Den Herausforderungen in der Versorgung älterer Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf kann künftig nur mit zusätzlichen Versorgungsmodellen und gemeinsam mit allen Akteuren der Branche begegnet werden. Fachpersonen aus Wirtschaft und Bildung mit zeitgemässen und praxistauglichen Ansätzen sind gefordert, effiziente und effektive Modelle anzuwenden.
Im Zuge der allgemeinen Alterung der Bevölkerung finden tiefgreifende Veränderungen in der Art der Versorgung älterer Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf statt. Während die Anzahl Betreuungsplätze in Alters- und Pflegeheimen in den letzten Jahren nicht so schnell gewachsen ist wie die ältere Bevölkerung, nehmen andere Betreuungsformen ausserhalb von Institutionen stetig zu. Lebten im Jahr 2007 rund 18 Prozent der Personen ab 80 Jahre in einem Alters- und Pflegeheim, waren es im Jahr 2012 noch 17 Prozent und im Jahre 2017 noch 15,7 Prozent. Dieser Rückgang geht mit einem starken Wachstum der älteren Bevölkerung in der gleichen Zeitspanne einher. Die Entwicklung lässt darauf schliessen, dass ein Teil der Bevölkerung Pflegeleistungen wie beispielsweise die Pflege zu Hause ausserhalb von Alters- und Pflegeheimen in Anspruch nehmen muss, beziehungsweise will.
Umsetzbare Konzepte gefragt
Einer dieser Akteure ist die Firma ONORA in Arlesheim. Sie hilft, die Unabhängigkeit in vertrauter Umgebung aufrecht zu erhalten und die Angehörigen so zu entlasten. Als Kooperations-Partnerin von Spitex-Organisationen und Spitälern schliesst sie die Lücke zur 24-Stunden-Betreuung von pflegebedürftigen Menschen. Als «Personalverleiherin» mit SECO-Bewilligung steht die ONORA nicht in Konkurrenz zur Spitex, sondern ergänzt das Pflegeangebot durch ihr umfassendes Betreuungsangebot. Entstanden ist die Idee für ONORA im Jahr 2016. Colin Fersztand wollte seinen Eltern ein weitgehend selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung ermöglichen. Da sein betreuungsbedürftiger Vater osteuropäische Wurzeln hat, konnte er in diesem Umfeld erfahrene Fachkräfte gewinnen. Inzwischen besteht ein ausgedehntes Netzwerk. Margareth Fersztand steht in Kontakt mit Kunden und Mitarbeitenden. Zentrale Anliegen bei der Personalsuche sind Herzlichkeit, absolute Zuverlässigkeit, sowie Integrität.
Gemeinsam mit Versicherungsfachmann Thomas Henz, Geschäftsführer und Administrator, sowie Dr. Matthias Schweizer, Betriebswirtschafter und Partner, wurde die Geschäftstätigkeit der ONORA GmbH auf ein solides Fundament gestellt. «Das persönliche Wohlbefinden der Menschen ist zentral. Jeder Tag ist wertvoll. Deshalb wählen wir sorgfältig erfahrene Personen aus. Diese werden zusätzlich befähigt, die einzelnen Kunden mit ihren individuellen Interessen und Vorlieben aufleben zu lassen.» bestätigt der Geschäftsleiter Colin Fersztand. Und Thomas Henz pflichtet bei: «Auch die gewohnte Umgebung wird liebevoll gestaltet, gepflegt und mit Leben erfüllt». Der Fokus liegt bei der ONORA deshalb auf der Attraktivität als Arbeitgeberin, der Qualität der verfügbaren Fachkräfte sowie der Effizienz der Personalprozesse. «Wir verfügen über alle nötigen Bewilligungen, ein gutes Netzwerk und viel Wissen im Führungsgremium» sagt Dr. Matthias Schweizer.
Management-Herausforderungen
Die Finanzierung des Bedarfs an Betreuungsleistungen, die Lohn- und Verwaltungskosten sowie der Zeitdruck in der Betreuung und Beratung durch komplexe Betreuungssituationen stellen hohe Ansprüche an den Aufbau eines KMU wie die ONORA. Qualitätsstandards, Bürokratie und der Spagat zwischen Markt und kantonalen Bestimmungen verstärken diesen Druck. Der gemeinsame Nenner ist, mit begrenztem Mitteleinsatz nach einer maximalen Wirkung zu streben. Deshalb liegt der Fokus in solchen Konzepten eindeutig auch auf der Attraktivität als Arbeitgeberin, der Qualität der verfügbaren Fachkräfte sowie der Effizienz der Personalprozesse. Viele Unternehmen in diesem Bereich bevorzugen ein langsames, aber solides Wachstum, das sich explizit am Kunden-Nutzen orientiert, wie Dr. Matthias Schweizer betont.