Die digitale Transformation ist in aller Munde. Nach dem Trendwort fällt der Allerweltsatz, dass dabei der Kunde im Mittelpunkt stehen sollte. Doch tut er dies bei den bisherigen Organisationsmodellen wirklich? Skepsis ist angesagt. Der Patron, wenn heute auch in Jeans, ist oft noch der zentrale Entscheider. Was kann man dagegensetzen, um organisatorisch gerüstet zu sein, Innovationspotenziale zu identifizieren und sich agil auf die Erfordernisse der neuen Zeit einzustellen? Eine Neuerscheinung gibt Antworten.
Um bahnbrechend neue Geschäftsideen zu entwickeln, braucht es eine passende organisationale Struktur. Neben permanenter Wandlungsbereitschaft ist Tempo ein Muss, um für unsere Hochgeschwindigkeitszukunft gerüstet zu sein. Doch zahllose Unternehmen bleiben, visualisiert durch ein übliches Organigramm, einem Organisationsmodell verhaftet, das statisch ist und aus dem tiefsten letzten Jahrhundert stammt. Das Silodenken ist theoretisch abgeschafft, in der Praxis aber immer noch in den Köpfen verankert. Hier setzt das Orbit-Modell der Autoren Anne M. Schüller und Alex T. Steffen an. Es propagiert den Übergang von einer aus der Zeit gefallenen pyramidalen zu einer zukunftsweisenden zirkulären Unternehmensorganisation. Von Anne M. Schüller und Alex T. Steffen, beide Experten für Business und Transformation, entwickelt, zeigt es den Weg zu einer lebendigen Innovationskultur, die sich adaptiv, antizipativ und agil auf die Erfordernisse der neuen Zeit einstellen kann. Neun Aktionsfelder werden dabei bespielt. Praxisorientiert, mit frischen Ideen und anhand zahlreicher Beispiele beschreiben die beiden Autoren in «Die Orbit-Organisation» die positiven Effekte, die ihr Modell auf sämtliche Unternehmensbereiche hat. Damit ist ihnen eine umfassende Gebrauchsanleitung gelungen, mit deren Hilfe die nötigen Veränderungsprozesse zügig zu schaffen sind. Das Ergebnis? Eine Organisation, die für die digitale Zukunft hervorragend aufgestellt ist: zugleich hoch rentierlich und zutiefst human.
Die Brückenbauer
Neben dem Corporate Purpose, dem Daseinssinn eines Unternehmens, spielt Kundenzentrierung in der Orbit-Organisation eine herausragende Rolle. Sie wird zur Nummer eins der künftigen Unternehmensaufgaben. Denn wer durchstarten will, braucht nicht nur neue Führungskonzepte. Er muss sich auch radikal auf die Seite des Kunden schlagen. So stellen die Autoren das erste Organisationsmodell vor, das den Kunden tatsächlich und auch optisch sichtbar in den Mittelpunkt rückt. Es ist zudem das erste Modell, das die zunehmend notwendigen Brückenbauer-Funktionen gezielt integriert. Denn Transformation bedeutet immer auch Transition, also Übergang. Hierfür werden Menschen gebraucht, die Wege ins Neuland ebnen und Verbindungen schaffen zwischen drinnen und draussen sowie zwischen menschlicher und Künstlicher Intelligenz. Zudem müssen neuartige Partnerschaften zwischen Alt- und Jungunternehmen zusammengekoppelt werden. So erzeugen Orbit-Organisationen eine unwiderstehliche Anziehungskraft. «Sie sind ein Heimathafen für Mitarbeitertalente – und ein Sehnsuchtsort für die Kunden», betonen die beiden Autoren.