Dachser rüstet sich für die Zukunft und testet unterschiedliche Fahrzeuge für eine umweltverträgliche innenstädtische Stückgutlogistik. Eine nachhaltige City-Distribution gibt es nicht zum Nulltarif.
Ist der Elektroantrieb das Ei des Kolumbus in der City-Logistik?
So würde ich das nicht ausdrücken. Derzeit testen wir unterschiedliche Fahrzeuge für eine umweltverträgliche, zukunftssichere und innenstädtische Stückgutlogistik in verschiedenen europäischen Metropolen.
Auch in der Schweiz?
Nein, noch nicht. Die E-Fahrzeuge – vom Lastfahrrad bis zum Elektro-Lkw – sind noch in der Erprobung. Sobald belastbare Ergebnisse vorliegen, müssen wir schauen, ob sich die Lösungen auch für die eher kleinteilige Schweiz eignen. Wir werden eine Kosten-Nutzen-Analyse machen.
Die Dachser-Tool-Box für City-Distribution setzt nicht nur auf Elektroantriebe. Ebenso gehören Fahrzeuge mit Hybridmotoren und Gasantrieben zum Mix. Darüber hinaus geht es um eine intelligente Bündelung von Sendungen und Prozessoptimierungen. Die Tool-Box ist auf jeden Fall für den europaweiten Einsatz konzipiert. Zu beachten gilt allerdings, dass eine nachhaltige City-Distribution nicht zum Nulltarif erhältlich ist. Bei Dachser sehen wir es als unsere Aufgabe, mit neuen Technologien dort voranzuschreiten, wo es Sinn macht. Wir müssen jedoch akzeptieren, wenn wir bei unseren Kunden an Grenzen stossen. Gerade dann, wenn es um die Kosten geht.
Mit welchen Kosten rechnen Sie in der Elektro-Mobilität?
Mit steigender Nachfrage und höheren Produktionsraten fallen die Preise für Batterien und Fahrzeuge. Zudem gibt es markante technische Fortschritte in der Elektromobilität, bei der Fahrzeugreichweite und Ladeinfrastruktur. Für uns Logistiker fehlen noch Langzeit-Auswertungen über Flottenverbrauch und Wartungskosten. Ausserdem müsste das Schweizer Stromnetz wohl ertüchtigt werden, falls der Absatz von E-Fahrzeugen rasant steigt.