinigung. Die professionelle Reinigung von Hemden und Anzügen ist trotz bügelfreien Hemden und automatischen Bügelrobotern für den privaten Haushalt weiterhin ein grosses Bedürfnis. Da sich aber viele Reinigungsunternehmen zum Beispiel an Bahnhöfen oder im Stadtkern befinden, gestaltet sich der Gang zu einer Reinigung oft zeitaufwändig und mühevoll. Gerade in Zeiten des Coronavirus und den damit verändernden Mobilitätsformen findet der Service zunehmend Anklang.
Angepasst an die Bedürfnisse von Berufstätigen
Der 33-jährige Raphael Bolliger aus dem bernischen Boll hat das Problem erkannt. Im Jahr 2017 hat er das Startup hemdenreinigung.ch gegründet. Heute betreibt er das erste schweizweite E-Commerce Unternehmen für Textilreinigungen.
Ein Auftrag wird in drei einfachen Schritten getätigt: Mit der Bestellung eines sogenannten Starterkits erhält der Kunde eine Box. In den Werkstätten der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern, in welchen Menschen mit einer Leistungseinschränkung eine Beschäftigung finden, übernehmen Mitarbeiter den Versand des Starterkits. In diese packt der Kunde seine zu reinigenden Textilien. Danach wird die Abholung über die App der Schweizerischen Post koordiniert. Der Kunde muss bei der Abholung nicht anwesend sein. Er deponiert seine Box einfach an einem wettergeschützten Ort vor seiner Haustüre. Nach der Reinigung wird die wiederverwendbare Box an den Kunden zurückgeschickt.
Als Manager in einem Grossunternehmen trug Raphael selbst täglich Hemden und Anzüge. Aufgrund seines Wohnorts und der Arbeitszeiten war der Besuch einer Reinigung schwierig: «Zum einen war damit ein Umweg verbunden, zum anderen gestaltete sich der Transport der Textilien in öffentlichen Verkehrsmitteln sehr mühsam.» Auf der Suche nach einer zeitsparenden und benutzerfreundlichen Alternative entwickelte Raphael seine Businessidee: Ein Service, der ganz einfach von zuhause aus in Anspruch genommen werden kann. Nach zwei Jahren mit stabilem Wachstum weitet er den Betrieb nun auf die ganze Schweiz aus.
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen
Wie die meisten Textilreinigungen in der Schweiz setzt auch hemdenreinigung.ch mit seinem Partner Texpress auf eine umweltbewusste Reinigungsmethode. Es gelangen beispielsweise keine umweltschädlichen Chemikalien wie Weichspüler zum Einsatz. Dies funktioniert Dank modernster Techniken. Auch sonst achtet das Startup auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Die Versandboxen können mehrfach verwendet werden. Auch Kleiderbügel oder Plastikpolsterungen, die für den Transport benötigt werden, bestehen oft aus recycelten Materialien und werden mehrfach verwendet.