Heinz L. Jeker war während fast zweier Jahrzehnte Partner in einem bedeutenden Basler Architekturbüro. Durch die Dimensionen des Betriebs und der Projekte sah er sich zunehmend mit Managementaufgaben beschäftigt. «Ich wollte für die letzte Phase meines Berufslebens ein wirklich eigenes Büro gründen, um wieder näher an den einzelnen Projekten zu sein und den Planungsprozess vom Entwurf bis zur Umsetzung zu begleiten», blickt Heinz L. Jeker auf das weichenstellende Jahr 2012 zurück. Die Idee zu diesem Schritt reifte auf ausgedehnten Spaziergängen im Basler Jura, den finalen Entscheid traf er in den Weiten Südafrikas – das ist nicht Zufall, sondern typisch für den Architekten aus dem «Schwarzbubenland», wie sich der auf Basel ausgerichtete Teil des Kantons Solothurn nennt: «Die Natur bedeutet mir sehr viel. Für mich persönlich ist es der ideale Ort, um abzuschalten oder in mich zu gehen, zu reflektieren und jene Distanz zu gewinnen, die für wichtige Schritte und Entscheidungen erforderlich und wertvoll ist.» Mit der über 20-jährigen sehr persönlichen Zusammenarbeit mit dem Architekten Hans Zwimpfer entstand eine solide Basis, mit einem breiten Wissen für die Führung eines eigenen Architekturbüros. Dazu gehört auch die Kompetenz der Projektentwicklung.
Rasanter Start
Am 1. Juli 2012 startete Heinz L. Jeker in seinem neuen Büro – eine Ein-Mann-Unternehmung, die den Betrieb mit viel Elan in Fahrt bringt, war es nur während ein paar Wochen. Möbel, Hardware und weitere Infrastruktur konnte Jeker – neben den anrollenden Projektarbeiten – in Ruhe aussuchen und beschaffen. Bei der Auswahl des CAD-Systems musste es hingegen schnell gehen: Als Heinz L. Jeker die ersten zwei Mitarbeitenden einstellte, entschied er sich zusammen mit ihnen für Vectorworks, welches das wachsende Büro während der ersten zwei Jahre begleitete. «In dieser Zeit hatten wir diverse Wettbewerbserfolge. Die Entwicklung ging viel schneller, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Plötzlich wurde für uns das Teamwork und insbesondere das Zeichnen in 3D, das Visualisieren und Kontrollieren zentraler Inhalte und Formen sehr wichtig», erinnert sich Heinz L. Jeker: «Aber ich erkannte, dass mein Team in der beim Start unter Zeitdruck gewählten CAD-Umgebung unnötig viel Energie verbrauchte.»
Nach weiteren Gesprächen mit den in dieser Phase neu dazugestossenen Mitarbeitenden, Rückfragen im kollegialen beruflichen Umfeld (in dem ArchiCAD quasi Standard ist) und einem wiederum ausgedehnten Spaziergang in der Natur des Schwarzbubenlandes entschied sich Heinz L. Jeker für einen raschen Softwarewechsel. «Ich wollte, dass wir mit jenem CAD-System arbeiten, welches den Bedürfnissen und der qualitativen Arbeitsweise meiner Mitarbeitenden optimal entspricht, um unsere Zielsetzungen und Dienstleistungen kompetent sicherzustellen», erklärt er sachlich. «Ich habe mich auch für den Wechsel entschieden, damit sich mein Büro weiterentwickeln konnte.»
Grosse Wohnprojekte und viel Kultur
Zwischenzeitlich war die Belegschaft auf über ein Dutzend Mitarbeitende angestiegen, die teilweise «dual» oder ausschliesslich mit ArchiCAD zeichneten. Im Zuge des Wachstums bezog die Jeker Architekten SIA AG im Frühjahr 2014 im Herzen von Basel neue Räumlichkeiten. Heinz L. Jeker kannte die Qualität dieses Orts – er hatte das geschichtsträchtige Gebäude an der Freien Strasse 88 zehn Jahre zuvor auf der Basis eines Umnutzungskonzeptes in neuen Wohnraum umgebaut. Mit Blick auf das Schweizer Architekturmuseum sowie die altehrwürdigen Barfüsser- und Elisabethenkirche planen und realisieren Heinz L. Jeker und sein Team vor allem grosse Wohnprojekte, die neue Wohnformen beinhalten und bauliche Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen liefern. Ein für die Geschichte des Büros sehr bedeutender Bau war auch das neue Theater in Dornach. Heinz L. Jekers Augen leuchten und verraten, dass ihm Kultur persönlich sehr viel bedeutet. Dies belegt auch die Initiierung und Realisierung des Kulturzentrums «Alts Schlachthuus» 1999 in Laufen. Was bei allen Projekten auffällt, ist die überaus «sportliche» Zeitachse. «Ja, ich staune manchmal selber, wie wir das alles hingekriegt haben», stellt Heinz L. Jeker mit einem zufriedenen Blick fest: «Ich denke, es ist in erster Linie die sehr positive Einstellung meiner Mitarbeitenden.» Und in zweiter Linie? Heinz L. Jeker überlegt und meint: «Dass ich genau spüre, welche Rahmenbedingungen sie brauchen, um unsere Projekte effizient und hochwertig umsetzen zu können.» Den Entscheid, auf ArchiCAD zu wechseln, schliesst er mit ein. Er schmunzelt, weil er sich hier eines Besseren belehren lassen musste: «Bei den Möbeln, der Hardware und der übrigen Büroinfrastruktur ging ich ganz bewusst neue Wege. Aber beim CAD-System kehrte ich nach zwei Jahren zum Bewährten zurück.»
Weitere Informationen:
www.jekerarchitekten.ch