Statement von Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug. Der Trend zur wachsenden Bedeutung von Open Source auf allen Ebenen öffentlicher Institutionen verstärkt sich weiter. So hat sich die Europäische Kommission in ihrer jüngst veröffentlichten Open-Source-Strategie 2020-2023 klar positioniert: Open Source stärkt die technologische Spitzenposition, die wirtschaftliche Kraft und die digitale Autonomie Europas.
Als wichtigste Gründe dafür nennt die Kommission explizit die durch die Quelloffenheit von Open Source gegebene Unabhängigkeit von bestimmten Anbietern sowie die Möglichkeit zur Weiterverwendung von Code, zu schrittweisen Innovationen und zur Erhöhung der Sicherheit. Das ist gleichzeitig ein klares Statement gegen den hermetischen Blackbox-Ansatz von Closed-Source-Lösungen. Deshalb ist Open Source auch innerhalb der Kommission gesetzt. Sie outet sich selbst als «begeisterte Nutzerin und Bearbeiterin von freier und quelloffener Software», die bereits in den Rechenzentren und auf vielen Online-Diensten und der überwiegenden Mehrheit der Websites der Kommission läuft. Gleichzeitig setzt sie auf die «transformative, innovative und kooperative Wirkungskraft von Open-Source-Lösungen» zur Weiterentwicklung der europäischen Software-Industrie. Digitale Souveränität mit Open Source wird aber nicht nur auf oberster europäischer, sondern auch auf kommunaler Ebene als Ziel formuliert. So soll auch in München zukünftig neue Individualsoftware grundsätzlich auf Open-Source-Basis entwickelt, ein Open-Source-Hub eingerichtet und ein Munich Open Source Sabbatical angeboten werden. Solche Initiativen sind markante Puzzleteile eines immer deutlicher werdenden Bildes: Closed Source ist ein Auslaufmodell, die Zukunft gehört Open Source.