Die Arbeiten, die das Team Vertikal in Pratteln verrichtet, sind meist spektakulär. Und immer steht am Anfang die Frage: «Wie lässt sich die Aufgabe so erledigen, dass die Sicherheit gewährleistet ist?» Gleich, ob es sich dabei um eine Montage an einer Brücke, um Arbeiten in einem Schacht, in beengten architektonischen Verhältnissen, auf Dächern oder an nur schwer zugänglichen Fassaden handelt. «Wir erledigen Arbeiten dort, wo andere Arbeitskräfte nicht hinkommen. Oder bringen sie an ihren Arbeitsort», sagt Roman Strub.
Die fünf Mitarbeitenden des Teams Vertikal sind schweizweit gefragt. Die Spezialisten in Sachen Sicherheit sind bei Sanierungsarbeiten einer Aarebrücke in Bern ebenso gefragt wie beim Rückbau eines Brandobjekts in Samnaun, bei einer Felsräumung in Eptingen oberhalb der Kantonsstrasse oder bei Schachtarbeiten wie im kürzlich erbauten Messeneubau in Basel. Das Team Vertikal ist überall zugegen, wo es in luftiger Höhe oder unwegsamer Tiefe etwas zu tun gibt. Und auch äusserst unangenehme Jobs, etwa die Entfernung von Asbest-Materialien am Bau, gehören zum Arbeitsbereich der Prattler Firma. Roman Strub selbst ist Asbest-Spezialist.
Ohne Risiko arbeiten
Wie gefährlich solche Arbeiten sind, verdeutlichen Zahlen der Suva. Jährlich gibt es in der Schweiz nahezu 10 000 Absturzunfälle. Besonders tragische Fälle enden mit Invalidität oder gar mit dem Tod. Der Versicherer hat deshalb für «Arbeiten am hängenden Seil» strengere Vorschriften vor-gegeben. Denn keine Arbeit ist so wichtig, dass man hierfür sein Leben riskieren sollte. Dies gilt nicht nur für Profis im Team Vertikal. Dies gilt auch für eine ganze Reihe anderer Berufsleute: Für den Zimmermann, für Dachdecker, Maurer, Sanitäre, für Reinigungspersonal und viele andere. Dabei müssen diese Berufsleute nicht an einem Hochhaus wie dem Roche-Turm arbeiten. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen müssen bereits ab einer Höhe von drei Metern eingehalten werden.
PSAaG-Ausbildungskurse
Wer sich wie sichern muss, und wie er das in der Praxis zu tun hat, lernen die genannten und andere Berufsleute in Weiterbildungskursen. Die so genannten PSAgA-Kurse – «persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz» – werden denn auch unter anderem von den Profis des Teams Vertikal angeboten. Angesprochen sind sämtliche Arbeitnehmer, die mit PSAgA arbeiten müssen, Arbeiten mit PSAgA planen, anordnen oder überwachen müssen.
Die Ausbildung im Umgang mit PSAgA dauert in der Regel einen Arbeitstag, inklusive einer einfachen Rettung mit einem Rettungsgerät. Spezielle Rettungstechniken müssen separat erlernt werden. Vertieftes Fachwissen für die Kontrolle und Unterhalt für PSAgA muss ebenso zusätzlich erworben werden.
Gefahren erkennen
Die Lernziele der Ausbildung sehen vor, dass die Teilnehmer im Anschluss über ein ausgewogenes Allgemeinwissen zu PSAgA verfügen. Sie erkennen die Bedeutung einer planmässigen Rettung und wissen, wann und wo sie eine PSAgA einsetzen müssen. Dieses Know-how sei für viele Berufe unerlässlich, so Roman Strub: «Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor vieler Arbeiten» – vor allem aber der besonders gefährlichen.
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