Über 200 vermittelte Renditeimmobilien im Wert von mehr als zwei Milliarden Schweizer Franken und mehr als 50.000 aktive Nutzer auf crowdhouse.com. Das sind ohne Frage Zahlen eines eindrucksvollen Erfolgs. Selbstverständlich war das nicht immer so. Die Geschichte von Crowdhouse zeigt, wie ein innovatives Geschäftsmodell in weniger als zehn Jahren zum Milliarden-Business geworden ist – und welche Herausforderungen Pioniere zu meistern haben.
Die Geschichte der Crowdhouse AG
Die Historie der Crowdhouse AG beginnt 2015 mit den drei Gründern Ruedi Baer, Robert Plantak und Ardian Gjeloshi. Ihr Gedanke: Wie lässt sich das höchst lukrative Investment in Schweizer Wohnimmobilien einem breiteren Kreis von Investoren zugänglich machen? Dass dieser Markt attraktive Renditen verspricht, war ihnen schon zu diesem Zeitpunkt gewiss, denn die Gründer engagierten sich zuvor bereits als Immobilienmakler. Dabei erkannten sie, dass der lukrative Markt fast ausschliesslich von überdurchschnittlich wohlhabenden Einzelpersonen geprägt ist. Deren Familien investierten zum Teil schon seit Generationen in Grossprojekte wie Mehrfamilienhäuser. Selbst für Gutverdiener war der Zugang zu solchen Investitionen wegen des Aufwands und der hohen Initialkosten verwehrt. Ein Kerngedanke bei der Gründung von Crowdhouse war, mehr Menschen Zugang zum Immobilienmarkt zu verschaffen und die bestehenden Strukturen zu demokratisieren.
Seit über neun Jahren erfolgreich: das Konzept von Crowdhouse
Wie funktioniert das Prinzip Crowdhouse? Robert Plantak, Mitbegründer und CEO, fasst die Vision in einem Satz zusammen: «Wir bieten den gleichen Vorteil, den Investoren auch haben, wenn sie das ganze Objekt alleine kaufen.»
Damit ist das Grundgerüst erstellt. Der eigentlich visionäre Ansatz entstand dann aus der Überlegung, wie es möglich ist, dieses Modell zu skalieren. In der Anfangsphase gab es zunächst einen Vorgänger der heutigen Crowdhouse AG, bei dem der Kontakt zwischen dem Unternehmen und den Investoren sehr persönlich war. Häufig fanden die Treffen sogar im Büro statt. Das funktionierte zwar zum einen gut, zum anderen war das Prinzip limitiert.
Auf Grundlage dieser Erkenntnis entstand der revolutionäre Gedanke, das Modell mit dem Internet zu kombinieren, angefeuert von den ersten Crowdfunding-Projekten aus den USA. Die Details des Angebots ergaben sich häufig aus dem Kontakt mit den Interessenten. Die Gründer bezogen deren Wünsche konkret mit ein. Heraus kamen tragende Elemente der Crowdhouse-Vision. Robert Plantak erinnert sich, dass bestimmte Interessen immer wieder eine Rolle spielten, darunter: «Ich möchte im Grundbuch sein, ich möchte mitentscheiden können.» Und so funktioniert das Produkt von Crowdhouse bis heute: Die Investments in Wohnimmobilien erfolgen digital, wobei die Miteigentümer von allen Vorzügen eines Immobilienbesitzes profitieren.
Turbulente Gründungsphase
Aufgeschrieben und reduziert auf einige Zeilen, klingt die Gründung der Crowdhouse wie ein Selbstläufer. Ganz so war es selbstverständlich nicht. Das Besondere am Konzept liegt in seiner Neuartigkeit und Einzigartigkeit. Und immer, wenn Gründer mit einem neuen und einzigartigen Konzept an den Start gehen, werden sie von den bestehenden Strukturen herausgefordert. «Als Pioniere waren wir die ersten, die das in der Schweiz gemacht haben. Die Idee, dass das Investment Miteigentum werden kann, kam aus der Not.» Damit war eine mögliche Lösung sichtbar, allerdings kostete es noch einmal viel Arbeit und Überzeugungskraft, diese Lösung zu einem tragfähigen Konzept auszubauen. Doch die Beharrlichkeit und die Kreativität der Gründer zahlten sich aus. 2015 folgte das erste Objekt, ein Mehrfamilienhaus in St. Gallen.
Die Idee ist komplett idiotisch? Die Idee ist Awards wert!
Die Gründung der Crowdhouse AG blieb selbstverständlich auch vom Wettbewerb nicht unbeobachtet – und der hatte eine Menge Gegenwind zu bieten. Der reicht bis zur Aussage, diese Idee sei komplett idiotisch und es werde sich keiner finden, der investieren möchte. Rückblickend erzählt Robert Plantak lachend: «In der Schweiz haben wir zwar viele Innovationen, aber trotzdem sind nicht alle offen für Neuerungen.» Neben dem Gegenwind gab es aber auch viel Rückenwind, erst recht mit zunehmendem Erfolg. So konnte Crowdhouse in den ersten Jahren bereits verschiedene Awards gewinnen. Ein erstes Ausrufezeichen war gesetzt.
Die Erfolgsgeschichte schreibt sich weiter
Mit der Publizität wuchs auch der Erfolg des jungen Unternehmens weiter. Ein echter Meilenstein wurde im Sommer 2017 erreicht, als ein Portfolio im Wert von 27 Millionen Franken im Miteigentum angeboten wurde. Nie zuvor stand ein solch grosses Investment an. Wieder gab es erste Stimmen, dass es nicht möglich sei, dieses Volumen über ein Crowdinvest zu erreichen. Umso erstaunlicher klingt der Ausgang der Geschichte: An einem einzigen Abend wurde das Projekt durchfinanziert. Ganz von ungefähr kam das selbstverständlich nicht. Crowdhouse betrieb vorab intelligentes Marketing, um die Investition bekannt zu machen und vorzustellen. Beinahe wäre das Projekt dann noch an der Bankensoftware gescheitert, die so viele Miteigentümer gar nicht verarbeiten konnte – aber selbstverständlich wurde auch diese Herausforderung gemeistert.
Was den Weg der Crowdhouse AG bis heute kennzeichnet, ist der grosse Ideenreichtum, mit dem das Unternehmen Herausforderungen begegnet. Noch immer ist es eine Art von Pionierarbeit, die jedoch weit über die Anfangsphase hinausgeht. Mittlerweile, und da schliesst sich der Kreis, wurden über 1.500 Investoren über Crowdhouse zu Miteigentümern – und die Tendenz ist nach wie vor steigend.