Mark J. Barrenechea, Vice Chair, CEO und CTO bei OpenText, zum europäischen Datenschutztag
Täglich werden mehr als 2,5 Trillionen Bytes an Daten generiert. Diese Zahl wird sich weiter erhöhen: Mit autonomen Fahrzeugen, Sensoren, Drohnen und dem Internet der Dinge (IoT) entstehen unzählige neue Möglichkeiten, Daten zu sammeln. In dieser informationsbasierten Zukunft sind Daten sowohl für Unternehmen als auch Einzelpersonen das, was Blut für den menschlichen Körper ist: lebensnotwendig. Das Fundament dabei ist das Vertrauen.
Ohne Daten und ihren umfassenden Schutz würde unsere Welt sukzessive zerfallen. Handel würde zum Erliegen kommen, Flugzeuge vom Himmel fallen, Strom und Wasser würden aufhören zu fließen. Daten sind mit der Wirtschaft und dem Leben untrennbar verbunden. Sie nehmen inzwischen einen ähnlichen Stellenwert ein wie Wasser, Luft oder Elektrizität. Gehen wir einen Schritt weiter, sind Daten und Systeme mittlerweile so weit fortgeschritten, dass wir unsere menschliche und kognitive Form in unseren eigenen digitalen Datenspuren entdecken können. Jeden Tag entsteht Stück für Stück und Bit für Bit eine digitale Kopie unserer selbst – ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.
Auch die Natur der Daten hat sich verändert. Was sich vor einem Jahrzehnt noch auf die Inhalte eines Telefonbuchs beschränkt hat, beeinflusst nun im digitalen Zeitalter unser Handeln – Freundeslisten, Fotos, Lesefavoriten oder Anrufaufzeichnungen. Aber worin besteht der eigentliche Unterschied, wenn ein Hacker 135 Millionen Kreditkartendaten stiehlt oder ein Social-Media-Gigant 85 Millionen persönliche Daten an ein politisches Beratungsunternehmen verkauft? Die Akteure mögen unterschiedlich sein, die Auswirkungen auf die Betroffenen sind die gleichen: Das Vertrauen ist zerstört. Ob Regierung, Einzelperson oder Unternehmen – wenn man ihnen seine Daten anvertraut, sollte es oberste Priorität sein, diese zu schützen – auch über Produkte und Dienstleistungen hinaus.
Autor: Mark J. Barrenechea