Die Agence, welche die Geschichte des heutigen Dreispitzareals erst ins Rollen brachte, beginnt 1916, als Ludowic d’Arcis mit seiner neu gegründeten Firma d’Arcis & d’Arcis Agence Américaine SA in Genf mit dem Import von amerikanischen Automobilen der Marke Buick begann. Obwohl das Schiff mit der ersten Lieferung in der Nähe von Marseille auf eine Mine lief und unterging, liessen sich die Genfer nicht entmutigen. 1924 erfolgte die Gründung der AG Garage und Vertretung der Agence Américaine in Basel. Der Betrieb befand sich vorerst an der Vogesenstrasse, siedelte aber nach kurzer Zeit auf das Areal der früheren Brauerei Cardinal an der Viaduktstrasse 45 über. Die Autos wurden damals zerlegt und in Kisten verpackt geliefert, mussten zuerst zusammengebaut und gemäss den Kundenwünschen ausgerüstet werden.
Grösseres Areal gesucht!
Wegen der enorm ansteigenden Nachfrage nach Automobilen in der Nachkriegszeit und damit auch des Reparaturwesens erwarb die Agence von der Christoph Merian Stiftung am jetzigen Emil Frey-Standort eine Landparzelle von rund 10’000 m2. Das Areal war zuvor ein Fussballplatz. 1950 konnte die Reparaturwerkstatt eröffnet werden. 1977 kaufte die Agence weitere 9 800 m2 Land bei der Christoph Merian Stiftung auf Baselbieter Boden, da die Agence die gemietete Liegenschaft an der Viaduktstrasse verlassen musste. 1985 konnte der Erweiterungsbau am Dreispitz für die ganze Firmengruppe feierlich eröffnet werden.
Die Emil Frey AG übernimmt und kreiert daraus die Autowelten
Im Jahre 1999 wurde entschieden, dass die A A A zukünftig in andere Hände fallen soll. Der Kauf durch die Emil Frey AG fand im Jahre 2000 statt. «Wir pflegen diese Marken, denn wir haben ein historisch begründetes Interesse daran, dass die Angebote weiterhin in der Region bestehen. Und man darf nicht vergessen, dass heute die Cadillac und Chevrolet-Modelle sehr stark auf europäische Standards und Bedürfnisse zugeschnitten sind und dennoch die Individualität der Lenkerinnen und Lenker betont», sagt CEO Heinz Grüninger. Er betont zudem, dass nicht nur die Besitzerinnen und Besitzer der US-Autos den Kultcharakter schätzen, sondern auch die Mechaniker und Mechatroniker-Crew im Betrieb: Man könne jeden Tag an einem BMW, Toyota oder einer anderen Marke schrauben und arbeiten. Aber wenn einer der «Amis» komme, sei es doch eine Arbeit, die von der Routine abweiche, so Grüninger.
Auch heute noch «kultig»
Nebst der Verbundenheit zur Tradition haben aber die neuen Cadillac CTS-V 6.2 V8 oder der Escalade 6.2 V8 ihre Fangemeinde gefunden und behalten. Der markante CTS-V 6.2 V8 beispielsweise sollte besonders dynamisch werden, und so hat man Bauteile aus der Sportwagenikone Corvette Z06 übernommen, darunter den 6.2-Liter-Motor mit 649 PS. Auch der Chevrolet Camaro 6.2 V8 ist ein Dauerbrenner unter den US Car-Fans in der ganzen Welt. Selbst in der «Europa-Version» wirkt der Camaro «ur-amerikanisch» denn das Rezept heisst: Viel Hubraum. 6.2 Liter misst das Volumen des V8 (Typ LT1) und der Verbrauch wird mit 12.8 l / 100 km angegeben. Im Bereich Preis- / Leistungsverhältnis eine echte Alternative für Sportwagenfans. «Wenn wir uns um diese Autos kümmern, ist es ein Highlight. Und auch wenn das amerikanische Aroma sehr omnipräsent bei diesen Autos ist, so sind sie stark auf die europäischen Nutzer zugeschnitten.» Das Beispiel Chevrolet zeigt, wohin der Weg der US-Automarken in Europa und in der Schweiz geht: Ältere Auto-Fans erinnern sich, als der Name für überdimensionierte, leistungsstarke amerikanische Strassensportwagen und -Cruiser stand. Corvette oder Camaro, das war ein Begriff. Die Opel Manta waren eher etwas für «Weiche». Corvette oder Camaro war und ist nach wie vor eine Alternative zu Porsche. Fakt ist: Bei aller «Europäisierung» sind diese Fahrzeuge Autos mit Charakter geblieben.