Das neue Stromversorgungsgesetz bringt einige Neuerungen für die Solarenergiebranche – mit vielen Herausforderungen, aber auch Chancen. Wie die neuen Vorgaben konkret umgesetzt werden und wie der Markt darauf reagieren kann, ist Thema der Photovoltaik-Tagung am 1. und 2. April 2025 in Bern.
Autor: Claudio De Boni
Bild: Swisssolar
Die Solarenergie in der Schweiz hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht und deckt elf Prozent des Stromverbrauchs. Damit wird sie zunehmend systemrelevant – sowohl in Bezug auf die Versorgungssicherheit als auch auf die Netzstabilität. Darauf reagiert das neue Stromversorgungsgesetz, das 2024 verabschiedet wurde. Netzbetreiber können künftig Solaranlagen bei hoher Einspeiseleistung abregeln, müssen aber Verluste über drei Prozent vergüten. Batteriespeicher werden durch Rückerstattung der Netzentgelte attraktiver und variable Stromtarife fördern netzdienliches Verhalten.
Ab 2025 wird sich der Solarenergiemarkt aufgrund sinkender Einspeisevergütungen und Abregelungen im Sommer etwas abkühlen. Neue Geschäftsmodelle wie Contracting, bei dem Dienstleister Solaranlagen planen und betreiben, werden wichtiger. Besonders für Gewerbeliegenschaften bietet dies Vorteile, wenn faire Verträge existieren. Ein weiteres grosses Potenzial liegt in virtuellen Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (vZEV), die seit Anfang des Jahres einfacher umzusetzen sind. Neu können die Zähler des Energieversorgers für die Abrechnung genutzt werden, wodurch teure private Zähler entfallen. Zudem ist kein gemeinsamer Bilanzzähler mehr nötig, solange die Gebäude am gleichen Verteilkasten angeschlossen sind. Dies macht Solarenergie in Bestandsgebäuden deutlich attraktiver.