Ob Stadtlauf, Fasnacht oder FCB-Meisterfeier – die Live-Übertragungen von grossen regionalen Events garantieren hohe Einschaltquoten, sind aber für Telebasel mit einem grossen personellen, technischen und finanziellen Aufwand verbunden. Telebasel-CEO Dominik Prétôt weist im Gespräch mit dem GESCHÄFTSFÜHRER deshalb darauf hin, dass für einen privaten TV-Sender wie Telebasel jede Live-Aussenübertragung eine spezielle Herausforderung darstellt.
GESCHÄFTSFÜHRER: Unterschätzen die Zuschauer den Aufwand, der für einen Fernsehsender bei der Realisation einer Aussenübertragung entsteht?
Dominik Prétôt: Ich denke, es ist den wenigsten bewusst, dass Fernsehen generell ein aufwendiges Medium ist. Man ist es sich einfach gewohnt, tolle Bilder geliefert zu bekommen. Gebührenfinanzierte oder grosse nationale und internationale Privat- oder Bezahlsender haben aber ganz andere Ressourcen zur Verfügung als ein kleiner regionaler Sender wie Telebasel. Fernsehen ist auch nicht Radio, wo es für eine Live-Übertragung vielleicht ein, zwei Leute und eine minimale technische Ausrüstung braucht, um auf Sendung gehen zu können.
Was bedeutet es denn für Telebasel, wenn man zum Beispiel live an der Fasnacht dabei ist?
An der Fasnacht gilt eine Urlaubssperre, denn wir benötigen für die verschiedensten Events – und wir begleiten ja quasi nonstop verschiedenste Fasnachtsveranstaltungen nicht nur in Basel. Im Einsatz sind Kamera- sowie Tonleute, Techniker, Reporter und Kommentatoren, Regisseure und Redaktoren, und es müssen kilometerlange Kabel verlegt werden Dazu kommen Querschnittssendungen und Zusammenfassungen, und natürlich bieten wir ja weiter das normale Informationsangebot. Das alles bindet praktisch unser gesamtes Personal und das technische Equipment und kostet enorm viel Geld.
Lässt sich denn zumindest der technische Aufwand mit moderner.
Übertragungstechnologie etwas reduzieren?
Wir benutzen ja bereits schon seit einiger Zeit für kleinere Live-Anlässe oder für die Telebar eine mobile Live-Sendeanlage in Form eines Rucksacks, welcher ermöglicht, mit einer Kamera an jedem Ort mit Handynetz Live-Bilder zu senden. Die Übertragung erfolgt über ein Bündel mit sechs Handy-Streams. Ist das Handynetz überlastet, kann es allerdings zu gelegentlichen Aussetzern kommen, aber wir operieren alternativ mit einem mobilen Satelliten-up-Link, womit wir dieses Problem relativ gut in Griff bekommen haben. Dennoch lässt sich für Grossanlässe, wo wir zum Teil, wie auch beim Stadtlauf, mit über einem Dutzend Kameras operieren, diese Technologie nur teilweise einsetzen.
Live-Aussenübertragungen bleiben demnach auch in Zukunft auf ein paar wenige Veranstaltungen beschränkt?
Telebasel wird sich auf regionale Events konzentrieren, abgesehen davon, dass wir für gewisse Events gar nicht die Senderechte besitzen. Da man Telebasel nun auch gesamtschweizerisch auf den Kabelnetzen empfangen kann, ist für uns allerdings die Situation im Sponsoringbereich interessanter geworden, sodass wir – vor allem im Sportbereich – die Live-Aussenübertragungen massvoll ausbauen können. Ob das Publikum das überhaupt wünscht, werden wir mit verschiedenen Befragungen eruieren.
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