Was ist das beste Anreizsystem in der Arbeitswelt? Genau, das Schaffen von Perspektiven. Und dies ist mittlerweile bei Führungspersonen Chefsache geworden. Das war nicht immer so.
Führungskräfte werden immer mehr zu Brückenbauern. Wissen und Informationen müssen so geteilt werden, dass die Mitarbeitenden eigenständig und motiviert an Ideen arbeiten können. Viele Studien zeigen, dass Know-how-Transfer, Talentförderung, das Schaffen von Entwicklungsmöglichkeiten und eine attraktive Berufsperspektive, sowie die emotionale Einbindung in die Projekte eine optimale Führung 4.0 in naher Zukunft ausmachen. Dies sind die besten Treiber für gute Leistungen und erleichtern die Führung enorm.
Transformationsprozess als unternehmenskulturelle Herausforderung
Aber: «Führung 4.0» und der damit verbundene Wandel im Verhältnis der Führungskraft zum Personal ist noch ausbaufähig. Jeder Transformationsprozess ist jeweils auch eine unternehmenskulturelle Herausforderung. «Das Heil kann man deshalb keineswegs in Technologien alleine finden. Gewinnen werden diejenigen, denen es gelingt, die Menschen auf dem Weg der Transformation mitzunehmen», sagen Fachleute auf diesem Gebiet.
Zu Leadership gehört auch Talentmanagement
So auch Diana Roth Dozentin für Personalmanagement für Führungsfachleute an der TEKO Basel und nach eigener Definition «HerzBlutPersonalerin» sowie Peter Schaller, Kursleiter und Fachmann für Talentmanagement bei der Lernwerkstatt Olten. Auf www.bildungsblog.ch betont Peter Schaller, dass Mangel an Perspektiven und persönlicher Weiterentwicklung der «Killer» im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden sei: «Damit nicht auf einmal andere von der Konkurrenz vom Talent ihres Schützlings profitieren, ist Talentmanagement gefragt.» Auch Diana Roth kann dem nur beipflichten. «Hilfe – ich finde nie gute Mitarbeiter… und wenn ich sie gefunden habe, laufen sie mir nach spätestens sechs Monaten weg. Ich habe es so satt!» Diese Aussage stammt von einem ihrer Coaching-Klienten, einem Personalleiter aus der Baubranche. Roth: «Gemeinsam gingen wir diesem Phänomen auf die Schliche und es stellte sich folgendes heraus: Es gab keine Arbeitgebermarke. Man erwartete einfach, dass man gerne dort arbeitet. Schliesslich hatte man einen Namen in der Region. Aber: ein Name alleine genügt nicht mehr. Die positive Arbeitgebermarke muss aufgebaut und gepflegt werden, um langfristig hoch qualitative Mitarbeitende auf dem Markt zu gewinnen. Das Gegenteil ist aber der Fall: je mehr ein Unternehmen in die Mitarbeiter investieren, desto länger bleiben sie dem Unternehmen treu und der Mehrwert ist enorm. Mitarbeiter die gefördert werden, fühlen sich wertgeschätzt, anerkannt und: sie können wachsen. Kommt hinzu, dass das Betriebsklima positiver ist und der Output für die Kunden dementsprechend attraktiv.»
Fazit: Eines der wichtigsten Faktoren eines modernen Leadership ist das Talentmanagement mit dem Ziel, Gewinnung, Beurteilung, Entwicklung, Motivation und Bindung von Mitarbeitenden zu sichern. Talentmanagement ist ein Gesamtprozess, bestehend aus abgrenzbaren Einzelelementen. Dieser Prozess richtet sich nach dem Personalbedarf der Unternehmung. Die Einzelelemente sind die Gewinnung, Identifikation, Entwicklung, Einsatz und die Bindung der Talente.