Der Schweizer Premium-Dumpling-Anbieter Madame Sum expandiert auf die britische Insel. Arnaud Verschueren über den Markteintritt, britische
Offenheit und seinen Traum-Dumpling à la Jamie Oliver.
PRESTIGE BUSINESS: Herr Verschueren, Madame Sum ist eine Erfolgsstory mit einer Million verkauften Dumplings in der Schweiz im letzten Jahr. Nun folgt der Schritt über die Grenzen hinaus nach Grossbritannien. Was hat Sie zur Auslandsexpansion bewogen?
Arnaud Verschueren: Mein Mitbegründer Yves Jäger und ich hatten immer das Ziel,
international tätig zu sein. Heute ist keine Marke führend auf dem Markt und keine
Marke bietet das, was wir tun. Wir möchten mit unseren Dumplings neue Menschen
über die Schweizer Grenzen hinaus erreichen und neue Geschmacksrichtungen entwickeln, denn unsere Dumplings sind sehr stark von Rezepten aus der ganzen Welt inspiriert. Wir sagen gerne, dass wir die Welt als eine XXXL-Küche sehen.
Wieso haben Sie sich für den britischen Markt entschieden?
Die Briten lieben Dumplings und passen mit ihrer kulturellen Aufgeschlossenheit
perfekt zu unserem Produkt. Sie sind es gewohnt, online zu bestellen. Auch ist die
Grösse des Marktes sehr attraktiv. Zudem passt die Kaufkraft der Londoner gut zu
unserer Positionierung.
Welche Herausforderungen erwarten Sie bei der Erschliessung des britischen
Marktes?
Unsere Anfangsstrategie ähnelt der Schweizer Strategie. Diese Anfangsphase ist sehr wichtig für unsere Positionierung. Es gibt eine gewisse Konkurrenz in Grossbritannien, aber niemand macht das Gleiche wie wir. So können wir etwas Neues anbieten und uns von
der Konkurrenz abheben. Wir sind sehr nah am Puls der Zeit – und das ist eine
riesige Chance für uns, wenn wir schnell reagieren.
Madame Sum ist für innovative, schmackhafte Füllungen bekannt. Werden
Sie Ihr Angebot auf der Insel mit neuen Varianten an den britischen Geschmack
anpassen?
Die Anpassung an den britischen Gaumen ist eindeutig ein sehr wichtiges Erfolgselement. Unsere Produktvorschläge basieren auf unseren Untersuchungen über die liebsten Lebensmittel der Briten. Später würden wir gerne Partnerschaften mit lokalen Köchen und Produzenten eingehen. Ich träume bereits von einem walisischen Lamm-Dumpling, der von Jamie Oliver signiert ist (lacht).
Welche Marketingstrategie plant Madame Sum, um die Präsenz und Bekanntheit auf dem britischen Markt aufzubauen?
Zu Beginn werden wir uns auf digitales Marketing konzentrieren. Wir arbeiten mit Influencern und mit einer PR-Agentur. Mit diesen ersten Schritten schaffen wir eine Basis für Mundpropaganda, die wir dann durch Onlineanzeigen ausbauen. Unser Presse- und Influencer-Dinner ist sehr gut gelaufen. Später werden Offlineaktivitäten folgen, zum Beispiel Pop-ups und Partnerschaften mit lokalen Köchen und Marken.
Madame Sum hat seinen Kundenstamm innerhalb von nur zwei Jahren
verdoppelt. Wie haben Sie diesen Erfolg geschafft?
Wir haben unsere Online- und Offlinepräsenz stark aufgebaut. Durch die Zusammenarbeit mit einigen der besten Köche der Schweiz im Rahmen unserer Chiefs Editions konnten wir ein grosses Publikum erreichen. Wir glauben auch an die Unterstützung durch die Mitglieder unseres Dumpling Addict Clubs.