Im Mai 2024 wurde das Domizil der damalig noch genannten Alance Fassadenbau AG in Basel von der Nauenstrasse an den Aeschenplatz verlegt, weil das expandierende Unternehmen mehr Platz in Anspruch nehmen musste. Nun, ein knappes Jahr später, wird der neue Firmenname lanciert – Salm Fassadenbau AG Region Basel.
Interview mit Philippe Lutz von Gabriela Röthlisberger
Herr Lutz, Sie sind Geschäftsführer der Salm Fassadenbau AG Region Basel, einer Firma, die auf einer zwei Jahrzehnte währenden Erfolgsgeschichte aufgebaut ist. Nun können Sie bald auf ein Jahr am neuen Standort am Aeschenplatz zurückblicken. Welche Vorteile konnten durch diesen Wechsel generiert werden?
Auf der Suche nach einem neuen Firmensitz kamen mehrere Räumlichkeiten sowie Ortschaften infrage. Allerdings kristallisierte sich dann heraus, dass die Verbundenheit mit der Stadt Basel stark war, und wir fokussierten uns darauf, hier zu bleiben. Das kontinuierliche Wachstum unserer Firma verlangte nach mehr Arbeitsplätzen – wir konnten die neuen Räumlichkeiten in Basel, knapp 600 Meter vom alten Standort entfernt, an der neuen Adresse generieren. So blieben uns die direkte Zufahrt kurz nach der Autobahnausfahrt, die Nähe zum ÖV und ein Firmensitz mitten im Geschehen von Basel erhalten.
Wie ist die Organisation der gesamten Gruppe rund um die Salm Fassadenbau AG konkret aufgestellt?
Die Salm Fassadenbau AG in Schinznach-Dorf ist mit stolzen 44 Jahren ein bekanntes Unternehmen in der Gebäudehüllenbranche. Mit ihren drei Segmenten – Salm Fassadenbau AG, Salm Blechcenter AG und Salm Bedachungen AG – konnte in den letzten sechs Jahren ein rasantes Wachstum verzeichnet werden. Die Optimierung diverser Abläufe stand dabei im Fokus, neue Wege und wichtige Brücken wurden gebaut. So haben sich 2023 die Alance AG der Gesellschaft mit einem Standort in Basel und 2024 eine neue Firma in der Region Bern hinzugesellt. Organisatorisch konnten die drei Verkaufsregionen Abläufe und Konzepte vereinfachen. Durch die drei Gebietsabdeckungen lassen sich einerseits bessere Auslastungen in der Produktion erzielen, andererseits konnte durch die Straffung der Montagewege mehr Effizienz gewonnen werden.
Sie sind beruflich bereits seit längerer Zeit mit grossem Engagement in der Branche des Fassadenbaus tätig. Was fasziniert und begeistert Sie Tag für Tag an diesem Metier?
Die Antwort ist simpel: Wir verpassen den Bauten ihr Gesicht. Jedes Werk wird von den Architekten in Zusammenarbeit mit den Bauherren entwickelt und wir dürfen diese Visionen Wirklichkeit werden lassen. Eine Arbeit mit sichtbaren Resultaten, die lang anhaltend Freude und hohe Zufriedenheit bereitet. Die Vielfalt der Materialien und Montagekonzepte ist auf jeder Ebene hoch spannend, wohl auch deswegen, weil sich laufend alles weiterentwickelt.
Ob Neubau, Sanierung oder Modernisierung: Bei einer Gebäudehülle geht es nicht nur um ästhetische Kriterien – der Aspekt von energieeffizientem Bauen scheint heutzutage eine bedeutende Rolle zu spielen. Wie komplex sind die Anforderungen an eine moderne Fassade?
Die Wichtigkeit der Energieeffizienz ist stark gestiegen und wir heissen diese Entwicklung willkommen, denn es ist eine Notwendigkeit, um Energie und Ressourcen zu sparen. Unsere Aufgabe und die der Architekten ist es, trotz dieser Vorschriften ein wirtschaftlich und visuell vernünftiges Werk zu kreieren und zu realisieren.
Die Kernkompetenz der Salm Fassadenbau AG sind vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF). Welche Vorteile bietet diese Art einer Gebäudehülle?
Die VHF bieten eine beinahe grenzenlose Oberflächenvielfalt für eigenständige Architektur. Mit dem Spektrum von Holz, Faserzementplatten, Glasfaserbeton-Elementen und Metallelementen in wildesten Formen und Farben ist alles machbar. Zusätzlich sind die VHF viel robuster, langlebiger und wirtschaftlicher als herkömmliche Fassaden. Die äussere Bekleidung schützt das Gebäude vor Witterung, die Wärmedämmung vor Kälte im Winter und vor Hitze im Sommer. Das ganze System generiert Behaglichkeit für die Menschen in ihren Wohnräumen.
Wenn sich mit einer hinterlüfteten Fassade Energie sparen lässt, ist es vielleicht auch möglich, damit sogar Energie zu gewinnen?
Die Gewinnung von Energie am Gebäude kennen wir alle mit den früheren klobigen Photovoltaik-Elementen auf dem Dach. Die Entwicklung in den Modulen schreitet aber sehr schnell voran. Diese sind jetzt schon so weit entwickelt, dass sie für den Einsatz in der Fassade prädestiniert sind. Sinnvoll eingesetzt, ist das nicht nur effizient, sondern auch architektonisch hochwertig. Es ist ein gewisser Trend, insbesondere im Kanton Baselstadt und Basellandschaft, zu beobachten. Die begrünten Fassaden werden zu Oasen und «grünen Lungen», welche die Stadtluft und das Stadtklima massiv verbessern.
Das Thema Recycling nimmt im Bauwesen einen hohen Stellenwert ein, um die enormen Abfallberge zu reduzieren und so Ressourcen zu schonen, die den künftigen Generationen im gleichen Masse zur Verfügung stehen sollten. Welchen Lösungsansatz verfolgt die Salm Fassadenbau AG diesbezüglich?
Leider haben wir selten einen grossen Einfluss auf die Materialisierung. Falls doch, sind wir bestrebt, unsere Lieferanten aus der Schweiz zu wählen, um somit kurze Wege zu gewährleisten. Natürlich beteiligen wir uns während der Bauphase an der korrekten Materialtrennung und unsere Autoflotte besteht zu 90 Prozent aus Elektro- und Hybridfahrzeugen.
Die Möglichkeit, Baumaterialien recyceln zu können, ist bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung. Stehen für die Fassadenbaubranche weitere zukünftige Herausforderungen an, die bewältigt werden müssen?
Wir werden fortlaufend mit neuen Produkten wie Solarpaneelen, Begrünungen und so weiter konfrontiert, mit deren bauphysikalischen Gegebenheiten wir uns auseinandersetzen müssen. Somit müssen wir unsere Mitarbeitenden kontinuierlich schulen. Arbeitssicherheit ist ein wichtiges Thema bei uns in der Firma – die Gesundheit hat stets Priorität.
Wie eng wird im Fassadenbau mit Personen aus anderen Spezialgebieten, beispielsweise Flachdachkonstruktionen, Fenster- und Storenbau oder Photovoltaikanlagen, zusammengearbeitet?
Eine spannende Fragestellung! Der Fassadenbau kommt mit fast allen Gewerbetreibenden in Kontakt, die nicht den Innenausbau betreffen. Gemeinsam mit Architekten und der Bauleitung eruieren wir eine technische Lösung zwischen den verschiedenen Handwerkern, um den optimalen Ablauf zu gewährleisten.
Die Prognose für die Schweizerische Bauwirtschaft, insgesamt gesehen, lautet einvernehmlich: Einer spannenden Zukunft, geprägt von technologischen Fortschritten, nachhaltigem Bauen, demografischem Wandel und Globalisierung, wird entgegengesehen. Dementsprechend haben Ausbildungen in der Gebäudehüllenbranche eine Perspektive. Welche grossen Berufe der Energiewende können im Spektrum des Fassadenbaus erlernt werden?
Folgende Berufe werden mit EFZ-Abschluss angeboten: Abdichter, Dachdecker, Fassadenbauer, Gerüstbauer, Solarinstallateur, Sonnenschutz- und Storentechniker. Nach dieser Grundausbildung können Fortbildungskurse oder Meisterprüfungen absolviert werden. Des Weiteren gibt es den Fassadeningenieur von der HSLU in Horw. Diese Berufsperspektiven deuten auf eine stabile Zukunft hin, was hoffentlich zahlreiche Jugentliche dazu motiviert, eine Ausbildung in der Baubranche zu beginnen!
Ist das Potenzial von klimafreundlichen Gebäuden Ihrer Meinung nach bereits ausgeschöpft oder liegt da zukünftig noch mehr drin?
Es wäre naiv zu behaupten, dass unser Potenzial ausgeschöpft ist. Zum einen gibt es teilweise schon weitere Technologie, die aus Kostengründen noch nicht überall umsetzbar sind, zum anderen ist unsere Vorstellung momentan noch auf die jetzige Zeit kalibriert. Neue Technologien wie BIM oder 3D-Zeichnungen und dergleichen gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Ich bin überzeugt, dass diese Art von Entwicklung auch in der Baubranche Fuss fassen wird. Die Materialien werden strapazierfähiger, reiner und besser recycelbar. Dämmungen werden besser, ohne dicker zu werden und die Energiegewinnung über die Fassade gewinnt an Lukrativität. Heute arbeiten wir anders als gestern – und morgen anders als heute.
Salm Fassadenbau AG Region Basel
Aeschenplatz 6
CH-4052 Basel
Tel. +41 (0) 61 273 50 00
info-basel@gh-salm.ch
www.fassadenbau-salm.ch