Barbara Gutzwiller
Direktorin Arbeitgeberverband Basel
Wir hören diese Klagen, dass die Schulen die Schülerinnen und Schüler zu wenig auf das Berufsleben vorbereiten, schon seit Langem. Insbesondere bestehen oft Defizite in den Grundkompetenzen wie Rechnen oder Schreiben. Auf der anderen Seite bringen viele Jugendliche Fähigkeiten bei den elektronischen Medien mit, welche bislang bei gewissen Ausbildungen noch nicht so ihren Widerhall gefunden haben. Darüber hinaus bin ich der Überzeugung, dass Schule und Gesellschaft noch mehr tun müssen, um darüber zu informieren, dass die duale Berufsbildung im Vergleich zur gymnasialen Laufbahn einen gleichwertigen Bildungsweg darstellt, der die gleichen Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet wie der gymnasiale Weg und dass viele attraktive Berufsziele heute über beide Bildungswege erreichbar sind.
Antonio Stefanelli
Inhaber Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH
Wir bilden vor allem Zeichner aus, und ich kann eigentlich nur positiv über die schulische Vorbildung der Auszubildenden sprechen. Meiner Ansicht nach bereiten die Schulen kompetent auf das Berufsleben vor und werden den gewachsenen Anforderungen an die Auszubildenden gerecht.
Renato Lotti
Mit-Geschäftsführer Lotti Partner AG
Unter dem Strich beurteilen wir eigentlich den Rucksack, den die Auszubildenden aus der Schule mitbringen, als genügend an. Wir haben Lehrlinge, die handwerklich sehr gut sind, aber schulische Probleme haben und umgekehrt. Das Wichtigste ist, dass die Auszubildenden vor allem gewillt sind, in der Lehre etwas zu lernen, aber die heutigen Zeiten bieten natürlich viele Ablenkungen, und vielen jungen Leuten ist noch nicht bewusst, was das Berufsleben alles verlangt. Grundsätzlich könnte ich mir auch vorstellen, unsere Berufsausbildungen in der Öffentlichkeit noch populärer zu machen.
Urs Grütter
CEO Stöcklin Logistik AG
Wir halten die Ausbildung von Lehrlingen für unser Unternehmen für sehr wichtig. Insgesamt bilden wir über 20 Lehrlinge aus. Was die Fragestellung anbelangt, stellen wir fest, dass es den Schulen nicht gelingt, allen Schülern gleichzeitig das Wissen zu vermitteln, das für eine Berufsausbildung gebraucht wird. So haben wir eine grosse Anzahl von Schülern, welche Potenzial mitbringen, aber auch ebenso eine nicht geringe Zahl, welche niveaumässig nicht genügt. Vor allem beobachten wir bei vielen Schulabgängern Defizite bei ihrer Grundeinstellung zum Leben und zu einer Berufsausbildung.
Andreas Marquis
CEO MARQUIS AG Kanalservice
Als Ausbildungsbetrieb, der bis zu neun Lehrlinge zum Beruf der von unserem Unternehmen initiierten Berufsausbildung des/der Entwässerungstechnologen/-technologin ausbildet, stelle ich fest, dass der schulische Rucksack vieler Auszubildenden seit Jahren abnimmt. Ich beobachte in der schulischen Ausbildung Nivellierungstendenzen, welche durch die neue Schulreform sogar befördert werden. Insgesamt macht mir diese Entwicklung Sorgen, und die Schulen sollten auch mehr über die praktische Lehre mit der Möglichkeit weiterführender Qualifikationen informieren.