Als gemeinnütziger Verein konstituiert wird das K5 Basler Kurszentrum, das vor ein paar Wochen sein 35-jähriges Bestehen feierte, von verschiedenen in der Migrations- und Integrationsarbeit tätigen Organisationen getragen, darunter namentlich als C-Organisation der GGG. Über 2 000 Erwachsene und über 300 Kinder nutzten 2015 die Angebote des K5 Basler Kurszentrums, das von Gabriella Wawrinka geleitet wird, und in dem rund 100, vornehmlich in Teilzeitpensen, beschäftigte Mitarbeitende, tätig sind. Im Interview beschreibt Gabriella Wawrinka, mit welchen vielfältigen Angeboten im K5 Basler Kurszentrum fremdsprachige Menschen gefördert werden und was für deren soziale und berufliche Integration geleistet wird.
«Geschäftsführer»: Wie vermitteln Sie Menschen aus anderen Kulturkreisen die deutsche Sprache?
Gabriella Wawrinka: Wir gehen auf diese speziellen Lebensumstände mit verschiedensten Kursformen sehr intensiv ein. So bieten wir neben den Grundlagen in Basiskursen spezifisch auf die Teilnehmenden zugeschnittene Kurse. Zum Beispiel können Eltern Deutsch lernen, während die Kinder unter Betreuung spielen. Im Auftrag der Volksschulleitung Basel-Stadt führen wir für Kinder im Vorschulalter das Sprachobligatorium durch. Es gibt Kurse für Frauen, für Schwangere und Mütter, oder Alphabetisierungskurse, die den individuellen Bildungsbiografien angepasst sind.
Das K5 Basler Kurszentrum vermittelt Migranten aber mehr als nur einfach die deutsche Sprache?
Zusammengefasst ist das K5 Basler Kurszentrum für Menschen aus fünf Kontinenten ein Bildungszentrum mit Sprachkursen und Kinderbetreuungsangeboten und ein Begegnungszentrum mit den interkulturellen Olla-común-Gruppen. Damit leistet das K5 einen wichtigen Beitrag zum Integrationsprozess sowie zur Förderung der Chancengleichheit in der Region Basel. Dabei spielt natürlich für die Menschen das Erlernen der deutschen Sprache eine zentrale Rolle. Wir fördern aber in unseren Kursen und Projekten neben der sprachlichen, auch die soziale und berufliche Integration von fremdsprachigen Menschen.
Konkret?
Wir bieten für Neuzuziehende Kurse an, welche für uns Einheimische alltägliche Dinge beinhalten. Wie geht man mit Behörden um, wie funktioniert unser Gesundheits- oder unser Bildungssystem oder wie tätigt man Einzahlungen am Postschalter? Dann haben wir in Zusammenarbeit mit der Stiftung ECAP Unterrichtsmodule, wie zum Beispiel handlungsorientierte Mathematik in Alltag und Beruf, erarbeitet. Weiter vermitteln wir ebenfalls mit der Stiftung ECAP im Kurs «World Wide Women» qualifizierten Migrantinnen, die Schwierigkeiten haben, in der Schweiz Arbeit zu finden, Schlüsselkompetenzen, die für den beruflichen Kontext besonders wichtig sind, oder führen in Zusammenarbeit mit Coop und Migros den Kurs «Neubeginn im Verkauf» durch, der sich an stellenlose Frauen und Männer, die in den Verkauf einsteigen oder wiedereinsteigen möchten, richtet.