«Am 5. September 1890 versammelten sich im kleinen Saal der Geltenzunft zehn Basler Handelsgärtner zur konstituierenden Sitzung und gründeten den Verein Basler Handelsgärtner». So lautet – handgeschrieben – der erste Eintrag im Protokollbuch des Verbandes aus dem Jahr 1890.
Die Statuten bezeichneten als Ziele die «Hebung des Handelsgärtnerstandes und die Pflege der Kollegialität unter den Mitgliedern». Die Basler Gärtner nahmen mit dieser Verbandsgründung eine Vorreiterrolle in der Schweiz ein. Erst ganze acht Jahre später wurde der schweizerische Dachverband gegründet. Die Zahl der Mitglieder des Basler Verbandes hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als verdreifacht. 1989 gehörten ihm 32 Mitglieder an und 1919 ganze 118. Spannend ist auch ein Blick in die Aufstellung «Lohnbewegungen und Streiks» der ersten Jahre. Einen Tageslohn von 4 Franken bei einem 11-stündigen Arbeitstag forderten die «Arbeitnehmer» 1891 für Landschaftsgärtner und einen Wochenlohn von 10 Franken inklusive Kost für Topfpflanzengärtner. «Von den Meistern bewilligt» wurden ersteren 3 Franken 50 pro Tag und letzteren 8 Franken pro Woche. Nicht nur die Arbeitsbedingungen haben sich seither merklich verbessert, sondern auch das Verständnis für die Notwendigkeit und die Vorteile einer fairen Sozialpartnerschaft. Ausserordentliche Innovationen und viel Engagement sind seit der Gründung ein Merkmal des Verbandes, der Vorstände und der Mitglieder. So hatten sie unter anderem einen grossen Anteil am Erfolg der Landesausstellung 1914 in Bern, der Mustermesse in Basel, wo sie 1924 eine ganze Messehalle bepflanzten oder 1929, als dank dem Engagement der Gärtnermeister die Markthalle in Basel errichtet wurde. Projekte mit einer Ausstrahlung weit über die Branche und die Region hinaus gab es auch in jüngerer Zeit. So ist beispielsweise die «Grün80» dank massgeblicher Unterstützung der Gärtner aus beiden Basel entstanden, genauso wie 2012 das Lehrlingsprojekt «Split Rocker» zur Ausstellung von Jeff Koons in der Fondation Beyeler in Riehen.
Für die zahlreichen Kundinnen und Kunden in der Region ist die tägliche Arbeit «ihrer» Gärtnerinnen und Gärtner aber mindestens ebenso wichtig wie die vielbeachteten Grossprojekte. Die Liebe zur Natur und das Talent, Pflanzen zu hegen und zu einem harmonischen Ganzen zusammen zu fügen sind zwei Merkmale, die auf alle in der Branche tätigen Mitarbeitenden zutreffen und den Beruf zu einer Berufung machen. Dabei ist die Vielfältigkeit nicht nur ein Merkmal der Natur selber sondern auch der Gärtnerberufe. Pflanzenproduzenten, Baumschulisten, Zierpflanzen- und Landschaftsgärtner sind vier Fachrichtungen, in denen Gärtnerinnen und Gärtner tätig sind.
Grossen Wert legen der Verband und seine Mitglieder traditionellerweise auf die Ausbildung. Regelmässig finden Lehrlingsprojekte grosse Beachtung. Im Jubiläumsjahr gibt es gleich zwei davon. Gleichzeitig mit der offiziellen Jubiläumsfeier der Gärtnermeister beider Basel in der «Grün 80» werden am 5. Juni 2015 eine neu bepflanzte Rabatte und die Pflanzentröge beim Restaurant Seegarten eingeweiht. Am 22. August 2015 findet auf dem Barfüsserplatz die regionale Vorausscheidung der Berufsmeisterschaft statt. Solche Projekte können jeweils nur durch die Unterstützung weiterer Institutionen realisiert werden. Daher mein Dank an die Stiftung «Park im Grünen» der Migros sowie der Stadtgärtnerei Basel. Lanciert wurde im Jubiläumsjahr auch das Projekt für ein eigenes Berufsbildungszentrum, in welchem die angehenden Berufsleute in einigen Jahren die praktischen Teile ihrer Ausbildung und ihrer Prüfungen absolvieren können.
125 Jahr Gärtnermeister beider Basel, vom Gemüseanbau zum Raumgestalter mit Pflanzen, Mauern, Belagsflächen, Wasser uvam. Was wird er Ihnen wohl in 125 Jahren alles bieten können? Lassen Sie sich von den kreativen Ideen unserer Fachbetriebe oder vom neuen online-Tool www.gartendialog.ch inspirieren und gönnen Sie sich Ihren individuellen Gartentraum.
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