Swisscontact war 2020 in insgesamt 39 Ländern tätig und setzte 117 Projekte um. Dank der langfristigen Ausrichtung und der starken lokalen Verankerung dieser Projekte konnten trotz der COVID-19-Pandemie 94’900 Personen Programme in Berufsbildung, Unternehmertum und Arbeitsmarktintegration abschliessen. Im Bereich der Unternehmensförderung erhielten 870’200 Bauern- und Kleinbetriebe Zugang zu besseren Dienstleistungen und Produkten, was ihnen ermöglichte, die aktuelle Krise besser zu überstehen.
Aufgrund langjähriger Tätigkeit vor Ort kann Swisscontact auf stabile Strukturen, Netzwerke und Partnerschaften zählen und damit Menschen, Unternehmen und Wirtschaft darin unterstützen, schneller und unbeschadeter aus Krisen wie der aktuellen herauszufinden. Der Swisscontact Jahresbericht zeigt anschaulich, wie trotz anspruchsvoller Bedingungen innovative und nachhaltige Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit möglich sind.
Swisscontact beschleunigt digitale Transformation
Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben 2020 einen Digitalisierungsschub ausgelöst, von dem zahlreiche Menschen profitieren konnten. Viele Swisscontact-Projektteams hatten sich schon früh mit dem Thema der digitalen Transformation beschäftigt und verlagerten, wo immer möglich und sinnvoll, die Aktivitäten in den virtuellen Raum; beispielsweise verschiedene Berufsbildungsprojekte, die das Lernen auf Distanz initiierten oder ausbauten. Gleichzeitig wurde der Digitalisierungsschub auf der Ebene der Gesamtorganisation strategisch kanalisiert, um möglichst rasch Mehrwert für die Projektumsetzung zu generieren.
Berufliche Chancen für Flüchtlinge und Migranten
Das Projekt «Skills for Life», welches der Jahresbericht unter anderem näher beleuchtet, führt ins Flüchtlingscamp Kakuma im Nordosten von Kenia, in welchem über 190’000 Menschen, die vor den Konflikten im Sudan und Kongo geflüchtet sind, leben. Swisscontact bildet in Kakuma im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA seit 2013 Flüchtlinge sowie Angehörige der lokalen Bevölkerung in Berufen aus, die auf dem Markt nachgefragt werden. Im vergangenen Jahr wurden die Ausbildungsgänge weiter in grossem Umfang digital zugänglich gemacht. «Skills for Life» ist das erste Projekt in einem ähnlich fragilen Kontext, das digitales Lernen so konsequent fördert. Die digitale Lernplattform wird über die COVD-19-Krise hinaus eine wichtige Ergänzung des Projekts darstellen. Die Ausbildungen ermöglichen es den Menschen in den Flüchtlingscamps, ihre Lebensgrundlage zu verbessern – gerade auch bei der Bewältigung wirtschaftlicher Notlagen, wie sie die Pandemie verursacht hat.