Mit dem Projekt «One Belt, One Road» – besser bekannt als die Neue Seidenstrasse – wird ein gewaltiges interkontinentales Handels- und Infrastrukturnetztes ausgebaut. Eine wichtige Rolle bei Lieferungen aus dem Reich der Mitte spielt dabei der Landtransport.
Das Unternehmen «Gebrüder Weiss» blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück und ist damit das wohl älteste Transportunternehmen der Welt. Hervorgegangen aus einer transalpinen Botenlinie («Mailänder Bote»), bedient der Full Service-Logistiker heute
Kunden und Branchen überall auf der Welt. Trotz einer langen Historie folgt das Unternehmen keinen ausgetretenen Pfaden, sondern setzt bei seiner Unternehmensstrategie kontinuierlich auf Pioniergeist: so etwa bei der Erschliessung der
Neuen Seidenstrasse.
Strategische Netzwerk-Erweiterung
Schon lange vor Chinas Belt and Road Initiative beschäftigte sich der Logistiker mit
der Frage, wie man den Landweg zwischen Europa und Asien für die Kunden besser erschliessen könne. Ein Wirtschaftsraum mit enormem Potenzial, in den China seit 2013 im Rahmen des bis heute grössten Infrastrukturprojekts der Welt erhebliche Gelder investiert. Im Jahr 2005 wurde Gebrüder Weiss in der Ukraine tätig, 2012 in der Türkei, 2013 eröffnete man den ersten Standort in Georgien und es folgten Niederlassungen in Russland und Kasachstan sowie eine Repräsentanz in Armenien. In China ist das Unternehmen seit 30 Jahren mit nunmehr 19 Standorten vertreten. Im Sommer 2019 wurde zudem ein Büro in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans eröffnet – ein weiterer Mosaikstein in der
Geschäftsstrategie des Logistikers, den Landweg zwischen Europa und China auszubauen. Usbekistan gilt als Inbegriff der historischen Seidenstrasse und das Land befindet sich im Aufbruch. «Darin sehen wir grosse Chancen für unsere Kunden. Die zentralasiatische Region birgt allgemein interessante Wachstumsmärkte », erklärt Dieter Buchinger, Niederlassungsleiter des Kompetenzcenters East plus bei Gebrüder Weiss.
Experten für besondere Transporte
Im Gebrüder Weiss-Kompetenzcenter East plus dreht sich alles um Landtransporte und Logistiklösungen Richtung Zentralasien, nicht selten über lange Distanzen und mit kniffliger Aufgabenstellung. So etwa beim Transport von 51 Baumwollerntemaschinen von den USA nach Usbekistan. Die riesigen Maschinen wurden zunächst von Baltimore, Maryland, nach Seebrügge in Belgien verschifft und dort auf Lastwagen (Lkw) gen Estland verladen. Vor
dem Weitertransport mit der Bahn über Kasachstan nach Usbekistan mussten die Maschinen wegen ihrer Grösse komplett zerlegt und am Zielort Taschkent wieder montiert werden. Pünktlich, ohne Transportschaden wurden die Erntehelfer an den Empfänger übergeben. Services wie diese will Gebrüder Weiss in Zukunft weiterentwickeln, gekoppelt an den Ausbau der Lkw- und Bahn-Verkehre zwischen Europa und China. Seine bisherigen Standorte in Zentralasien erweitert der Logistiker sukzessive in Richtung Full Service-Logistik, um Kunden überall auf der Welt einheitliche Standards anbieten zu können. In
Kasachstan wurde gerade erheblich investiert und der Standort Almaty verfügt jetzt über ein neues Multifunktionslager. Neben Lagerhaltung werden auch Kommissionierung, Distribution und verschiedene Value-Added-Services entlang der gesamten Logistikkette angeboten. Das Lager liegt in unmittelbarer Nähe zum internationalen Eisenbahnterminal von Almaty und verfügt – natürlich – über einen eigenen Gleisanschluss. Damit die nächsten grossen Transporte kommen können.