Das Jahr 2022 weist für Swiss Deluxe Hotels – die Gruppe der 39 exklusivsten 5-Sterne-Hotels der Schweiz – erneut zunehmende Logiernächte, Auslastung und Umsatzzahlen aus. Das Geschäft mit einheimischen Gästen normalisiert sich auf hohem Niveau, während Herkunftsländer wie die USA, UK oder die Golfstaaten massiv zugelegt haben. Die Anzahl Logiernächte erreicht wieder das Niveau von 2019.
Die Gruppe der Swiss Deluxe Hotels weist für das Jahr 2022 ein Total von 1’271’149 Logiernächten aus, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 18,3 Prozent entspricht. Somit erreicht die Auslastung der 39 Swiss Deluxe Hotels wieder das Niveau des Jahres 2019, sprich vor der einschneidenden Zäsur durch die Covid-Pandemie. Der Gesamtmarkt der Hotellerie in der Schweiz ist noch nicht ganz an dem Punkt angelangt und liegt noch 3,5 Prozent unter der Marke von 2019. Auch wenn man das Segment aller 104 5-Sterne-Hotels in der Schweiz betrachtet, so liegt deren Auslastung noch 5,6 Prozent unter dem Wert von 2019. Das zeigt, dass sich die 39 Swiss Deluxe Hotels sehr rasch und gut wieder für die internationalen Gäste öffnen konnten und bereit waren, auf ein verändertes Reiseverhalten mit kurzfristigeren Buchungen, kürzeren Aufenthalten und individualisierten Bedürfnissen der Gäste einzugehen.
Der Gesamtumsatz der 39 Swiss Deluxe Hotels mit allen ihren angegliederten Betrieben ist um 13,0 Prozent auf rund CHF 1,56 Mrd. gestiegen. Damit liegt der Umsatz der Vereinigung noch knapp unter dem Niveau aus der Zeit vor der Pandemie. Auch wenn die Anzahl der Logiernächte das frühere Level erreicht hat, liegen der Konsum und die Barauslagen der Gäste noch etwas tiefer. Dies lässt sich unter anderem mit dem unstabilen wirtschaftlichen Umfeld erklären.
Schweizer Heimmarkt pendelt sich auf hohem Niveau ein
Noch nie haben die Swiss Deluxe Hotels in einem Jahr so viele Logiernächte von Schweizer Gästen registriert wie im Jahr 2021. Mit 552’187 Übernachtungen machte der Heimmarkt damals rekordhohe 53,2 Prozent Marktanteil aus. Dieser Wert hat sich im vergangenen Jahr wieder bei rund 35 Prozent eingependelt, verbleibt aber auf einem deutlich höheren Niveau, was effektive Logiernächte betrifft, nämlich rund 445’000 gegenüber rund 360’000 im Jahr 2019. Während einheimische Gäste wieder vermehrt auch im Ausland Ferien machen, wurde deren Rückgang von den starken internationalen Kernmärkten mehr als kompensiert.
Betrachtet man die Entwicklungen der ausländischen Herkunftsländer, so fallen diese sehr heterogen aus. Während benachbarte europäische Märkte wie Deutschland (+7,4 Prozent) oder Frankreich (+4,0 Prozent) nur noch moderat zugelegt haben, wuchsen die Märkte USA (+63 Prozent), UK (+61,1 Prozent), Asien (+59,8 Prozent), Brasilien (+43,5 Prozent) oder GCC (+37,8 Prozent) mit hohen zweistelligen Wachstumsraten.
Der chinesische Markt – anders als die restlichen asiatischen Länder – wird wohl erst im laufenden Jahr wieder spürbar anziehen.
Optimistischer Ausblick
Generell erwarten die Swiss Deluxe Hotels ein gutes Jahr 2023. Auch wenn geopolitische Spannungen noch immer die Schlagzeilen dominieren und Zinspolitik und Inflation auf das Konsum- und Reiseverhalten drücken, wird das Geschäft im obersten Segment des Tourismus, der Gastronomie und der Hotellerie weiter stabil bleiben.
Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel
Der Erfolg bringt aber auch neue Fragestellungen mit sich. Die Gäste erwarten mehr Nachhaltigkeit, die Prozesse wurden noch stärker digitalisiert und gleichzeitig ist das Bedürfnis nach individueller Betreuung noch grösser geworden. Eine der grössten Herausforderungen im wieder aufgeblühten Geschäft ist die Verfügbarkeit von genügend qualifiziertem Personal. Übernehmen ChatGPT und andere Anwendungen von künstlicher Intelligenz bald die Gästebetreuung an der Rezeption? «Wohl kaum, aber was wir von Algorithmen lernen können, ist das Antizipieren von Bedürfnissen und Wünschen unserer Gäste anhand von früheren Erfahrungen», sagt Michael Smithuis, Präsident der Swiss Deluxe Hotels und General Manager im Fairmont Le Montreux Palace in Montreux. «Dabei reicht es nicht, die Lieblingszeitung des Gastes bereitzulegen oder seinen bevorzugten Tisch im Speisesaal zu kennen. Es geht darum, den Service zu bieten, der den Gast überrascht und begeistert», ergänzt Michael Smithuis. Das bedarf grosser Aufmerksamkeit und Professionalität vonseiten des Personals. Und da steht die Luxus-Hotellerie vor der vielleicht grössten Herausforderung. Wie gelingt es der Branche, genügend und vor allem hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten? Was ein Swiss Deluxe Hotel vornehmlich von anderen Hotelsegmenten und -kategorien unterscheidet, ist, dass die Gäste von Persönlichkeiten betreut und bedient werden, die über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, im gleichen Betrieb arbeiten und dem Hotel ein Gesicht beziehungsweise mehrere vertraute Gesichter verleihen. «Diese Qualität an Service und Betreuung unserer langjährigen Stammgäste und auch einer neuen Kundschaft müssen wir wieder erreichen und daher auch unsere wichtigste Ressource – nämlich die Mitarbeitenden – sorgsam pflegen», sagt Michael Smithuis.
www.swissdeluxehotels.com