Globale Unsicherheiten wie Inflation, geopolitische Konflikte, Quiet Quitting und Arbeitskräftemangel setzen Mitarbeiter*innen zunehmend mentalen Herausforderungen aus – sowohl beruflich als auch privat. Unsicherheiten, Ängste, Schlaflosigkeit und Depressionen breiten sich aus und betreffen nicht nur die Belegschaft, sondern auch Führungskräfte. In diesem Szenario wird deutlich: Unternehmen sind gefordert, Emotionen am Arbeitsplatz aktiv zu fördern – seien es positive oder negative.
Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz bleibt ein Tabuthema, obwohl laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens mit psychischen Problemen kämpft. Das damit verbundene Stigma verstärkt die Belastung der Betroffenen zusätzlich. Studien zeigen, dass mentale Gesundheitsprobleme in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Aktuelle Erhebungen verdeutlichen: Die Hälfte der Arbeitnehmenden gibt an, heute weniger Energie zu haben als vor drei Jahren, unabhängig von Alter und Hierarchiestufe. Dies ist besonders in Zeiten wie diesen fatal: Unternehmen müssen sich gleichzeitig mit dem Thema Burn-on, das heisst mit dem Zustand des Funktionierens trotz dauerhafter Erschöpfung, auseinandersetzen. Die Folge: Führungskräfte und Mitarbeitende geraten zusätzlich unter Druck, mentale Gesundheitsprobleme nehmen zu und Motivation oder Engagement scheinen in weite Ferne zu rücken.
Emotionen am Arbeitsplatz spielen eine entscheidende Rolle bei der Krisenbewältigung und der Schaffung eines mental gesunden Arbeitsumfelds. Dies erfordert jedoch die aktive Förderung und Zulassung von Emotionen in Unternehmen. Es ist entscheidend, dass Emotionen in ihrer Vielfalt akzeptiert werden – sowohl positive als auch negative. Eine einseitige Fokussierung auf positive Emotionen lässt wenig Raum für einen authentischen Ausdruck von Gefühlen. Gerade negativ klassifizierte Emotionen können in der heutigen volatilen Welt jedoch bedeutende Treiber für Veränderungen sein. Studien haben gezeigt, dass die Vielfalt an Emotionen massgeblich zum Erfolg und zur Innovation in Unternehmen beiträgt. Zusätzlich verdeutlichen Untersuchungen, dass unterdrückte Emotionen nicht nur die psychische Gesundheit, sondern auch das Immunsystem beeinträchtigen können. Der zwanghafte Versuch, Emotionen in Krisenzeiten zu unterdrücken, kann zu Überlastung und letztlich zu Krankheit führen.
Für Führungskräfte ergibt sich nun die Herausforderung, ein offenes Kommunikationsumfeld zu schaffen, in dem alle Emotionen, auch die negativen, als positive Treiber genutzt werden können. Ein solches Setting fördert die emotionale Gesundheit und kommt allen Mitarbeitenden zugute. Um Mitarbeitende dazu zu ermutigen, sich ihren Emotionen und mentalen Belastungen zu stellen, ist es entscheidend, dass Führungskräfte als Vorbilder vorangehen. Die erfolgreiche Bewältigung von Krisen erfordert, mentale Gesundheit als festen Unternehmenswert zu verankern und Verantwortung für psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu übernehmen. So wird sichergestellt, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv gelebt wird.
Mitarbeiter*innen, die ihre mentale Gesundheit aktiv fördern, werden zu einem wertvollen Kapital für Unternehmen, da psychische Belastungen weiter zunehmen. Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung von Emotionen in der Arbeitswelt und übernehmen Verantwortung für psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Konkrete Massnahmen wie der Zugang zu psychologischer Onlineberatung oder bewusstseinsbildende Inhalte für Mitarbeitende und Führungskräfte unterstützen dabei, einen gesunden Umgang mit Emotionen zu fördern. Instahelp begleitet Unternehmen wie etwa die Allianz Versicherung, Mercedes-Benz Consulting, Austrian Airlines und Lidl auf ihrem Weg zu einer Mental Wellbeing Culture.
Dr. Bernadette Frech ist CEO von Instahelp, der Plattform für psychologische Onlineberatung. Instahelp bietet mit über 300 erfahrenen Top-Psycholog*innen professionelle Beratung online an. Das flexible und standortübergreifende Angebot wird bereits von mehr als 150 Unternehmen genutzt, um die mentale Gesundheit der über 300’000 Mitarbeitenden zu stärken.
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