Crossinvest ist eine etablierte, unabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaft, die vor 40 Jahren gegründet wurde und in Lugano, Locarno und Zürich tätig ist. Zu den Kernkompetenzen gehören proprietäre, researchbasierte Anlageempfehlungen und -lösungen. Insgesamt 8 erfahrene Analysten decken alle wichtigen Anlageklassen und Sektoren ab.
Kundenbeziehungen, die den Test der Zeit bestehen
Crossinvest Zürich ist eine etablierte Marke mit Wurzeln im Tessin und seit 2020 mit einer Niederlassung in Zürich. Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?
Filippo Pedotti: Das lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Tradition, Erfahrung, Leistung oder Expertise sind sicherlich Schlüsselqualitäten in unserer Branche, aber letztlich ist unser Geschäft ein Beziehungsgeschäft. Der grösste Vorteil von Crossinvest besteht darin, dass das Unternehmen in Lugano und Locarno erfahrene Vermögensverwalter etabliert hat, die über ein langjähriges, starkes Beziehungsnetzwerk innerhalb des Finanzplatzes und zu seinen Kunden verfügen. Wer in die Welt von Crossinvest eintritt, profitiert von diesem Beziehungsnetzwerk sowohl als Kunde als auch als Mitarbeiter.
Claudio Pedrett: Insgesamt ist die Welt deutlich komplexer geworden als früher, und die Märkte bewegen sich deutlich schneller. Das bedeutet, dass auch das Investieren an sich erheblich anspruchsvoller geworden ist. Was bedeutet das für Anleger? Vor diesem Hintergrund können Investoren eine Bank mit standardisiertem Angebot und sehr eingeschränkter Flexibilität bei der Erfüllung individueller Kundenbedürfnisse und -dienstleistungen wählen – oder sich an einen unabhängigen Vermögensverwalter wenden. Zwischen beiden gibt es erhebliche Unterschiede. Betrachtet man den Markt für unabhängige Vermögensverwaltungen, so handelt es sich zu 80 % um Unternehmen mit weniger als drei Mitarbeitern. Das wirft unweigerlich die Frage auf, was man von einem so kleinen Unternehmen in einer zunehmend komplexen Welt realistischerweise erwarten kann. Eine der wesentlichen Stärken von Crossinvest liegt in der Kombination dieser beiden Welten – umfassende Analysekompetenz und langfristiges Investieren einerseits und die persönliche Beziehung zwischen Berater und Kunde andererseits. Wir sind in der Mitte zwischen den beiden Welten – der grossen, unflexiblen Bank und dem personalisierten, sehr kleinen Anbieter – positioniert und können die Stärken beider Strukturen kombinieren.
Was unternimmt Crossinvest, um diese wichtige persönlichen Kundenbeziehung zu stärken?
Filippo Pedotti: Diese enge Verbindung zwischen Berater und Kunde ist tief in der Schweizer Private-Banking-Kultur verwurzelt. Private Banking hat manchmal einen negativen Beigeschmack, der aus der Vergangenheit stammt. Ich möchte diese Vorbehalte nicht abtun, aber die überwiegende Mehrheit der Kunden fühlt sich in der Schweiz gut aufgehoben. Angesichts der wachsenden Probleme in vielen Teilen der Welt kommen Anleger hierher mit der Gewissheit, dass ihr Geld in guten Händen ist. Swiss Banking steht auch dafür, dass Banker ihre Kunden in vielfältiger Weise unterstützen. Banken boten Dienstleistungen an, die weit über das traditionelle Bankgeschäft hinausgehen, wie zum Beispiel Geschenke für Ehepartner zu kaufen oder Bildungseinrichtungen für Kinder zu finden, die fast wie ein Family Office funktionieren. In dieser Hinsicht kehren wir zu unseren Wurzeln zurück: Wir sind Family Officers und kümmern uns um unsere Kunden. Das liegt uns im Blut, ist in unserer DNA. Investieren ist ein Aspekt, eine unabdingbare Voraussetzung – aber eine moderne Kundenbeziehung geht weit darüber hinaus. Dank unseres persönlichen Beratungsansatzes bauen wir auch eine Beziehung zur nächsten Kundengeneration auf. So repräsentieren wir die emotionale Seite des Geldes.
Claudio Pedrett: Um den Qualitätsunterschied in der Kundenbeziehung deutlich zu machen: In einer Bank betreut ein Kundenberater rund 300 Kunden, bei uns ist die Zahl deutlich geringer und es bleibt mehr Zeit für die individuelle Betreuung.
Wie lässt sich dies mit den zunehmenden Herausforderungen der Rentabilität vereinbaren?
Claudio Pedrett: Die Margen im Vermögensmanagement sinken tatsächlich. Genau deshalb müssen wir uns differenzieren und die Kunden-Anbieter-Beziehung stärken. Es reicht nicht aus, zu behaupten, der beste Vermögensverwalter zu sein oder die beste Performance zu liefern. Diese Erwartung ist schlicht unrealistisch. Wir glauben nach wie vor, dass vermögende Privatpersonen bereit sind, für gute Dienstleistungen zu zahlen. Wir müssen vermeiden, dass unser Angebot zum „Commodity“ wird – denn es gibt immer jemanden, der günstiger ist.
In puncto Service und Qualität bieten Sie Premium-Leistungen. Wie kommt das Ihren Kunden zugute?
Filippo Pedotti: Wir pflegen langjährige Beziehungen zu Banken, was uns eine starke Verhandlungsposition bei Preisen und Gebühren verschafft. Zweitens können wir im Vergleich zu Grossbanken eine deutlich persönlichere Betreuung bieten – auch bei kleineren Anlagebeträgen. Grössere Banken akzeptieren für die Zuweisung eines persönlichen Beraters nur Kunden mit mindestens fünf Millionen Franken frei verfügbarem Vermögen.
Claudio Pedrett: …und die Kundenbetreuer wechseln jeden Monat, was die Kunden meist nicht schätzen.
Filippo Pedotti: Solche Jobwechsel sind Teil ihrer Unternehmenskultur und Karrierementalität. Ich denke, es gibt immer noch eine Nische von Menschen, die persönlichen Service benötigen. Für manche ist das nicht so wichtig. Ich persönlich schätze die persönliche Beziehung und den Austausch mit meinem Berater sowie ähnliche Ideen und Denkweisen. Viele vermögende Privatpersonen legen nach wie vor Wert auf diesen persönlichen Ansatz.
Welchen weiteren Herausforderungen steht Ihre Branche gegenüber?
Filippo Pedotti: Wir erleben derzeit den wohl grössten Vermögenstransfer aller Zeiten – von den Babyboomern an ihre Kinder. In meinen Fällen ist der Kunde etwa 75 Jahre alt, möchte aber, dass die Kinder miteinbezogen und am Vermögen beteiligt werden. Diese Kinder sind keine Kinder mehr, sondern Erwachsene und wollen selbst über ihr Vermögen entscheiden. Es geht um die Übertragung von Vermögen zwischen Generationen, deren Erwartungen und Bedürfnisse erfüllt werden müssen. Und die Unterstützung des Finanzberaters ist Teil dieser Tradition. Indem wir langfristige Beziehungen zum Kunden aufbauen, sind wir Teil dieses Prozesses. Das unterscheidet uns beispielsweise von der kurzfristigen Orientierung eines traditionellen Maklers.
Welches Mindestnettovermögen ist erforderlich, um einen Kunden anzunehmen?
Claudio Pedrett: Wir haben hier keine feste und verbindliche Grenze, sondern prüfen jeden Kundenfall und den oft langwierigen Prozess der Vermögensübertragung individuell. Kunden möchten oft, dass ihre Kinder in Finanzangelegenheiten eingebunden werden, gewähren ihnen aber nicht von Anfang an Zugriff auf ihr gesamtes Vermögen. Sie versuchen, ihnen den Einstieg in die Finanzmärkte zu erleichtern und sie besser kennenzulernen. Es wäre daher völlig absurd zu sagen, wir würden nur grosse Mandate übernehmen und die langfristige Perspektive und das damit verbundene Potenzial außer Acht lassen. Vieles hängt von persönlichen Beziehungen und langfristigen Perspektiven in der Kundenbeziehungsentwicklung ab.
Apropos Markt und mögliche Konsolidierung im Markt der unabhängigen Finanzberater: Wie gehen Sie vor, um diese angesichts des von Ihnen erläuterten Geschäftsansatzes und der Unternehmenskultur zu überzeugen?
Claudio Pedrett: Wenn wir in einem Punkt danebenlagen, dann in der Einschätzung des Zeitpunkts der Marktkonsolidierung.
Filippo Pedotti: Auch im Hinblick auf die obligatorische FINMA-Lizenz. Solange die Akteure nicht mit Klagen konfrontiert sind, werden sie ihre Geschäftstätigkeit nicht einstellen, obwohl alle Anzeichen auf eine schwierige Situation hindeuten. Als unabhängiger Vermögensverwalter befand ich mich damals in einer ähnlichen Situation und musste schnell eine Lösung finden. Mit Crossinvest fand ich ein etabliertes Unternehmen mit FINMA-Lizenz und allen notwendigen Verbindungen zu Partnerorganisationen, mit dem wir alles relativ schnell übertragen konnten. Das ist eine der grossen Stärken von Crossinvest: Wir sind bereit, dieses Setup anzubieten und unabhängige Vermögensverwalter aufzunehmen. Der Markt scheint jedoch noch nicht bereit dafür zu sein. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Situation ändert. Wir warten einfach auf den richtigen Moment.
Claudio Pedrett: Betrachtet man die Marktstruktur für unabhängige Vermögensverwalter, gibt es immer noch nur Käufer und keine Verkäufer. Jeder will kaufen. Der Markt besteht nach wie vor mehrheitlich aus relativ kleinen Unternehmen. Meiner Meinung nach unterschätzen diese kleinen Unternehmen die bevorstehenden Herausforderungen stark. Die Einrichtung eines neuen Büros oder Einstellung eines neuen Kundenbetreuers ist das geringste Problem. Das Problem besteht darin, die Prozesse so zu strukturieren, dass Compliance und Akzeptanz gewährleistet sind. Crossinvest bietet eine Lösung, die auf einer bestimmten Grösse und Struktur sowie etablierten Prozessen basiert, die sich seit 30 bis 40 Jahren bewährt haben.
Sprechen wir über die Wachstumspläne Ihres Unternehmens?
Filippo Pedotti: Einer der Gründe für die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in Zürich war das höhere Wachstumspotenzial und die deutlich stärkere Internationalisierung im Vergleich zu anderen Standorten in der Schweiz. Meine Kunden, die hauptsächlich von den Britischen Inseln und aus Grossbritannien kommen, zeigen beispielsweise weiterhin grosses Interesse an der Schweiz. Die Stabilität, die Systeme und das Steuersystem sprechen für eine starke Fokussierung auf die Schweiz. Dies sind auch wichtige Argumente für Fagan Naghiyev, den wir für den aserbaidschanischen Markt engagiert haben. Wien hat sich für ihn als ungeeigneter Standort erwiesen. Österreich ist ein gutes Land mit einem guten Bankensystem, aber kein Private-Banking-Land. Die hiesigen Banken sind auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingestellt, insbesondere in Zürich.
Claudio Pedrett: Das war der Hauptgrund für die Wahl des Standorts Zürich. Bankgeschäfte werden in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich betrieben. Unser Standort in Lugano ist stark auf Südeuropa ausgerichtet und betreut Kunden aus Italien, Monte Carlo und Spanien. Locarno ist ein typisches Urlaubsziel für Deutsche und Deutschschweizer. Zürich hingegen ist deutlich internationaler. Diese Individualität der Standorte ist für die langfristige Strategie der Gruppe entscheidend.
War Genf keine Option?
Filippo Pedotti: Genf ist sehr weit vom Tessin entfernt und ein komplexer Ort mit einer anderen Dynamik. Zürich ist in vielerlei Hinsicht viel näher. Es gibt auch kulturelle Probleme. Tatsächlich waren viele französischsprachige Berater, die nach Zürich kamen, nicht sehr erfolgreich. Ich komme aus dem Tessin, bin seit 23 Jahren hier und wurde sehr gut aufgenommen.
Was unterscheidet sie ausserdem von der Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter?
Claudio Pedrett: Mir ist kein anderer Vermögensverwalter bekannt, der so viele Anlageexperten beschäftigt – zum Beispiel im Rohstoff-, Gesundheits- oder Energiesektor. So finden wir für jedes Kundenbedürfnis die passende Antwort.
Würden Sie Ihr Unternehmen als Full-Service-Anbieter für vermögende Privatpersonen bezeichnen?
Filippo Pedotti: Den klassischen One-Stop-Shop-Anbieter, der alle Dienstleistungen intern anbietet, gibt es heute kaum noch. Bei Crossinvest hingegen verfügen wir über ein Netzwerk von Spezialisten, die die Kernbedürfnisse vermögender Privatkunden abdecken können. Claudio Pedrett und ich verfügen beide über langjährige Erfahrung und ein vergleichsweise weitreichendes Netzwerk, das wir für unsere Kunden nutzen. Dazu gehören internationale Steuerexperten für den Handel, Treuhänder mit Sitz in Liechtenstein, Jersey oder Luxemburg oder spezialisierte Anbieter, die Insurance Wrappers als kostengünstige Alternative zu einem Trust anbieten. Kurz gesagt: Innerhalb von Crossinvest und gemeinsam mit unserem Netzwerk ausgewählter Spezialisten können wir nahezu jedes Kundenbedürfnis im Bereich der Vermögensverwaltung abdecken.