Jedes Unternehmen ist heute gefordert, im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit soziale und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das Beispiel der Credit Suisse zeigt, wie eine Bank in Partnerschaft mit ausgewählten Organisationen soziale und humanitäre Projekte weltweit mit finanziellen Mitteln und Fachwissen unterstützt.
Die Vereinten Nationen haben 2015 die Agenda 2030 verabschiedet, um drängende Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen. Kernelement sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung – die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Sie nehmen die vielfältigen Problemstellungen der Gesellschaft auf und spiegeln die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung wider. Die Themen reichen von aktuellen ökologischen Diskussionen, wie Massnahmen zum Klimaschutz und dem Schutz der Meere, über soziale Anliegen, wie Bildung und menschenwürdige Arbeit, bis hin zu Wirtschaftswachstum.
Verantwortung wahrnehmen
Die Credit Suisse ist sich ihrer unternehmerischen Verantwortung als globale Bank bewusst, was sie unter anderem durch die Unterstützung internationaler Vereinbarungen, beispielsweise der SDGs der Vereinten Nationen, zum Ausdruck bringt. Das Verständnis der eigenen unternehmerischen Verantwortung umfasst das Bankgeschäft, die Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft, die Rolle als Arbeitgeber und den Umgang mit der Umwelt.
Ein wichtiger Beitrag, den die Credit Suisse zur Wahrnehmung ihrer Verantwortung in der Gesellschaft leistet, ist die weltweite Zusammenarbeit mit nicht gewinnorientierten Organisationen (NPO), staatlichen Institutionen wie Schulen oder Universitäten und anderen Firmen in strategischen Partnerschaften. Das inhaltlich übergeordnete SDG 17 «Partnerschaften zur Erreichung der Ziele» bildet das Gefäss, welches diesen Formen der Zusammenarbeit eine Struktur gibt.
Umsetzung in Corporate Citizenship
Im Bereich Corporate Citizenship unterstützt die Credit Suisse Projekte und Initiativen von Organisationen, die eine positive wirtschaftliche und soziale Wirkung erzielen möchten, zum Beispiel zu den Themen finanzielle Integration und Mikrofinanz sowie Bildung. Die Partnerorganisationen profitieren dabei nicht nur von finanziellen Mitteln, sondern auch vom Netzwerk und vom Expertenwissen der Mitarbeitenden der Credit Suisse.
In der Schweiz arbeitet die Credit Suisse in diesem Bereich mit rund 80 Partnerorganisationen zu den Themen Bildung, Jobs, Umwelt, Menschen mit Behinderungen und Armutsbekämpfung zusammen. Sie setzt dabei drei Instrumente ein: zum Ersten das Corporate Volunteering, also freiwillige Arbeitseinsätze ihrer Mitarbeitenden in gemeinnützigen Organisationen, zweitens die inhaltliche Mitarbeit bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen und zum Dritten die finanzielle Förderung. Die spezifische Ausprägung einer Partnerschaft ist abhängig von den Zielen und Möglichkeiten der jeweiligen Organisation, verfolgt jedoch in der Regel eine Kombination der genannten Instrumente der Zusammenarbeit. Damit wird sichergestellt, dass ein strategisch stimmiges Themenprofil verfolgt wird und die verfügbaren Ressourcen wirkungsvoll zum Einsatz kommen.
Beispiele aus der Praxis
Freiwilligenarbeit hat bei der Credit Suisse eine langjährige Tradition und bildet auch heute den Kern des gesellschaftlichen Engagements der Bank. Den Mitarbeitenden stehen pro Jahr bis zu vier Arbeitstage für Corporate-Volunteering-Aktivitäten zur Verfügung. In der Schweiz nehmen jährlich rund 4000 Mitarbeitende an mindestens einem Freiwilligeneinsatz teil und leisten dabei über 53’000 Stunden Freiwilligenarbeit – die Hälfte davon in Einsätzen, die auf die Vermittlung von Fachwissen ausgelegt sind.
Die Bewerbungstrainings mit Pro Juventute sind ein Beispiel für einen Freiwilligeneinsatz in der Schweiz. Dabei unterstützen Mitarbeitende Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung für die Lehrstellensuche, indem sie gemeinsam Vorstellungsgespräche üben. Bisher haben sich bereits über 300 Mitarbeitende der Credit Suisse für die Durchführung der Bewerbungstrainings mit Pro Juventute zur Verfügung gestellt. Dieses Volunteering-Projekt fügt sich nahtlos in die Jugendarbeitslosigkeitsinitiative der Bank ein, im Rahmen derer 2015 der Dachverein «Check Your Chance» gegründet wurde. Der Dachverein verfolgt das Ziel, Jugendliche zu unterstützen, denen es nicht gelungen ist, nach Abschluss einer Lehre oder eines Studiums eine erste Stelle zu finden, oder die noch keine Erstausbildung absolviert haben. 2017 half «Check Your Chance» rund 1 100 Jugendlichen beim Übergang vom Schul- in das Berufsleben. Die Jugendarbeitslosigkeitsinitiative der Credit Suisse ist ein Beispiel dafür, wie das Einbringen von Expertise und das Schaffen von effektiven Netzwerken grosse Wirkung erreicht. Ein weiteres Beispiel ist der geplante Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz, der Jugendorganisation des strategischen Partners der Credit Suisse.
Diese Partnerschaften beinhalten auch eine finanzielle Komponente, welche die inhaltliche Zusammenarbeit und die Unterstützung durch Freiwilligenarbeit ergänzt. Nicht selten kommen Zuwendungen an eine gemeinnützige Organisation oder für ein konkretes Projekt jedoch auch durch Spendensammlungen zustande, welche die Mitarbeitenden eigenständig lancieren. Zudem bietet die Credit Suisse Mitarbeitenden, die bereits im Vorstand einer Non-Profit-Organisation aktiv sind oder sich für ein solches Engagement interessieren, eine umfassende Ausbildung im Rahmen eines Non-Profit-Board-Trainings und unterstützt sie bei der Vermittlung entsprechender Mandate. Ein solches Engagement im Vorstand einer NPO oder in einem Stiftungsrat steigert auch die Führungsstärke, Strategiekompetenz und Überzeugungskraft der Mitarbeitenden und verbessert ihre Fähigkeit, unter ungewohnten Umständen und mit heterogenen Netzwerken zu arbeiten. Umfragen bei Mitarbeitenden zeigen, dass die Zufriedenheit am Arbeitsplatz durch die Möglichkeit für ein gemeinnütziges Engagement steigt.
Eine Win-win-win-Situation
Die 17 Kernziele der SDGs sind ausgesprochen vielfältig und erfordern eine inhaltliche Auseinandersetzung zur unternehmensspezifischen Interpretation und Umsetzung. Die Credit Suisse setzt verschiedene Instrumente der Zusammenarbeit mit Partnern weltweit ein, um zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 beizutragen. Diese Zusammenarbeit kann sehr unterschiedliche Formen annehmen und muss gemeinsam mit dem jeweiligen Partner entwickelt werden. Sie sollte jedoch eine übergeordnete Themenstrategie verfolgen, um die vorhandenen Ressourcen wirkungsvoll einzusetzen und für alle Stakeholder zu einer Win-win-win-Situation zu führen.