Als Gründe für ihre ablehnende Haltung nannte die Regierung unter anderem das ungünstige Kosten-Nutzen-Verhältnis, hohe Investitions-, Unterhalts- und Folgekosten sowie Bedenken wegen der Vereinbarkeit mit dem kantonalen Umweltschutzgesetz, da mehr nichtionisierende Strahlung befürchtet wird. Schlussendlich hörte man auch aus dem federführenden Amt für Wirtschaft und Arbeit im Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt die Frage, ob es überhaupt die Aufgabe des Staates sei, als diesbezüglicher Veranstalter aufzutreten. UPC Cablecom hat diese Frage übrigens bereits in ihrem eigenen Sinne beantwortet und bietet neben dem öffentlichen WLAN in St. Gallen seit Anfang Jahr als Pilotprojekt für alle ihre Kunden ein eigenes Netz an. Geplant ist die Ausweitung auf die gesamte Schweiz.
In der GESCHÄFTSFÜHRER-Umfrage wollten wir von den Befragten wissen, was sie vom Entscheid halten, kein öffentliches und kostenloses WLAN in Basel einzuführen.
Bettina Schmid
Geschäftsleitungsmitglied Garage Schmid; Geschäftsführung B+E Marketing GmbH/Auto Basel
In der Schweiz gibt es ja mittlerweile fast so viele Smartphones und Tablets wie Einwohner. Und diese Geräte funktionieren halt am besten – und vor allem am günstigsten – über WLAN, denn die Kosten über das Telefonnetz sind doch erheblich. Schade, Basel hätte hier eine Vorreiterrolle spielen können.
Sacha Bürgi
Inhaber, Geschäftsführer bürgi.com AG
Ich wundere mich über diesen Entscheid und halte ihn für falsch. Ich bin weltweit unterwegs und stelle fest, dass man zum Beispiel in Japan – wo in öffentlichen Parks High-Speed-Internet angeboten wird – und anderen asiatischen Ländern, ja sogar in afrikanischen Grossstädten, schon viel weiter ist.
Christian Jecker
Leiter Unternehmenskommunikation MCH Group
Ich kann die Argumente gegen die Einführung eines öffentlichen WLAN-Netzes in Bezug auf Kosten und gesundheitliche Aspekte nicht nachvollziehen. Vor allem für eine Messe- und Kongressstadt wie Basel mit ihren touristischen Ambitionen sollte das öffentliche WLAN als Service public ein «must» sein. Aber es wird kommen, spätestens dann, wenn nicht mehr «digital dummies», sondern «digital natives» darüber befinden!
Mischa HolensteinMitinhaber und Partner FirstClassPersonal GmbH
Ich kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen und finde ihn – gelinde gesagt – nicht zielführend! Überall auf der Welt wird in den Grossstädten WLAN angeboten, da sollte doch Basel nicht abseits stehen. Besonders fraglich halte ich die Argumentation in Bezug auf die gesundheitlichen Risiken.
Thomas Schneider
Geschäftsführer IC Unicon AG
Ich finde es schade, dass Basel nicht mit der Zeit geht. Gerade für die vielen Menschen aus aller Welt, welche die Basel World, die ART oder als Touristen die vielen Kulturinstitutionen besuchen, wäre ein öffentliches Gratis-WLAN mehr als nur eine reine Dienstleistung.
Carlo D’Angelo
Inhaber Allianz-Generalagentur Carlo D’Angelo
Ich empfinde es als Mangel, dass wir in Basel keinen Zugriff auf ein öffentliches Gratis-WLAN haben. Bei der enormen Smartphone-Dichte wäre dies eine angebrachte Dienstleistung, mit deren Einführung sich der Regierungsrat viele Sympathien erworben hätte.
Reto Baumgartner
Vizedirektor Gewerbeverband Basel-Stadt; Projektleiter Basler Berufs- und Weiterbildungsmesse
Da kann ich nur sagen: schade! In Basel hat man sicher schon Geld für Dümmeres ausgegeben und jetzt erst noch die Chance vergeben, vor allem jüngeren Menschen und deren Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln entgegenzukommen.