Als «Ghost-Producer» oder Remixer produzierte Umberto Cea Tracks für und mit international renommierten Künstlern aus dem Dance-, Trance- oder House-Bereich wie dem New Yorker DJ Todd Terry, dem Schweizer House-Star DJ Antoine, dem niederländischen Trance-DJ und -Produzenten Armin van Buuren, der deutschen Electro- und House-DJane Micaela Schäfer oder dem bekannten französischen Produzenten, DJ und Remixer Bob Sinclar. Als die Musik noch analog war, hätte man Umberto Cea aber zudem auch als Impressario bezeichnet. Also als Agenten oder Manager, der sich um sämtliche Aspekte der Karriere von Künstlern kümmert. In der digitalen Musikwelt hat aber anstelle des Impressarios der Produzent solche und weit darüber hinaus gehende Aufgaben übernommen. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» erklärt Umberto Cea, wie er die Rolle eines Produzenten interpretiert, und blickt auf seine eigenen Anfänge zurück.
«Geschäftsführer»: Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Umberto Cea: Ich bin nun seit rund 15 Jahren im Geschäft, aber zu
Beginn konnte eigentlich nicht abgesehen werden, wie sich das Ganze entwickeln würde. Meine erste musikalische Inspirationsquelle und Vorbild war – und ist es bis heute – der französische Elektropionier Jean Michel Jarre. Ich kaufte mir deshalb ein elektronisches Keyboard, begann zu spielen und hatte eigentlich vor, nach der Matura Musik zu studieren. Rein pragmatische Überlegungen liessen mich aber ein Wirtschaftsstudium beginnen. Schnell merkte ich aber, dass mein Weg ein anderer sein würde und entwickelte eine Geschäftsidee, mit der ich einerseits meine musikalischen Neigungen einbringen und anderseits Geld verdienen konnte.
Und wie sah diese Geschäftsidee aus?
Ich schrieb alle im Internet aufgeführten DJs in der Schweiz an und bot ihnen verschiedenste Dienstleistungen an. Da ich wusste, dass die meisten DJs ständig neue Musik-Tracks und Remixes brauchten, produzierte und stellte ich diese – zu vertraglich vereinbarten finanziellen Konditionen – bereit. Zusätzlich – ich war schon dazumal ein guter Kommunikator und gut in der Szene vernetzt – begann ich, DJs für gemeinsame Projekte zusammenzubringen. Überraschenderweise wurde ich in der Folge mit Anfragen überhäuft und konnte so meine Geschäftsidee realisieren. Damit war ich schweizweit ein Pionier und konnte mein Geschäft weiter ausbauen und auch im Ausland Fuss fassen, wo ich begann, mit bekannten DJs zusammenzuarbeiten.
Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Produzent?
Als «Ghost-Producer» bin ich für meine Kunden der Mann im Hintergrund. Ich komponiere und produziere selbst und stelle im Studio Remixes her, gebe aber auch bei bekannten Künstlern Aufträge für Remixes. Ich koordiniere sowie organisiere CD-Projekte und bringe Musiker zusammen. Da ich mittlerweile viel mit internationalen Künstlern arbeite, bin ich viel im Ausland unterwegs. Dank der digitalen Technologie kann ich mit dem Laptop praktisch von jedem Ort der Erde aus die Musik bearbeiten und sehr schnell auf Kundenaufträge reagieren.
In wie weit bauen Sie die Karriere junger DJs auf?
Als Produzent und durch das ständige Reisen habe ich viele Kontakte zu internationalen DJ Grössen, Veranstaltern & Event Promotern geknüpft, dadurch kann ich meinen Kunden bei internationalen Auftritten weiterhelfen. Meine Erfahrung, der Umgang mit den Leuten der Szene und meine Kommunikationsfähigkeiten helfen mir dabei sehr. Diese Dienstleistung der Managementarbeit ist noch sehr neu und wird in der nächsten Zeit noch weiter ausgebaut. Trotzdem konnten meine DJs schon an verschiedenen Events in Miami (WMC), Porto, Berlin, Hamburg, Ibiza (Ushuaja), Minsk etc. auflegen.
Sind Sie jetzt mehr «Businessman» als Musiker?
Ich bin in der glücklichen Lage, beides unter einen Hut zu bringen, aber Geld verdiene ich natürlich vor allem als Geschäftsmann. Und wenn ich, wie an der Messe der National Association of Music Merchants (NAMM) in Los Angeles, Stars wie Stevie Wonder persönlich kennenlerne und mit ihm über mein Geschäftsmodell sprechen kann, dann weiss ich, dass ich auf dem richtigen Weg – als Geschäftsmann und Musiker – bin.
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