Die Sicherung der Energieversorgung ist nach wie vor eine der grössten gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Liberalisierung der Energiemärkte, in Verbindung mit der Regulierung der Strom- und Gasnetze sowie die „Energiewende“ (Ausstieg aus der Kernkraft) stellen die Branche vor grosse Herausforderungen. In diesem Zusammenhang werden neue Technologien zur Energie-Umwandlung und -Anwendung entwickelt, die Chancen (Umweltschonung, Importunabhängigkeit) eröffnen, jedoch auch versorgungstechnische und wirtschaftliche Risiken mit sich bringen.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur stellt sich diesen Fragen im Rahmen ihres Bildungsangebotes, dem «Master of Advanced Studies FHO in Energiewirtschaft», und bietet den Studierenden ein umfassendes und praxisorientiertes Know-How an.
Dieses in der Schweiz einzigartige Master-Studium wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie, den Fachverbänden VSE und Swisselectric sowie mit privaten Energieunternehmen entwickelt und erfreut sich grosser Nachfrage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3. Jahrgangs werden in diesem Jahr erfolgreich abschliessen.
Erdgas als Brückenenergie hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung
Erstmalig in diesem Jahr wird das Vertiefungsmodul „Mit Erdgas zu Erneuerbaren Energien“ angeboten. Die Vertiefungsmodule befassen sich jeweils mit einem aktuellen Thema der Energiebranche und erweitern das im Master-Studiengang erworbene Basiswissen. Nach einem zweitätigen Vorkurs können auch Nicht-Absolventen des Energiemasters das Vertiefungsmodul besuchen. Schwerpunkt des Moduls ist die Nutzung des Energieträgers Erdgas als Brückenenergie hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Der Energieträger Erdgas ist ein unverzichtbarer Baustein, um die flächendeckende Einführung der erneuerbaren Energien (Biogas, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Solarthermie, Geothermie) zu ermöglichen. Zur Erreichung dieses Ziels sind in einer Übergangsphase hocheffiziente und flexibel einsetzbare Gaskraftwerke notwendig, um für die Energieabsicherung zu sorgen.
Langfristig wird das „Power-to-Gas“-Konzept unabdingbar sein, um überschüssigen Strom aus regenerativen Quellen in Wasserstoff/Methan umzuwandeln und in untertägigen Erdgasspeichern zwischenzulagern. Bei Bedarf kann das Gas ausgespeichert und wieder in Strom umgewandelt werden. Die Verknüpfung von Strom- und Gasnetzen über Umwandlungsanlagen (Elektrolyse/Methanisierung und Kraftwerke) und Speicher gewährleistet somit eine jederzeit bedarfs- und marktgerechte Struktur des Energieangebots.
HTW Chur
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Prof. Dr. Karin Eggert, Studienleiterin
Pulvermühlestrasse 57
7004 Chur
E-Mail [email protected], Tel. 081 286 24 32
www.energiemaster.ch
FHO Fachhochschule Ostschweiz