Mit 40 Prozent BIP-Anteil ist die Aussenwirtschaft für die Schweiz wichtig. Eine gute Position nach Covid-19 ist deshalb unerlässlich und bietet neue Chancen.
Manch einer glaubt, dass eine Einschränkung der globalisierten Wirtschaft die Lösung für globale Krisen wie die Covid-Pandemie sei. Im Gegenteil: Gerade für kleine Volkswirtschaften wie die Schweiz ist es zentral, dass sich unsere Unternehmen und unser Standort im globalen Wettbewerb behaupten können. Gelingt es uns, in entscheidenden Technologien führende Firmen in der Schweiz anzusiedeln, und erobern viele unserer KMU
mit hoch spezialisierten Nischenstrategien die Weltmärkte, stärkt dies den Werkplatz Schweiz und sichert Arbeitsplätze und Wohlstand. Dies im Rahmen der Schweizer Exportförderung und Standortpromotion gemeinsam mit seinen Partnern zu unterstützen,
ist die Mission von Switzerland Global Enterprise (S-GE). Doch was braucht es heutzutage, um im globalen Wettbewerb die Nase vorn zu haben?
Karten werden neu gemischt
Die Corona-Pandemie hat den internationalen Handel und Konsum stark gebremst. International tätige Schweizer KMU sind von diesem Einbruch stark betroffen. Angesichts ihrer Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft ist klar: ohne Erholung der Aussenwirtschaft keine Erholung der Schweiz. Nach einer von Krisenmanagement geprägten Phase im ersten Halbjahr gilt es nun für Schweizer KMU sich neu zu orientieren, um rascher und mit einer besseren Strategie als die Konkurrenz in die Zielmärkte zurückzukehren.
Eine politische Herausforderung bleiben dabei Reiserestriktionen sowie die damit einhergehende Planungsunsicherheit. Solange kein Impfstoff im breiten Einsatz ist, müssen wir jederzeit mit neuen Ausbrüchen in den Auslandsmärkten rechnen, die zu neuerlichen Grenzschliessungen oder Einreisebeschränkungen führen können. International ausgerichtete Firmen brauchen eine transparente und frühzeitige Kommunikation über die jeweiligen Etappen der Schliessung und Öffnung des Reiseverkehrs in Europa und darüber hinaus.
Zeitgleich evaluieren die Firmen ihre Wertschöpfungsketten. Gerade für die Schweiz, die sich als stabiler und führender Technologie- Hub in Europa positioniert, bedeutet das eine Chance, wertschöpfungsstarke Arbeitsplätze anzuziehen. Matchentscheidend hierfür ist und bleibt allerdings der Zugang zu Schlüsselmärkten wie der EU, zu Talenten und Zukunftstechnologien sowie zu einem unternehmensfreundlichen Umfeld. Dass die Schweizer Politik zielgerichtet und rasch die nötigen Rahmenbedingungen sichern kann, hat sie mit den Covid-Liquiditätskrediten gezeigt.
Neu gemischte Karten bedeuten für die international tätigen Firmen, dass sich die Märkte, Kundenbedürfnisse, Partnernetzwerke und Wertschöpfungsketten fundamental verändern. Um die Nase hier vorn zu haben, unterstützt S-GE gemeinsam mit seinen Partnern Schweizer KMU mit unseren Aussenstellen in 31 Ländern und darüber hinaus: Die KMU sollen besser über die aktuelle Situation und die Chancen in den Zielmärkten informiert sein, sie sollen für den Markt(wieder)eintritt nach der Krise eine optimale Strategie haben
und vor Ort die relevanten Partner- und Kundenetzwerke gezielt stärken. Zudem helfen wir ihnen dabei, die eigene globale Wertschöpfungskette effektiv und rasch auf die neuen Gegebenheiten zu adaptieren und dank unseren lokalen Teams und virtuellen Formaten rascher zurück im Markt zu sein. Unsere Gespräche zeigen: Erhalten die Schweizer KMU den nötigen Handlungsspielraum, dann werden sie mit der nötigen Willens- und Innovationskraft auch diese Krise meistern.