Heute hat fast jedes KMU einen Social-Media-Account – es ist modern und niemand möchte den Mitbewerbern in Sachen Online-Marketing hinterherhinken. Oft wird der Account nur nebenbei betrieben. Für eine erfolgreiche Social-Media-Kampagne muss ein Unternehmen jedoch eine Strategie entwickeln.
Eine Studie zeigt, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihr Social-Media-Potenzial nicht voll ausschöpfen. Die Studie der Hochschule Rhein-Main, Deutschland, über Anwendung, Zielsetzung und Nutzen von SocialMedia-Marketing nennt als mögliche Ursache vor allem eine fehlende strategische Herangehensweise sowie eine fehlende Differenzierung der Zielgruppen. Dabei sind diese beiden Aspekte entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Social-MediaKampagne. Nachstehende Tipps machen den Start im Social Web erfolgreich.
Social-Media-Aktivitäten planen
Richtig eingesetzt ist Social Media für Unternehmen nichts anderes als ein weiterer Vertriebs- oder Marketingkanal. Deshalb müssen Marketingverantwortliche alle Aktivitäten und deren Umsetzung genauso sorgfältig wie andere MarketingKampagnen planen und diese in ihre Gesamtstrategie mit einbinden. Es fängt mit der Definition der Ziele an: Soll Social Media den Abverkauf unterstützen oder geht es um den Aufbau der Marke? Je nach Antwort, muss der Social-Media Auftritt entweder mit Produkt- oder Marken-Inhalten aufgefüllt werden.
Genügend Ressourcen bereitstellen
Einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg einer Social-Media-Präsenz, der jedoch von vielen Unternehmen nach wie vor deutlich unterschätzt wird, ist das Thema Pflege. Alle Fanpages, Gruppen oder Channels müssen kontinuierlich mit aktuellen Inhalten versorgt werden, und die fortwährende Kommunikation mit den Nutzern muss aufrechterhalten bleiben. Es ist deshalb wichtig, dass es einen festen Channel-Manager gibt, der sich dieser Aufgabe widmet und auch auf Kritik, Fragen oder negative Entwicklungen möglichst innerhalb einer Stunde reagiert. Am Anfang ist es am besten, die Dienste einer darauf spezialisierten Agentur in Anspruch zu nehmen, welche die Social-Media-Kanäle auch komplett einrichtet. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass die Accounts immer in den Unternehmen bleiben, damit sie jederzeit von eigenen Mitarbeitenden übernommen werden können, und dass die Inhalte vom Unternehmen selbst kommen, um Authentizität zu gewährleisten.
Dort sein, wo die Kunden sind
Im Social Media Marketing ist weniger oft mehr. Daher ist es wichtig, die richtige Plattform für den Social-Media-Auftritt zu identifizieren und diesen gut und umfassend zu betreuen. Marketingverantwortliche sollten sich nicht mit zu vielen Auftritten verzetteln, sondern sich zunächst auf eine Plattform konzentrieren. Sie müssen sich daher die Frage stellen, wo sich die Kunden am meisten aufhalten. Das macht die Entscheidung für die richtige Plattform wesentlich leichter. Facebook gehört nach wie vor zu den Klassikern und bietet die einfachsten und effizientesten Werbemöglichkeiten. Auf Snapchat und Instagram ist eine sehr junge Zielgruppe zu finden, die an eine schnellere und visuelle Kommunikation gewöhnt ist. Hier gilt es neben relevanten Themen auch ansprechende Videos oder Bilder zu produzieren, damit sich die Zielgruppe mit der Marke oder dem Produkt beschäftigt. Für bildgewaltige Angebote wie Möbel, Malerei, Reisen, Mode oder Spielsachen gehört Pinterest zu den Hidden Stars. Vor allem im Bereich eCommerce lassen sich hier rasch hohe Abverkaufszahlen generieren.
Die Ziellgruppe richtig ansprechen
Wie im klassischen Marketing, ist die Ansprache der Zielgruppe mit den richtigen Inhalten und im richtigen Ton für den Erfolg der Kampagne entscheidend. Im ersten Schritt sollten Marketingverantwortliche sich daher überlegen, ob Kunden eher geduzt werden möchten oder ob ihnen eine formelle Ansprache angenehmer ist. Was Inhalte angeht, gilt es, nah an den Unternehmensthemen oder Produkten dran zu bleiben, ohne dabei zu werblich zu agieren. Kommt ein Unternehmen beispielsweise aus dem Gartenbau, könnte es zu jeder Jahreszeit interessante Tipps und Tricks für die Pflege des eigenen Gartens geben. Die Verant
wortlichen müssen dabei auch bedenken, dass Social Media vom Engagement der Nutzer lebt. Sie müssen ihre Nutzer immer wieder zur aktiven Teilnahme auffordern, indem sie beispielsweise offene Fragen stellen, Umfragen zu passenden Themen starten oder Gewinnspiele veröffentlichen.
Reaktionen überprüfen
Ist der Content relevant und kreativ genug für die Zielgruppe? Kommen das Format und die Aufbereitung des Posts bei den Followern an? Wie oft wird der Post geliked, geteilt oder sogar kommentiert? Das sind die Fragen, die sich jeder Social-MediaVerantwortliche regelmässig stellen sollte. Denn nur wer diese beantworten kann, lernt aus seinen Fehlern und ist dauerhaft erfolgreich. Dabei hilft zunächst ein Blick in die Statistiken der einzelnen Plattformen: Insights von Facebook oder Twitter Analytics veranschaulichen, wie gut die Kunden einen Beitrag aufnehmen und wie sichtbar er ist. Oft lassen sich dort auch anhand der Aufrufe und der Interaktionsrate beliebte Themen und Content-Formate identifizieren. Instagram bietet ähnliche Analysen und Statistiken für die Auswertung eines SocialMedia-Auftritts. Interessant ist, dass man dort auch die Analysen von Konkurrenzunternehmen einsehen und so auch von ihren Erfolgen oder Fehlern lernen kann. Google Analytics hilft zudem, genau auszuwerten, welche geposteten Beiträge den Nutzer in den Shop oder auf die eigene Website geführt haben.
Den Erfolg messen
Social Media ist ein schnelllebiges Medium, bei dem es heisst, ständig am Ball zu sein, um keine Neuerung zu verpassen. Mitunter verändern Facebook oder Instagram den Algorithmus, und eine bislang erfolgreiche Präsenz verliert über Nacht an Reichweite. Ist das der Fall, gilt es sofort nachzuforschen und nachzubessern. Tools wie Facelift oder Ubermetrics helfen dabei, die Ergebnisse kontinuierlich zu analysieren und auszuwerten. Sie helfen auch dabei, Veränderungen innerhalb der Kanäle oder der Reichweite zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Ausserdem sind sie wichtig für die interne Dokumentation und für die Erfolgsmessung der einzelnen Aktionen. Oder wie will ein Social-MediaVerantwortlicher sonst feststellen, ob das aktuelle Gewinnspiel erfolgreicher war als das vorherige oder ob das eingesetzte Budget zum gewünschten Erfolg geführt hat?