Jérémie Benhamron, Mitgründer und CEO von Auzen
Auzen ist der führende Anbieter von Online-Hördienstleistungen. Über die Zukunft der Hörgerätebranche, den Einsatz von KI und die Bedeutung persönlicher Betreuung.
Interviewpartner: Jérémie Benhamron
Autor: Urs Huebscher
PRESTIGE Business: Herr Benhamron, wie ist die Idee zu Auzen entstanden und was war Ihre Vision bei der Gründung des Unternehmens?
Jérémie Benhamron: Auzen wurde während der Covid-19-Pandemie gegründet, um hörgeschädigten Menschen trotz Isolation eine flexible und zugängliche Versorgung zu bieten. Unser Ziel war es, Mobilitäts- und Zugangsbarrieren zu überwinden und digitale Hilfsmittel zu integrieren, um den Prozess zu erleichtern.
Was unterscheidet Auzen von anderen Hörgeräteanbietern?
Unser Ansatz kombiniert persönliche Betreuung mit Technologie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hörzentren bieten wir massgeschneiderte Fernlösungen, die sich flexibel an den Alltag unserer Kunden anpassen, ohne den Komfort des eigenen Zuhauses verlassen zu müssen. Unsere Beratungen sind kostenlos und zeitlich unbegrenzt, während unsere transparenten Preise bis zu 65 Prozent günstiger sind – ohne Kompromisse bei der Qualität der Hörgeräte.
Welche Herausforderungen sehen Sie in der Hörgerätebranche und wie begegnen Sie ihnen?
Die Hörgerätebranche steht vor Herausforderungen wie fehlender Aufklärung, hohen Kostenbarrieren und dem Wandel hin zu flexibleren, technologiebasierten Lösungen. Zudem gilt es, Innovationen wie KI sinnvoll zu integrieren, ohne die persönliche Betreuung zu beeinträchtigen. Auzen begegnet diesen Herausforderungen mit Aufklärung zu Sensibilisierung, technologischer Innovation durch Bluetooth-fähige Hörgeräte und digitalen Tools sowie individueller Betreuung mit massgeschneiderter Anpassung und kontinuierlicher Begleitung.
Wie wichtig ist die persönliche Beratung für Auzen?
Das ist unser Kernprinzip: Jeder Hörgeschädigte hat individuelle Bedürfnisse, die wir mit persönlicher Beratung gezielt adressieren. Unser Expertenteam nimmt sich die Zeit, den Lebensstil und die Erwartungen jedes Kunden zu verstehen, um eine Lösung zu bieten, die effektiv ist und sich nahtlos in den Alltag einfügt.
Welche Trends sehen Sie in der Hörgerätebranche?
Vernetzte Technologien und künstliche Intelligenz revolutionieren die Branche. Hörgeräte, die sich per Smartphone steuern lassen oder Gesundheitsdaten erfassen, werden immer beliebter. KI ermöglicht automatische Anpassungen in Echtzeit und sorgt für ein personalisiertes Hörerlebnis mit natürlicherem Klang. Einige Modelle bieten bereits Live-Übersetzungen oder Sturzerkennung. Zudem erleichtern digitale Plattformen den Zugang zur Gesundheitsversorgung, indem sie Fernberatungen und individuelle Geräteeinstellungen ermöglichen – eine Entwicklung, die den Hörgerätemarkt zugänglicher und effizienter macht.