Die studierte Betriebswirtschafterin ist das lebendige Beispiel für Multi Ttasking. Das Laptop unter dem Arm und das Handy am Ohr managt sie ihre vielen Tätigkeiten, kümmert sich um geschäftliche Angelegenheiten und empfängt in den Räumlichkeiten der Garage Schmid in Reinach trotzdem mit einem charmanten Lächeln Journalisten.
Und es gibt viel zu tun, wie Bettina Schmid im Gespräch berichtet, denn es gilt in ihrer Eigenschaft als Geschäftsleitungsmitglied der B+E-Marketing GmbH, zusammen mit der Arbeitsgruppe Auto Basel, die 11. Ausgabe der Auto Basel, die drittgrösste Automesse der Schweiz, zu organisieren. Rund 30’000 Besuchende verzeichnete die letztjährige Jubiläumsausgabe, vier Prozent mehr als im Vorjahr, was den Stellenwert der Messe eindrücklich dokumentiert. Im Interview erzählt Bettina Schmid aber auch über ihre Leidenschaft – den Automobilsport – über die Herausforderungen der Branche oder wie sie sich zur aktuellen Basler Verkehrspolitik stellt.
GESCHÄFTSFÜHRER: Findet die Auto Basel 2014 wie im vorjährigen Rahmen statt?
Bettina Schmid: Naturgemäss war die Jubiläumsausgabe letztes Jahr von der Grösse und dem Angebot her etwas Spezielles. Dieses Jahr widmen wir uns – also das ausstellende Automobilgewerbe der Region – wieder unserem Kerngeschäft. Rund 100 Garagen präsentieren wieder über 40 Marken, darunter auch wieder viele Herbstneuheiten und Schweizer Premieren, wie zum Beispiel den Smart „«fourtwo“» und den Smart „«fourfour“» oder die neue Mercedes C-Klasse. Nicht zu vergessen gilt, dass die meisten Modelle auch an der Messe probegefahren werden können. Für Aufsehen werden sicher die Marken Bentley, Tesla oder Lotus sorgen, welche erstmalig mit ausgesuchten Modellen an der Messe vertreten sind. Wie immer nimmt der Nutzfahrzeugbereich im Innenhof mit Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen einen wichtigen Platz ein. Daneben präsentiert die Messe alles rund ums Auto, vom Tuning über alternative Antriebe bis zu Autoversicherungen – und dies alles bei freiem Eintritt!
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Garagisten in der Region in Bezug auf die Durchführung der Auto Basel?
Wir sind zwar Mitbewerber im Markt, aber was die Auto Basel anbelangt, sitzen wir alle im selben Boot. Die Zusammenarbeit – wie mit der Arbeitsgruppe Auto Basel, wo diverse Garagisten vertreten sind -– ist erfreulich, und man lernt sich besser kennen und schätzen. Die Auto Basel ist mittlerweile eine Branchenplattform geworden, wo gemeinsame Projekte angeschoben werden, wie zum Beispiel vor einiger Zeit die gemeinsame Kampagne „«Jetzt ein Auto in der Schweiz kaufen!“»
Wie steht es um Ihre Rennfahrerin-Karriere?
(lacht). Na ja, Karriere ist ein bisschen übertrieben. Ich sehe das mehr als leidenschaftliches Hobby. Leider bin ich diese Saison aus Zeitgründen noch nicht gefahren, werde aber im Herbst sicher noch ein, zwei Slaloms bestreiten. Ich habe allerdings erfolgreich auf dem Nürburgring das Sport Aauto-Perfektionstraining Nordschleife absolviert, bin aber noch nicht so weit, meinen Cooper-S gegen einen grösseren Boliden einzutauschen, um auf einer derart anspruchsvollen Strecke wie der Nordschleife Rennen zu fahren. Aber irgendwann werde ich schnell genug sein, um auch diese Herausforderung anzunehmen. Dank meines Sportautokurses kenne ich jetzt allerdings alle 73 Kurven der „«Grünen Hölle“» auswendig. Das kam mir übrigens sehr zugute, als ich während des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring aktiv in der Box unseres Toyota Swiss Racing GT86 CS-V3-Team mit den Piloten Roger Vögeli, Olivier Burri, Roland Schmid und Werner Schmid – also ein regelrechtes Familien-Aauto – unterstützen konnte. Das war ein aufregendes Erlebnis, die Fahrer und die Teammitglieder mit Stoppuhren und Beobachtungen rund um die Strecke auf dem Laufenden zu halten und mitzuhelfen, dass auch der Sieg herausgefahren werden konnte! Ganz sicher werde ich dieses Jahr an einer Classic-Rallye starten. Mit meinem Vater als Co-Piloten, der zudem sein letztes Langstreckenrennen bestreiten wird, werde ich mich hinters Steuer eines Original Porsches 924 Carrera GT, von dem 1981 nur gerade 500 Stück gebaut wurden, setzen.
Sie sind mit Autos aufgewachsen, heute sind Sie in der Geschäftsleitung der Garage Schmid – war es von vornherein klar, dass Sie einmal in den elterlichen Betrieb einsteigen werden?
Klar wurde mir das erst während meines Wirtschaftsstudiums, spätestens als ich meine Lizentiatsarbeit zum Thema Nachfolgeregelung schrieb. Meine Eltern, die zusammen das Unternehmen aufgebaut hatten, haben allerdings nie entsprechenden Druck auf mich ausgeübt. Um meinen Horizont zu erweitern, habe ich nach dem Studium noch in einer Kommunikationsagentur in Bern und in Basel gearbeitet und bin dann 2005 in den Betrieb eingetreten. Der Einstieg war nicht sehr schwierig, da ich ja bereits die meisten Mitarbeitenden kannte. Heute bin ich zusammen mit meinem Vater stark im Tagesgeschäft engagiert und arbeite auch mit meinem Partner, der als technischer Leiter in der Garage tätig ist, und den ich beim Rennsport kennengelernt habe, zusammen. Das System „«Familienbetrieb“» funktioniert hervorragend, weil wir eine offene Kommunikations- sowie Streitkultur und Respekt gegenüber einander haben.
Die Branche ist im Wandel und steht vor grossen Herausforderungen – belastet Sie das nicht?
Ich habe Respekt davor, natürlich. Aber, dass sich die Automobile technologisch verändern, und entsprechend Umwälzungen damit einhergehen, war ja eigentlich immer so. Viel mehr Sorgen mache ich mir über den Margendruck durch die Importeure, obwohl wir da mit unserem Mitsubishi-Importeur einen vergleichsweise fairen und konstruktiven Partner haben. Ein weiteres Thema, das unser Gewerbe mit zunehmender Beunruhigung verfolgt, ist die ideologisch gefärbte Quasi-Verteufelung des Autos durch bestimmte Kreise oder der politische Druck auf die individuelle und wirtschaftliche Mobilität. Natürlich befürworte ich einen leistungsfähigen ÖOeV, selbstverständlich sollen Velofahrer und Fussgänger gute Bedingungen im Verkehr erhalten, aber die Einschränkungen zulasten des Autos, wie wir das zum Beispiel zurzeit in Basel erleben, dürfen nicht dazu führen, dass die Wirtschaft geschädigt und die individuellen Bedürfnisse nach Mobilität tangiert werden.
Weitere Informationen:
11. Auto Basel 2014
Vom 25. bis 28. September 2014
In der Rundhofhalle 2 der Messe Basel beim Messeplatz
Der Eintritt ist frei
Öffnungszeiten:
Do. 25.9.: 16.00-20.00 Uhr
Fr. 26.9.: 12.00-20.00 Uhr
Sa. 27.9.: 10.00-18.00 Uhr
So. 28.9.: 10.00-18.00 Uhr
Kontaktadresse:
B+E Marketing GmbH
Sternenhofstrasse 13a
4153 Reinach
Tel.: 061 717 95 00
E-Mail: info@auto-basel.ch
Homepage: www.auto-basel.ch