Wie die Jahre zuvor stand auch 2021 im Zeichen von gesteigerten Umsätzen bei Generika, wie die soeben publizierte Marktstudie von bwa consulting, Bern ausweist. „Wir beurteilen dieses Wachstum und die damit verbundenen Effizienzgewinne als sehr erfreulich“, kommentiert Dr. Axel Müller, Intergenerika Geschäftsführer, die vorliegenden Ergebnisse. „Es ist unser erklärtes Ziel, diesen Trend weiter zu forcieren.“
Laut der Studie sind im vergangenen Jahr für 1’185 Millionen Franken kassenzulässige Generika zu Publikumspreisen verkauft worden, 6.2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum ist der Verbrauch auf 1’752 Millionen Tagesdosen angestiegen, was einer Zunahme von 5.2 Prozent entspricht. Damit liegt das Marktwachstum sowohl wert- wie mengenmässig signifikant über der mittleren Veränderung der letzten fünf Jahre. Die Studie führt diese positive Entwicklung auch auf die hohe Reputation zurück, die Generika bei Leistungserbringern und Patienten geniessen und würdigt angesichts der mit Generika in 2021 realisierten Einsparungen in Höhe von 449 Millionen Franken deren nachhaltigen finanziellen Beitrag zur Entwicklung des Gesundheitssystems: „Die Ausgaben für Medikamente zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und belasten dadurch im vermehrten Masse die öffentlichen Gesundheitsbudgets. Damit für Patientinnen und Patienten weiterhin der Zugang zur bestmöglichen Therapie gewährt bleibt, müssen genügend finanzielle Mittel für ein qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen bereitgestellt werden. Durch den effizienten Einsatz von Generika können schon heute erhebliche Ressourcenpotenziale erschlossen werden.“
Im Hinblick auf die Marktpenetration von Generika identifiziert die Studie einen klaren Handlungsbedarf: „Noch bedeutender hätten die Effizienzgewinne ausfallen können, wenn konsequent Generika anstelle der teureren Originalmedikamente verschrieben worden wären. Dadurch hätten 201 Millionen Franken zusätzlich eingespart werden können.“ Mit Marktanteilen von 19.7 Prozent nach Wert und 37.0 Prozent nach Volumen liegt die Generikaquote in der Schweiz etwa auf dem Niveau von Belgien, Frankreich oder Österreich, kommt aber nicht an jene der meisten übrigen europäischen Länder heran.
„Generika sind der Nährboden für eine kosteneffiziente und qualitativ hochstehende Medikamentenversorgung. Bei deren Einsatz gibt es jedoch klar noch Luft nach oben“, betont Dr. Axel Müller. Wie Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, können unter therapeutischen Realbedingungen 80 bis 90 Prozent aller möglichen Tagesdosen durch Generika ersetzt werden. Gegenwärtig liegt die mittlere Substitutionsrate in der Schweiz bei lediglich 71 Prozent. „Gemäss unseres Auftrags setzen wir uns im Verband seit jeher dafür ein, dass für Fachpersonen wie auch Patientinnen und Patienten Generika wo immer möglich erste Wahl sind.“