Rainer Zahradnik, Country Manager von Tata Consultancy Services (TCS)
Der rasante technologische Wandel stellt Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Mit rund 600’000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 30 Milliarden US-Dollar gehört TCS zu den grössten IT-Dienstleistern der Welt. Zur Schweizer Kundschaft zählen zahlreiche Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI), darunter Post Finance, Swiss Re oder ABB. Über die Pain Points von Grosskonzernen und KMU.
Interviewpartner_Rainer Zahradnik
Autor_Urs Huebscher
Herr Zahradnik, beraten Sie auch KMU?
Rainer Zahradnik: TCS-Kunden in der Schweiz sind grössere oder mittelgrosse Unternehmen und Organisationen, typischerweise Marktführer in der Industrie oder einem Segment. Sie haben mehr als 500 Millionen Franken Jahresumsatz oder aber eine starke Wachstumsdynamik.
Welches sind aktuell ihre grössten Pain Points? Inwiefern unterscheiden sich Grosskonzerne von mittelgrossen Unternehmen?
Cybersecurity und AI sind beides Themen, die alle Kundensegmente betreffen. Natürlich unterscheiden sich die zur Verfügung stehenden Budgets. Zudem ist die Risiko-Exposure bei Grosskonzernen höher als bei KMU. AI ist aber prinzipiell eher eine Frage der unternehmerischen Agilität und der Risikobereitschaft sowie der Skills, die mobilisiert werden können.
In welche Technologien wird am meisten investiert?
Wir sehen grössere Investitionen in Transformationsprojekte. Vor allem besteht ein grosser Bedarf an Data-, Cloud- und AI-gesteuerter Transformation. Während bei Grosskonzernen das Potenzial bei der Kostenoptimierung gesucht wird, streben KMU öfter Effekte an der Kundenschnittstelle an.
Bei welchen Industrien sehen Sie das grösste Wachstumspotenzial?
Alle Industriezweige sind von den rasanten technologischen und geopolitischen Veränderungen betroffen. Wir verzeichnen derzeit in den Bereichen Banken, Versicherungen, Fertigung, Pharma, Konsumgüter und im öffentlichen Bereich die grösste Nachfrage.
Gibt es mit Blick auf die digitale Transformation Unterschiede zwischen europäischen und nordamerikanischen Unternehmen?
Die Amerikaner zeigen sich traditionell etwas investitionsfreudiger und offener gegenüber neuen Technologien. Den typischen europäischen Ansatz gibt es meiner Meinung nach nicht. In Grossbritannien beispielsweise setzen sich neue Technologien rascher durch als andernorts, während die Schweiz zwar führend im Entwickeln innovativer Lösungen ist, bei der Umsetzung aber oftmals in längeren Zeiträumen plant.










